@baal:
"Soviel zu dem goldenen Westen. Kranke Gesellschaft sag ich dazu nur."
Na gut, was den Westen vom Osten unterscheidet: Im Osten muss man alles selber machen!
Ein 18jähriger hat gestanden, seine Eltern im brandenburgischen Kyritz mit einer Axt erschlagen zu haben. Motiv: Sie hätten die 15 Jahre alte Freundin nicht akzeptiert, teilte die Staatsanwaltschaft mit. (dpa 21.4. 2005)
Ein 51-jähriger Mann aus Pegau hat vor dem Leipziger Landgericht gestanden, seine Eltern getötet zu haben.
Als Grund gab der Mann einen Streit mit seiner
76-jährigen Mutter und seinem 79 Jahre alten Vater an. Nach der Tat setzte er außerdem die Wohnung seiner Eltern in Brand. (dpa 13.12.2004)
Obwohl die Do-it-yourself-Methode auch im Westen ihre Anhänger hat:
Ein sechzehnjähriger Schüler aus dem sauerländischen Wenden-Gerlingen hatte seine Eltern mit mehreren Messerstichen am 23. März 2002 getötet und anschließend den Notarzt gerufen. Das Motiv: Die Eltern hatten ihm immer wieder seine schlechten Leistungen in der Schule vorgehalten. (dpa o.D.)
Die Eltern per Auftragskiller umzulegen, ist so neu übrigens nicht:
Am 15. Juni 1997 wird ein Fabrikantenehepaar ermordet in seiner Villa in Morschen bei Kassel aufgefunden. Den Polizeibeamten bietet sich ein grausiges Bild. Den Eheleuten wurden die Kehlen durchschnitten, sie liegen bäuchlings in einer großen Blutlache. Es war "wie eine Hinrichtung", sagt ein Polizeisprecher. Man schließt auf Raubmord, alle Zimmer sind durchwühlt.
Merkwürdig erscheint den Ermittlern jedoch, wie die Täter ins Haus gelangen konnten. Es war mit Überwachungskamera, Signalgebern, Alarmanlage gesichert.
Die Adoptivtöchter Ines und Julia mutmaßen öffentlich, dass "die Russenmafia" für die Tat verantwortlich sein könnte. Doch schon bald stehen sie selbst unter Verdacht. Denn die Eheleute müssen die Täter ins Haus gelassen haben und die Mutter war nur leicht bekleidet, so hätte sie niemals einem Fremden die Tür geöffnet. Das LKA ist inzwischen eingeschaltet, überprüft die Alibis der Töchter.
Zunächst werden sie entlastet, aber die Ermittlungen dauern an, denn die 16-jährige Julia hatte in der Schule angekündigt, den Eltern werde etwas passieren. Auch der 23-jährige Freund von Ines hat bei seinen Bundeswehrkollegen erzählt, man wolle die Schwiegereltern umbringen.
Die Ermittlungen ergeben schließlich, dass die Töchter zwei Auftragskiller angeheuert haben. Am Ende werden fünf junge Menschen wegen zweifachen Mordversuchs und wegen Mordes aus Habgier zu langen Freiheitsstrafen verurteilt. (Pressetext HR zur Serie "Die grossen Kriminalfälle")
Mir sind zumindest noch zwei Fälle aus Schleswig-Holstein/Hamburg aus den Siebzigern mit vergleichbaren Motiven in Erinnerung, leider fand ich dazu auf die Schnelle keine Quelle.
Warum hat sich damals eigentlich keiner hier ereifert, da hätte man doch schon schön über den dekadenten Westen klagen können:
Eine junge Kanadierin ist des schweren Mordes an ihrer Familie für schuldig befunden worden. Das mittlerweile 13-jährige Mädchen half nach Überzeugung der Geschworenen ihrem elf Jahre älteren Freund, mit insgesamt 41 Messerstichen Mutter, Vater und den eigenen Bruder umzubringen. Kanadas wohl jüngste Dreifachmörderin, die zur Tatzeit gerade einmal zwölf Jahre alt war, wollte Rache, weil ihre Eltern sie zu Stubenarrest verdonnert und ihr den Umgang mit ihrem Freund verboten hatten. Dem Kind drohen nach dem Schuldspruch bis zu sechs Jahre Haft sowie vier Monate auf Bewährung. (Stern 10.7.07)
Und nächste Woche, liebe Kinder, behandeln wir Auftrags-, Ehren- und Blutrachemorde in der gesunden Gesellschaft im Goldenen Osten.