@Palin und einige andere:
Könnt ihr Euch eine eifersuchtsfreie Beziehung nichtvorstellen? Wenn ich schon solche Sachen lesen muss wie: Den Kerl würd' ich grün undblau schlagen etc.,
dann frage ich mich manchmal, ob bei manchen Menschen der Einbaueiner Impulskontrolle vergessen wurde. So, wie manche Affenmännchen aufspringen, sich andie Brust trommeln und mit ihrem eigenen Kot werfen, sobald sich ein Rivale ihrer Hezdamenähert, scheinen sich einige Menschenmännchen um die Evolution irgendwie herum gedrücktzu haben.
Meine Partnerin "gehört" mir nicht - ich bestimme nicht über sie.Leibeigenschaft ist abgeschafft, wenngleich sich das vielleicht noch nicht in jederPartnerschaft herum gesprochen hat. Nicht mal in einer BDSM-Beziehung, die prinzipiellauch nur auf freiwillig getroffenen Vereinbarungen beruhen (sollte) gehört jemandjemandem. Wie kann man(n) einen anderen Menschen als sein Eigentum betrachten, das einemein anderer Mann "wegnehmen" will.
Geht die Partnerin für immer, hat man(n) selbst esvergeigt, genügte offenbar ihren physischen und/oder psychischen Ansprüchen nicht. Gehtsie nur manchmal, dann möchte sie vielleicht etwas Abwechslung. Wer möchte jeden Tag nurSchweinebraten?
Ich gebe mir einfach mehr Mühe in einer Beziehung, die jederzeitaufgekündigt werden kann, als wenn ich weiß, "die hab' ich jetzt bis zum Lebensendesicher", egal, was ich tue. Ein Unterschied wie zwischen Zeitvertrag und Beamtentum.
Wenn die/der andere geht: Daraus kann man(n) lernen, es beim nächsten Mal bessermachen. Wie ich schon schrieb, besteht ein ganz wesentlicher Teil einerLiebesbeziehung/Partnerschaft/Ehe aus gemeinsam getroffenen Vereinbarungen, aus u.U. inharten Debatten ausgehandelten Kompromissen.
Auch und gerade über Fragen vonSexualität und "Treue".
Wenn beide sich einig sind, dass gelegentlich mit anderensexuelle Kontakte aufgenommen werden, so ist das in Ordnung.
Können sie sich nichteinigen, können sie sich überlegen, ob sie es beide bleiben lassen, oder ob sie sich, aufGrund unterschiedlicher Vorstellungen von Partnerschaften, besser trennen sollten.
Die These "Immer denken alle nur an Sex, die Kultur, gar die Gesellschaft wird davonkaputt gemacht", wundert mich aus dem Munde (bzw. der Tastatur) von Menschen, die mitSicherheit deutlich jünger sind als ich. Kommt hier eine rigide Sexualmoral aus OpasZeiten wieder, gibt es ein konservatives Roll-Back der Liberalisierungsansätze seit Mitteder Sechziger? Oder sind Allmy-Mit(und ohne)glieder einfach nur rückständiger als derBevölkerungsdurchschnitt?
Und ob mit einer Limitierung auf zwei sexuelle Kontakte imJahr alle zufrieden wären?
Palim, Palim! (D.Hallervorden)