Grüß euch!
@krist: klar halt ich euch auf dem laufenden. ist aber nichts besonderszzt passiert.
...ich habe es nun einfach nicht mehr ausgehalten und ihr mal heuteeine email geschrieben, um nicht gleich mit dem telefon "ins haus zufallen"...
auch wenn es ein m. u. relativ kitschiges (was meint ihr) mail war,habe ich ihr folgendes geschickt, was mir in letzter zeit so durch den kopf gegangenist:
"Hallöle!
Ich habe gedacht, ich muss mich wieder einmal bei dirmelden, es geht einfach nicht anders. –Wie geht’s dir so? Alles in Ordnung?
-Einaltes Sprichwort lautet: „Wenn man etwas nicht mehr hat, merkt man erst, was man darangehabt hat.“
So geht es mir momentan, nach einigen Tagen der Trauer, Einsicht undNachdenklichkeit. Ich habe gemerkt und auch eingesehen, dass ich viele Fehler und auchvieles falsch gemacht habe. Außerdem sind mir in letzter Zeit auch deine erwähnten„Zeichen“ wieder bewusst geworden – ich hatte diese wohl wahrgenommen (nicht wie ich esmir anfangs dachte), jedoch unglücklicherweise falsch interpretiert, weshalb ich oftnicht darauf eingegangen bin, was mir schlussendlich auch scheinbar zum Verhängniswurde.
Nach diesen Tagen habe ich das Gefühl bekommen, dich besser kennen und auchverstehen gelernt zu haben.
Zu einer Beziehung gehören meines Erachtens auch dasDasein für einen in schweren Situationen, sowie das gegenseitige Verständnis füreinanderund auch das beidseitige Zugestehen. Dies fernab von dem „Gefühlscocktail“, der„nebenbei“ auch noch eine wichtige Rolle spielt, wenngleich er vielleicht _die_ Liebebestimmen mag. (In meiner eigenen Auffassung gehören aber zur Liebe neben den Gefühlenauch noch andere wichtige „Dinge“ – Bereitschaft, Vertrauen und Geduld.)
In diesenTagen der Besinnung sind mir außerdem viele Gemeinsamkeiten an uns aufgefallen, die ichteilweise bis dato nicht so richtig bemerkt hatte – als Beispiele wären dies zunächstallen voran: das Couleurstudententum, die Musik, die Freude am Leben, die Offenherzigkeitusw. – Dinge, die meiner Meinung nach Menschen auszeichnen und gegebenenfalls auchverbinden.
Bezugnehmend auf unser erstes „Zusammentreffen“ möchteich anmerken, dass dieses ja scheinbar an einen Zufall grenzte. Ein Zufall, der inmeinen
Augen nicht nur ein bloßer Zufall sein kann, sondern unterUmständen von einer höheren Macht (so absurd das klingen mag) so gewollt war.
(Allein wenn ich zurückdenke, dass ich dich ja vorher praktisch nicht gekannt habe– ich hatte lediglich ein paar Tage vor der Kneipe auf der Hesperiden-
Website das Chargenkabinett gesehen, wo du mir sofort ins Auge gesprungen bist, und ichmir gedacht habe: das muss sie sein. Diesen Gedanken hatte
ich dannaber wieder verworfen, weil er denen gewichen war, die mir sagten, dass ich nie so einGlück haben könnte, dass ausgerechnet du mit den
Hesperiden zu unskommen würdest… und falls du doch kommen würdest, würde es „eh nichts“ mit uns werden, daich dich schlicht zu alt (nicht böse
gemeint!) für mich geschätzthatte, weil ich dachte, dass du „mindestens“ schon studieren müssest. – Aber es kam allesdann doch ganz anders, wie sich
ja gezeigt hat.)
Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, ohne dich zu sein – nachalldem, was zwischen uns war. Eine schöne Zeit die ich nicht missen
möchte. Wenn ich so weiter denke, was wir alles vorgehabt haben zu zweit, was wir alleshätten gemeinsam entdecken können. Kurz gesagt – mit wem
sonst sollteich die schönen Seiten einer Partnerschaft etc. kennenlernen? Ich meine, wo findet manheutzutage noch jemanden, der in dieser Hinsicht
ungefähr „gleichweit“ ist wie einer selbst?
Diese Tage der „Einkehr“ haben auch mir die Augengeöffnet. – Ich habe gemerkt, dass unsere Beziehung, so wie sie gegen Ende war (und wieich mich verhalten habe, was vielleicht doch indirekt mit der Matura einen Zusammenhanggehab hat) nicht in dieser Form hat weitergehen können bzw. sie in dieser gehabten Formwirklich keine Zukunft haben hätte können. – Vielleicht kann oder soll eine Beziehungzwischen uns auf eine andere Ebene – auf eine tiefergreifendere Ebene verlegtwerden?
Ich könnte nun stundenlang so dahin schreiben, möchte aber nun zum Schlusskommen, und dir mitteilen, dass ich dich nach wie vor in meinem Herzen trage und liebe –dich „schlicht“ nicht vergessen kann.
Auch wenn das von mir Geschriebene dirvielleicht als „vergeblicher“ Versuch einer „Zurückgewinnung deinerselbst an mich“scheint, möchte ich dir sagen, dass ich immer für dich da bin, wenn du etwasbrauchst.
Falls du magst kannst du ja zurückschreiben oder dich „einfach so“ beimir melden. (Sry fürs Hochdeutsch und dafür dass ich alles hier geschrieben und dir nichtpersönlicher mitgeteilt habe, aber ich finde, das bringt besser zum Ausdruck, was ichsagen wollte – auch wenn es im ersten Moment doch a bissl kitschig klingt, wie mir gradauffällt.)
Dein Peter
Zum Abschluss vielleicht noch einkleines Gedicht von Erich Fried, welches unter anderem jemand bei unsererMaturantenverabschiedung vorgelesen hat:
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Esist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es istnichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Esist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es istleichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist wases ist
sagt die Liebe
"
jaa... nun hoffe ich mal, dass sie sich meldet bzw."wenigstens" zurückschreibt.
lg eniem