Kann man seine Menschlichkeit verlieren?

Vor längerer Zeit habe ich einen Thread zum Thema eingebildete Liebe erstellt (offensichtlich mittlerweile gelöscht). Darin habe ich mal geschrieben, das ich meine Gefühle kontrollieren kann. Aber leider habe ich etwas herausgefunden: Gefühle machen und Menschen zu Menschen. Doch wenn ich meine Gefühle nicht ihren eigenen Lauf nehmen lasse, kann man fast schon behaupten, das man keine Gefühle hat. Langsam frage ich mich, ob ich überhaupt noch ein Mensch bin oder ein einfaches gefühlskaltes Monster. Vielleicht sind es aber auch andere Sachen als Gefühle, die uns zu Menschen machen? Helft mir einfach dabei, Antworten zu finden und schreibt was dazu!


Auf eine hoffentlich gute Diskussion :-)

Zum Menschen machen uns in erster Linie (wenn ich mich an den Biounterricht noch richtig erinnere) die Anzahl und Anordnung unserer Gene.

Was Gefuehle angeht, kann ich mir gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die aufgrund von Gendefekten oder auch schwersten Misshandlungen vom Saeuglingsalter an, keine wirklichen Gefuehle entwickeln oder empfinden koennen. Sicher gibt es auch den ein oder anderen, der aufgrund traumatischer Erlebnisse nicht in der Lage ist Gefuehle zu empfinden.

Ich frage mich, was wohl ein Mensch empfindet, der unschuldige Kinder hinrichtet. Kann man den noch als Mensch bezeichnen oder gibt es dafuer eine andere Definition?

@helminator


Keine Gefühle ?
Somit auch die Leidens-und Mitleidensfähigkeit ausgeschaltet ?
Das nennt man doch Soziopath, oder ? Ist wohl kein sehr erstrebenswerter Zustand.


@cath

Zu letzterem..."Monster" "Unmensch" sind gängige Begriffe...man hörte vereinzelt^^ das es diesen Tieren Freude und Lust bereitet.

Im Uebrigen: starke Gefuehllosigkeit kann auch ein Zeichen fuer eine unerkannte depressive Grundstimmung sein. Das sollte behandelt werden, bevor es eskaliert.

Aber wenn man davon ausgeht, daß der threadfsteller seine Gefühle quasi selbst kontrolliert,wie er sagt, ist das eigentlich doch kein Problem...

Dann kontrolliert er sich dahingehend, den Gefühlen wieder Raum zu geben, wird wieder menschlich und damit ist das Übel beendet..

helminator..nur die überschwenglichen Gefühle etwas unter Kontrolle halten wie Jähzorn , oder auch manische Gefühle in Sachen Liebe ..und alles wird gut^^

Emo^^

Und doch leiden sie :D

Irgend eine Gefühlsregung hat jeder Mensch außer jemand ist Hirntot selbst Komapatienten zeigen regungen auch solche im Wachkoma.

@helminator
Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen:
Ich war da mal so wie du... denke ich, denn ich war auch ständig damit beschäftigt, meine Gefühle zu unterdrücken, verbannen etc. ... ignorieren wäre wohl der beste Ausdruck dafür?

Getan hab ich das aus der Überzeugung, dass Gefühle auf einer gewissen Ebene Schwäche bedeuten und nur, wenn ich mich von meinen Gefühlen befreien kann, ich zu jeder Zeit zu einer rationalen, "richtigeren" Entscheidung komme...

das ist, wie du ja selbst offenbar festgestellt hast, schlicht und ergreifend falsch! Ich hab das erkannt, als mein Vater gestorben ist und ich da stand und mir dachte: "ja... und nun? was wäre rational?"

Der Prozess dahin, das zu ändern, ist leider nicht so einfach, wie man denken sollte und bedarf einer verdammt langen Zeit der Irritation und des Unverständnis. Aber ich kann dir nur sagen, dass es sich lohnt, egal wie...
mir persönlich hat an diesem Punkt (bzw. etwa ein Jahr danach; nach dem Tod meines Vaters, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich ein psychisches Wrack war, ohne zu wissen, wieso eigentlich) professionelle Hilfe sehr gut weitergeholfen.

Ich bin sicher, es geht auch ohne, aber es ist der einfachste und schnellste Weg da raus und die Krankenkasse bezahlt es ;)

in diesem Sinne,
lange tage und angenehme Nächte

Kann man seine Menschlichkeit verlieren?

Ich kann nur sagen, in einem ganz besonderen Fall,
auf den ich hier nicht näher eingehen will,
könnte ich mir sicher vorstellen,
meine Menschlichkeit zu verlieren.

Gruss

:)

cohiba

Ja,es gibt ja auch mehrere Berichte von Wolfskindern oder Leuten,die sich wie Tiere aufführen.Diese haben doch schon die Menschlichkeit verloren,aber vielleicht kan nsie wieder antrainiert werden.

Shiido

@ shiido
Ich denke, das sind eher Beispiele von Individuen, die niemals wussten, was Menschsein oder Menschlichkeit bedeutet, weil sie damit nie in Kontakt gekommen sind ;)

also ich muss ehrlich gestehen ich check nicht ganz auf was der Threadsteller hinaus will....hm....

Es wäre ja auch zu klären was im Mensch sein wirklich so wirklich imbegriffen ist!
Es sind viele Menschen auf der Welt die sich den Namen Menschen vielleicht nur angeeignet haben,jedoch aber nicht verdienen!

Der Mensch der doch von Grund auf Gutherzig ist,und aus Liebe gemacht(und das nicht nur von den Eltern;-) ! )und voller Liebe ist,sollte erst Mensch genannt werden!
Der Mensch ist ein tiefsinniges,tiefgründiges-fühlendes einzigartiges Wesen!

hey roman du sprichst doch wohl nicht von mir:D?

@Sri_vatsa
Ich für meinen Teil bin ja Jurist und da wird grds. etwas ganz anderes vertreten; nämlich dass der Mensch - an sich - alles andere als aus Liebe gemacht ist.
Dass es in der natürlichsten Natur des Menschen liegt, seinesgleichen mit Skepsis und Angst zu reagieren und dass erst die Erziehung in mühsamer Kleinstarbeit dazu beitragen kann, diese (grds. aggressiven) Züge zu verbergen.

Zu fragen ist in diesem Zusammenhang natürlich, welches von beiden nun dem Typus Mensch entspricht und welches davon eher "unmenschlich" ist...

@ helminator


Um eine Antwort zu bekommen, reicht es oft schon aus, die Frage umzuformulieren! ;) ;)

_______


Kann man seine Menschlichkeit denn wiedererlangen??


Auf diesem Prinzip sind doch Therapien aufgebaut, für jene, die ihre Persönlichkeit verloren haben!


Da man sie "wiederbekommen" kann muss man sie jaerstmal verloren haben!


Antwort auf Deine Frage: Ja, man kann sie verlieren.

Wenn du Gefühlslosigkeit mit verlorener Menschlichkeit gleichsetzt, so kannst du diese sogar selbst herbeiführen, zB. durch die Einnahme von bestimmten SRRI´s (Anti-Depressiva)... In den USA scheint das in den gohobenen sozialen Schichten sogar ein ziemlich weitverbreiteteder Trend zu sein (man nehme das Beispiel Prozac, hierzulande Fluoxetin) ;)

In jedem steck ja ein Stück Dr. Jekyll und Mr. Hyde! Die Frage ist halt, wer gerade die Oberhand hat!

Ich denke bevor man Menschlichkeit verlieren kann, muß man sie erstmal entwickeln und das ist nicht so einfach wenn man noch Spielball seiner Gefühle ist.
Ich glaube nicht das man wahre Menschlichkeit verlieren kann.
Auch denke ich, wenn man sie entwickelt hat, besitzt man eine Gefühlsruhe die man leicht für Gefühlskälte halten könnte aber nicht ist.
Liebe Grüße
Mallona

Das zentrale an der existenz eines Menschen ist seine Menschlichkeit. Ich sage mach kann einen Teil davon verlieren aber sicher nicht alles.

Der Mensch hat es im Laufe der Jahrhunderte doch geschafft Kontrolle über sich zu bekommen. Er kann seine Urinstinkte kontrollieren. Bei Schlägereien, Vergewaltigungen und Morden sind Mensch am Zuge, die es nicht kontrollieren können. Das kommt das Tier zum Vorschein.
Wir nennen das Moral. Darüber hinaus alle Gefühle kontrollieren zu müssen, kann natürlich schädlich sein. Manchmal steckt da, wie schon erwähnt eine Krankheit hinter.

Wenn es zu extrem ist, einen Arzt aufsuchen

stef schrieb:Wenn es zu extrem ist, einen Arzt aufsuchen

Wenn das ernst genommen würde, würden die meisten nur beim Arzt verbringen!;)