Mobbing an Schulen

@jelena

unreif, mitläufer, niedriges selbstbewusstsein oder einfach nur dummheit

ich mach ja momentan eine ausbildung zum familienpfleger und diese ausbildung ist natürlich schulisch. ich muss sagen bei uns gibt es kein mobbing. ok aber zickenkrieg...wir sind 24 leute in der klasse und ich bin der einzigste kerl..wozu ich sagen muss zickenkrieg gabe es auch noch nicht wirklich :)

Ich wess, dass Mobbing an Schulen jetzt nicht so ausgeprägt ist, wie vor 5 Jahren. Und es freut mich auch.
Ich hoffe, dass Mobbing mit der Zeit für immer verschwindet. Wir sind doch keine Tiere, und sollen es einsehen.

Zum Thema Anführer.
Wir Menschen haben immer noch die alten Instinkte, auch wenn wir meinen nicht mehr wie Tiere zu sein. Fakt jedoch ist, dass man sich in einer Gruppe komplett anders verhält. man siehe sich Fans von Fußball an. Wenn sie durch die Straßen laufen und das tun, was die Gruppe auch tut. Es ist sogar nachgewiesen, dass die Gruppe uns extrem beinflusst. Das bedeutet wenn sich die Gruppe freut, und du in ihr bist, dass du dicht automatisch mitfreuen wirst. Wenn die Gruppe traurig ist, wirst auch du traurig sein. Man kann auch wieder die Füußballfans in einem Stadion nennen. Natürlich werdet ihr jetzt sagen dass es nicht von der Gruppe abhängt wenn man sich freut z.b. wenn ein Tor geschossen oder man ein Tor geschossen bekommen hat. Es wurde aber nachgewiesen, dass Emotionen in Gruppen um ca. das doppelte stärker sind als normal. Auch hat man den Drang in einer Gruppe zu sein. Auch hat die Gruppe den Drang einen Anführer zu haben. Als Beispiel kann man sogar eine Gruppe von ein Paar tausend Leuten nehmen. Wenn viel Emotionen im Spiel sind und einer voranschreitet oder losläuft um wasweisich was zu machen, wird ihm die Gruppe folgen. Und das ist auch das lustige an der Sache... Wenn man in einer Gruppe ist und einer anfängt zu mobben, werden es die anderen höchstwahrscheinlich auch tun. Oder kennt ihr vlt Besäufnisse wo ihr in einer Gruppe Sachen gemacht habt, die ihr so alleine niemals machen würdet?

Wieso wählt dann normalerweise die Gruppe nicht einen guten Anführer, sondern einen bösen.

Macht führt dazu, dass Menschen sich aufführen wie Arschlöcher, der Anführer wird also zunächst nicht "böse" gewesen sein.

Selbst kleinste Gefühlte und Situationen von einer höheren Position zu anderen Menschen führen zu verändertem Verhalten.

Siehe folgendes Experiment:

Mehrere Gruppen, bestehend aus jeweils 5 Studenten, wurden gebildet.
Den Studenten wurde ein Thema vorgegeben, dass sie auszuarbeiten hatten.
Jeweils einem Gruppenmitglied wurde die Aufgabe übertragen, die Ideen der anderen Gruppenangehörigen zu bewerten.
Während der Diskussionen wurden Kekse auf die Tische gestellt.

Das Mitglied mit der übertragenen Aufgabe nahm sich deutlich häufiger einen zweiten Keks, unterbrach die anderen und bekrümelte sich und den Tisch.

Das klingt harmlos, ist es aber garnicht.

;)

Zu Jearas Beispiel:

Wenn wir Verantwortung und Pflichten uebertragen bekommen, sehen wir uns leicht als etwas besseres an, da wir "ausgewahlt" wurden. Wir verbinden also mit unseren Pflichten glichzeitig auch Rechte, wir glauben, dass wir durch die vermehrte Verantwortung auch mehr Rechte haben als die anderen. Das sieht man gern in Bueros. Auch wenn zwei oder drei Praktikanten anwesend sind, fuehlt sich der Praktikant, der am laengsten dort ist, eher als Mitarbeiter, als die anderen. Seine vermehrte Erfahrung laesst ihn glauben, dass er den anderen Befehle erteilen kann. Der Praktikant, der die wenigste Zeit dort ist, muss meistens die niederen Arbeiten verrichten, wie Kopien anfertigen oder Kaffee kochen.

Jeara,

nettes Beispiel.
Probleme, mich in einer Gruppe unterzuordnen, habe ich nicht. Allerdings sollte das das Ergebnis des Abwegens sein. Werde ich davon überzeugt, dass ein anderes Gruppenmitglied besser für die anstehenden Aufgaben geeignet ist, ist es doch logisch, dass ich da keine eigenen Interessen einfordere.
Das Resultat ist entscheidend, nicht meine Laune. ;)


Das Mitglied mit der übertragenen Aufgabe nahm sich deutlich häufiger einen zweiten Keks

Nervernnahrung eben.
Verantwortung hat doch immer auch mit Stress zu tun.

Probleme, mich in einer Gruppe unterzuordnen, habe ich nicht. Allerdings sollte das das Ergebnis des Abwegens sein. Werde ich davon überzeugt, dass ein anderes Gruppenmitglied besser für die anstehenden Aufgaben geeignet ist, ist es doch logisch, dass ich da keine eigenen Interessen einfordere.
Das Resultat ist entscheidend, nicht meine Laune.


Das Mitglied mit der übertragenen Aufgabe nahm sich deutlich häufiger einen zweiten Keks

Nervernnahrung eben.
Verantwortung hat doch immer auch mit Stress zu tun.

niurick, schön wenn es für ALLE so logisch wäre, und sie so handeln würden.
Aber die wenigsten Menschen sind doch in Bezug auf ihre Qualitäten und Fähigkeiten im Vergleich zu anderen so ehrlich, sich einzugestehen, dass der ANDERE halt doch der "Bessere" ist.

Und was das mit den Keksen betrifft: Denken braucht Energie - mit grössere Verantwortung gekoppelt, noch mehr.
So gesehen hast Du sicher Recht, dass es Nervennahrung bedeutet ,)

elfenpfad,

dass das nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle (besser gesagt, wozu ich bereit bin), leuchtet mir fast schon ein.
In "unserem" Alltag sind wir von Schlagwörtern wie: Egoismus, Arroganz, Gleichgültigkeit umgeben.
Wer hat denn schon das jeweilige Pendant dazu im Kopf?
Von der Bedeutung mal ganz zu schweigen.

Vielleicht könnte man ja aber auch an den Aufgaben "wachsen",

und gerade weil man genau weiss, dass ein Anderer eigentlich der Bessere wäre, sich besonders Mühe geben -
also eine echte Herausforderung, die man angenommen hat ? ?

Und nicht jeder ist ja in allen Bereichen gleichwertig "gut" oder "schlecht" ........

elfenpfad,

Vielleicht könnte man ja aber auch an den Aufgaben "wachsen"

erstmal versuchen, diese "gut" zu bewältigen.
Sich mit bestimmten Aufgaben/ Hierarchien arrangieren, käme wohl eher.

@niurick

elfenpfad,

Vielleicht könnte man ja aber auch an den Aufgaben "wachsen"

erstmal versuchen, diese "gut" zu bewältigen.
Sich mit bestimmten Aufgaben/ Hierarchien arrangieren, käme wohl eher.

Klar, die Aufgaben so gut wie möglich bewältigen, ist natürlich vorrangig. Ist ja eigentlich schon der Beginn des " Wachsens", der dann eingeleitet wird.

Dazu gehört ( leider oft ) natürlich auch, sich zu arrangieren mit den schon vorhandenen Hierachien.

Am schwierigsten ist es wohl, seine eigene Auffassung und Ansicht überzeugend darstellen zu können, wie eine Aufgabenlösung ausszusehen hat. Und das Ergebnis vor allem.

ja, ich denke, das gefühl für manche beliebt zu sein, reicht manchmal nicht aus! sie wolle mehr und merken, dass sie sie die meist "fehlende"anerkennung zurückgewinnen wenn es beispielsweise einen "etwas" momentan belibteren in der klasse gibt! für die schüler is es natürlich schlimm.
auch ich habe gleich 2 von solchen mädchen in der klasse aber die ignorieren das schon ganz gezoelt ...bzw es geht einfach an ihnen vorrüber was ich ganz schön traurig finde, weil man ihnen ansieht wie fertig sie das macht auch wenn sie es nicht sagen!

elfenpfad,

Dazu gehört ( leider oft ) natürlich auch

Leider oft? :D
Du bist eindeutig zu häufig dabei, Aspekte negativ auszulegen?
Was kann bei einer Aufgabe schon herauskommen, wenn ich die anzunehmende Herausforderung "leider oft" in Angriff nehmen muss? :D

@ niurick

Die mit der Aufgabe betrauten Studenten nahmen nicht häufiger einen zweiten Keks, weil sie den als Nervennahrung brauchten.
Sie nahmen ihn, weil alle Beteiligten unausgesprochen davon ausgehen, dass derjenige mit mehr Macht, Status usw. auch das Recht auf mehr hat.

Gemobbte, misshandelte, erniedrigte, gehänselte Schüler stehen (kriechen) in der Machthierarchie ganz unten. Sie haben nicht nur Nachteile, weil sie permanent mit einem Haufen Arschlöcher konfrontiert werden, sie haben auch Nachteile, weil sie aufgrund ihrer Position weniger bekommen. Weniger Lob, Aufmerksamkeit, Extras usw. von Lehrern, weniger bis garkeine Zuwendungen von Mitschülern.

Wenn Gemobbte "Misshandelte" und "Opfer", und Mobber "Misshandler", "Schinder" und "Arschlöcher" genannt werden würden, könnte sich das Verhältnis angemessen ändern.

niurick

elfenpfad,

Dazu gehört ( leider oft ) natürlich auch

Leider oft?
Du bist eindeutig zu häufig dabei, Aspekte negativ auszulegen?
Was kann bei einer Aufgabe schon herauskommen, wenn ich die anzunehmende Herausforderung "leider oft" in Angriff nehmen muss?

Wenn ich es in Bezug auf die anzunehmende Aufgabe gemeint hätte, dann würde ich Dir jetzt Recht geben, weil dann das Wort "leider" kontraproduktiv wäre, wie Du sagst ;) :)

Aber ich meinte das "leider oft" ja in Bezug auf vorhandenen Hierachien, die nicht immer so struktuiert sind und funktionieren, wie man sich das wünschen würde und man es selber als ideal ansehen würde.
Und was die ganze Aufgabe enorm erschwert, weil man sich dann zusätzlich mit solchen Sachen herumschlagen muss, anstatt sich auf die Aufgabe voll konzentrieren zu können.

Mobbing! oooh, so ein böses Wort. fast wie Holocaust
Wie wär's mit einem anderen Ausdruck: sich über jemanden lustig machen
warum macht man das? ganz einfach: wenn man jemanden/etwas lustig/bescheuert findet und man wegen seiner gesellschaftlichen position keine bedenken hat dies auch zu äußern, dann tut man es auch

man denkt sich "das ist ja'n Idiot!", dann geht man zu ihm hin, sagt ihm das, andere Lachen, man fühlt sich bestätigt, hurra, das macht spaß - andere machen es also auch, weil sie ihn auch für einen idioten halten und haben spaß daran... es ist eine gruppenaktivität

man will anderen gefallen, man will lustig sein, man will spaß haben... da ist einem das leid eines menschen egal, wenn es um den eigenen spaß geht

ist leider so

und eure versuche die "komplexen psychologischen vorgänge" im hirn eines "mobbers" zu analysieren sind lachhaft ;-)

"Mobbing" und "sich über jemanden lustig machen" sind zwei verschiedene Dinge.

Nicht umsonst gibt es mittlerweile nicht nur eine allgemeine Definition von "Mobbing" sondern auch eine juristische.

Ob sich nun Keks-Versuche mit mangelernährten Studenten wissenschaftlich länger haltbar als 'n Keks herausstellen, sei einmal dahin gestellt.

Ich hätte vermutlich alle Kekse aufgegessen, weil ich mir vom Bafög keine leisten könnte und der alte Spruch lautet: Der Student geht so lange zur Mensa, bis er bricht.

Ob sich daraus gewagte Mobbing-Thesen ableiten lassen?

Doors *amüsier*

Die " Verfressenheits - Theorie" der ausgehungerten Studenten ging mir bei dem Versuch unter anderem auch durch den Kopf ;)



@Jeara

Jeara schrieb:"Mobbing" und "sich über jemanden lustig machen" sind zwei verschiedene Dinge.

Das ist wahr, mobbing ist um einiges perfider und zielt darauf ab, einen Menschen richtiggehend fertig zu machen, oft mit dem Ziel, ihn aus der ganzen bestehenden Gemeinschaft auszuschliessen.
Ohne jedes Mitgefühl für den "Kandidaten"