Ostern und Wohlbefinden
08.04.2007 um 20:38Hallo. Ich wollte mal zur Feier des Tage ein schönes, erbauendes u.v.a. unpolitischesThema aufmachen. Unmysteriös ist es dennoch nicht aber nur im Gesamtkontext gesehen undauf eine angenehme Art und Weise.
Wie ihr hoffentlich alle bemerkt habt: Mittlerweileist es sehr schön geworden, draußen. Es blüht und grünt und die Sonne scheint warm.Glocken läuteten heute morgen in der ganzen Stadt. Ich bin kein gläubiger Christ aberging trotzdem zum Dom der einen bereits beim puren Anblick schaudern läßt. Wie einGebirge ragt er plötzlich vor einem auf. Davor Säufer, desinteressierte, zu cooleJugendliche, Bettler und Gaukler, fast wie im Mittelalter.
Ich ging hinein. Die Klangder Orgel ließ scheinbar die Erde erbeben und der Chor klang himmlisch. Man muß nichtgläubig sein, um hier ehrfürchtig zu werden. Die Weite des Mittelschiffs und die riesigenBuntglasfenster durch die Sonnenstrahlen auf den Altar und die Männer in im Ordinatfielen, Weihrauch stieg auf und es knieten tausende auf den Bänken. Kardinal Meisnerhielt die Messe auf Latein nach dem alten Ritus, eine, die einzige Instanz seitzweitausend Jahren. Ich hatte Tränen in den Augen.
Hier ein Auszug aus einemabsoluten Meisterwerk der Menschheitsgeschichte. Wer beim Lesen dieser Verse nicht ineine Hochstimmung gerät dem kann ich auch nicht mehr helfen^^
DerOsterspaziergang
Vor dem Tor
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durchdes Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alteWinter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendeter, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über diegrünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung undStreben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach derStadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmelhervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Ausder Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alleans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärtenund Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachenbewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höreschon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzetgroß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgangvon Goethe, Faust I)
Wie ihr hoffentlich alle bemerkt habt: Mittlerweileist es sehr schön geworden, draußen. Es blüht und grünt und die Sonne scheint warm.Glocken läuteten heute morgen in der ganzen Stadt. Ich bin kein gläubiger Christ aberging trotzdem zum Dom der einen bereits beim puren Anblick schaudern läßt. Wie einGebirge ragt er plötzlich vor einem auf. Davor Säufer, desinteressierte, zu cooleJugendliche, Bettler und Gaukler, fast wie im Mittelalter.
Ich ging hinein. Die Klangder Orgel ließ scheinbar die Erde erbeben und der Chor klang himmlisch. Man muß nichtgläubig sein, um hier ehrfürchtig zu werden. Die Weite des Mittelschiffs und die riesigenBuntglasfenster durch die Sonnenstrahlen auf den Altar und die Männer in im Ordinatfielen, Weihrauch stieg auf und es knieten tausende auf den Bänken. Kardinal Meisnerhielt die Messe auf Latein nach dem alten Ritus, eine, die einzige Instanz seitzweitausend Jahren. Ich hatte Tränen in den Augen.
Hier ein Auszug aus einemabsoluten Meisterwerk der Menschheitsgeschichte. Wer beim Lesen dieser Verse nicht ineine Hochstimmung gerät dem kann ich auch nicht mehr helfen^^
DerOsterspaziergang
Vor dem Tor
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durchdes Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alteWinter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendeter, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über diegrünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung undStreben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach derStadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmelhervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Ausder Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alleans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärtenund Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachenbewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höreschon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzetgroß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgangvon Goethe, Faust I)