Die Scheidungsrate steigt

auf=oft

verzeihung!

@Domo:
"falls die frau mehr verdient als der mann wird dieser mann oft als "loser" und "schmarotzer" abgestempelt und die frau ist in diesem momment ein selbstopfernde gefangene."


Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Paare, in denen die Frau mehr verdient, als Medizinerin, als Unternehmerin, als Managerin, als leitende Beamte. Es ist mir nicht bekannt, dass die Männer darunter leiden. Hat vielleicht auch etwas mit Tradition und mangelndem Selbstwertgefühl zu tun. In guten Jahren verdient meine Ehefrau einen sechsstelligen Betrag und trägt damit doppelt soviel nach Haue wie ich. Was zum Teufel soll daran das Problem sein?

"im streit ( bewichtung der entscheidungen )
wollen aber nicht mit dem mann gleichgestellt werden ( recht )... zb der mann muss die wohnung verlassen, das kind bleibt bei der mutter, der mann muss das unterhalt bezahlen."

Die Wohnung verlassen MUSS der Mann, wenn dies per Gerichtsurteil entschieden wird, z.B. bei Gewalttätigkeit etc.
Das Kind bleibt im Regelfalle dort, wo seine Lebensbedingungen besser sind. Unterhalt für die Ehefrau zahlt der Mann nur, wenn er mehr verdient. Dass er für Kinder zahlt, sollte selbstverständlich sein. Das ist auch ohne Ehe so.

Ein Gutteil dieser Dinge lässt sich aber per Ehevertrag regeln.
So würden mir Haus und Kinder bleiben, und meine Ehefrau würde für die Kinder zahlen, bis diese ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.

Für jeden popeligen Gebrauchtwagenkauf setzen Menschen mehrseitige Verträge auf. Bei der Eheschliessung nicht. Schön doof.

Doors schrieb:Unterhalt für die Ehefrau zahlt der Mann nur, wenn er mehr verdient.

Und auch das nur noch ein paar Jahre lang, wenn überhaupt. Das neue Unterhaltsrecht hat da einige alte Gepflogenheiten über den Haufen geworfen soweit ich weiss.....

Doors schrieb:Für jeden popeligen Gebrauchtwagenkauf setzen Menschen mehrseitige Verträge auf. Bei der Eheschliessung nicht. Schön doof.

Für die Klientel im "heiratsfähigen Alter" verbietet sich ein Vertrag mit dem Argument: "Liebst du mich nicht?" Oder "Denkst du nur an das Geld?" Oder "Was bist du unromantisch!"

Das man im Fall einer Scheidung als Mann meistens zahlen muss ist zwar scheiße,aber ein jeder weiß es ja.

Man sollte aber berücksichtigen,daß meistens die Frau ihre Karriere auf Eis legt und meist einige Jahre dafür opfert, sich um die Kinder zu kümmern usw.!
Diese Jahre fehlen der Frau und jeder weiß,wie schwer es ist wieder ins Berufsleben zurückzukehren mit vollen Lohnforderungen.

Zitat: -Für jeden popeligen Gebrauchtwagenkauf setzen Menschen mehrseitige Verträge auf. Bei der Eheschliessung nicht. Schön doof.-

Tja wenn der Wagen nach 6Monaten scheiße ist, darf man sich davon trennen und darf auch eine Abnutzungsgebühr usw. bezahlen!!

^^Was glaubst du ist die Ursache, für die geringe Geburtenrate in der BRD und westlichen Industriestaaten?

Für mich sind es eigentlich zwei Punkte:
a: das finanzielle Polster, um dem Kind eine schöne Kindheit nach westlichen Idealen zu geben - es kaum zu schaffen

b: man wird vom Staat alleine gelassen,zB. Bildung usw. und zum Dank auch noch finanziell verarscht

zum thema scheidung...meine persönliche einstellung: scheidung niemals...ich wurde so christlich erzogen, dass eine scheidung gegen die religion und so wäre...

ich sehe in vielen bereichen des lebens, besonderst im osten deutschlands, dass hier nicht mehr so auf religion und gebote geachtet wird. alles ist lockerer und somit wird auch locker damit umgegangen.
man bekommt kein schlechtes gewissen, man denkt nicht mehr an die konsequenzen....

zum thema geburtsrate....
nun ich als frau bin hier noch am studieren. 25...und wenn ich das studium fertig hab bin ich so 28...dann will ich noch 2 jahre so in die arbeitswelt eintauchen...und dann nunja bin ich schon über 30...
ohne studium hätte ich schon kinder mit 23...
man hat als frau mehr möglichkeit sich beruflich zu enagieren und unabhängig vom manne zu sein...
da gebe es ja noch die studieren mit kind variante...da sag ich nur: nein danke.
da ich seit 5 jahren morgends von 8-20 uhr im/am studium in einer 16m² bude sitze...und hab kaum was mir selbst zum essen kaufen,keine zeit für einen studentenjob...mein freund is im ausland...also

wo ist da platz für ein kind?

@john:

man wird vom Staat alleine gelassen,zB. Bildung usw. und zum Dank auch noch finanziell verarscht

Ob ich Kinder will oder keine, ist doch meine ganz persönliche Entscheidung. Was sollte der Staat damit am Hut haben?

hurz schrieb:zum thema scheidung...meine persönliche einstellung: scheidung niemals...ich wurde so christlich erzogen, dass eine scheidung gegen die religion und so wäre...

Und wenn dein Mann Alkoholiker wird? Dich schlägt? Oder dich nach Strich und Faden betrügt?

Ich behaupte mal, dass auch DU dir dann eine Scheidung überlegen würdest!

Dann ist das eben die Strafe Gottes für Deine Sünden, oder meinetwegen Evas Erbsünde oder was weiss ich, die Du klaglos zu ertragen hast.
gez. GOTT
(nach Diktat verreist)

LOL
So kann man das auch sehen. Was für ein Selbstbetrug...

ich hab einen mann gefunden, den ich heiraten werde...und der wird sicher kein alkoholiker oder schläger oder sonstwas...
wenn man einen mann findet und nicht blind ist, dann kann man schon sowas einschätzen.
außerdem sollte man auch nicht nach nem jahr den typen sofort heiraten....wir kennen uns nu 7 jahre und streben nun eine verlobung an.

Okay, sieben Jahre ist eine akzeptable Probezeit.
Da weiss man schon, was einen erwartet. Vor Überraschungen ist man allerdings im Laufe eines Lebens nie sicher.

@hurz:
Dann gab es ja 7 Jahre keinen Beischlaf, insofern es deine christliche Erziehung erlaubt, natürlich ausserehelichen Sex zu haben.

@Topic

Das ist einfach nur der soziale Wandel, der hier vor zu finden ist. Ich meine es gibt ca. 5 Gründe für die steigenden Scheidungszahlen.

Die wären...?

Es gibt mehrere Theorien dazu, weil niemand genau sagen kann ws die Ursachen dafür sind.

Wolf Scheller spricht von einer Ungleichzeitigkeit der Entwicklung d.h. :

- Wertewandel betrifft Frauen stärker als männer
- Junge frauen haben (durch gesellschaftlichen wandel) qualitativ andere Ansprüche an Ehe als ältere
- Frauen heute wollen: "mehr" Gemeinsamkeit, Selbstständigkeit, Mitbestimmung
-> neue Rolle der Frau, entfernt sich immer weiter von der traditionellen Rolle der Frau
- Männer heute wollen: primär Versorgung im Alltag
-> traditionelle Rolle der Frau

daraus folgt:

-> veränderte/unterschiedliche Ansprüche -> Konflinktpotential -> Anstieg der Ehescheidungen

Eine weitere Theorie besagt, dass die Scheidungsentwicklung eigendynamisch ist, sie wird als "Scheidungsspirale" bezeichnet.

A. Diekmann und H. Engelhardt erklären die Scheidungsspirale mit fünf sozialen Mechanismen:

1. Frauenerwerbstätigkeit -> Unabhängigkeit -> erhöhtes Scheidungsrisiko
2. Wahrnehmung steigender Scheidungszahlen -> psychischer Effekt -> vorhandene Skepsis wird bestärkt (sich selbst erfüllende Prognose) -> erhöhtes Scheidungsrisiko
3. Steigende Scheidungszahlen -> mehr potentielle neue Partner -> Chance auf Wiederheirat -> weniger Angst vor Einsamkeit nach der Scheidung -> erhöhtes Scheidungsrisiko
4. Verbindlichkeitscharakter der Ehe lässt nach -> Scheidung als legitime Form partnerschaftliche Konfliktlösung -> erhöhtes Scheidungsrisiko
5. [B]Scheidungsrisiko wird von Eltern auf Kinder übertragen, Kinder deren Eltern geschieden wurden, haben etwa eine etwa doppelt so hohe Scheidungswahrscheinlichkeit wie Kinder aus vollständigen Familien -> steigende Scheidungsraten -> mehr "vorbelastete" Beziehungen -> noch weiter steigende Scheidungsraten[/b]

Männer, die primär "Versorgung im Alltag" wollen, sind in einem Pflegeheim gut aufgehoben. Als Partner taugen sie nix.

Und den eher rückwärtsorientierten Thesen von Diekmann/Engelhardt traue ich auch nicht über den Weg.
Wer Frauenerwerbstätigkeit als Scheidungsrisiko ansieht, möchte wohl doch lieber das Heimchen am Herd. Das rennt wenigstens nicht weg.