Wahre Liebe
24.02.2005 um 22:42
Liebe kann man auf viele Sachverhalte einbeziehen. So zum Beispiel die elterliche Liebe, die Liebe in der Beziehung, die Liebe zu sich selbst oder auch generell die einzig Wahre Liebe.
Die Begrifflichkeit der allgemeinen Liebe ist beispielsweise auch durch das Wort Zuneigung austauschbar und bedarf somit nicht an einer Definition oder anderwärtigen näheren Beschreibungen, da bezüglich dieser Wörter keine besonderen spirituellen oder abstrakten Meinungen auftreten und die Bedeutung sowie die Funktion der Zuneigung jedem bekannt sein sollte.
Somit ist es wesentlich wichtiger, die Ansichtsweise zur „wahren Liebe“ dementsprechend näher in Augenschein zu nehmen und den Wahrheitsgehalt der allgemeinen Ansicht zu überprüfen. Wenn ich bei der Interpretation nun von „Liebe“ spreche, meine ich damit die Ansicht der speziellen auch unendlichen, wahrhaftigen Liebe.
Allgemein gesehen ist wahre Liebe eine Widersprüchlichkeit eines scheinbar völlig dauerhaft anhaltenden Zuneigungsgefühls. Wie ich bereits erwähnte, sind diese Widersprüchlichkeiten dieses Zuneigungsgefühles nur in Bezug auf die Ansicht der einzig wahre Liebe anwendbar.
Ich bin der Meinung, dass die Betrachtungsweise zur wahren Liebe zwischen Mann und Frau unterschiedlicher Familienherkunft lediglich geprägt und gehalten wird durch eine in der Gesellschaft weit verbreitete Vorstellung, in die man schon ab dem Kindesalter eingeführt wird. Diese dann als völlig selbstverständlich angesehene Existenz des Liebesgefühls beeinflusst und verändert nicht nur das übliche zeitlich eingegrenzte Zuneigungsgefühl, sondern führt dieses scheinbar andauernde auch bei Ausnahmen herbei, sodass Menschen, welche bisher ausschließlich positive Erfahrungen mit der Zuneigung machten, von der Existenz dieser stark überzeugt sind ohne andere Möglichkeiten und Tatsachen in betracht zu ziehen.
Der Sachverhalt ist vergleichbar mit einem Menschen, der schon im Kindesalter in eine Religion oder in die Existenz etwas paranormalem oder phantasievollem eingeführt wurde --- für das entsprechende Kind ist die Existenz eines Gottes, Teufels oder Weihnachtsmannes völlig selbstverständlich.(Glücksgefühle werden auch hervorgerufen)
Eine dauerhafte Zuneigung zwischen Eltern und Kind herrscht meiner Meinung nach auf jeden Fall, wobei diese Zuneigung mit zunehmendem Alter des Kindes zu einer gegenseitigen Ehrung und Anerkennung überschwankt.
„Nichts wehrt ewig.“ Ich bin der Meinung, dass diese Aussage auch auf die Liebe zutrifft auch wenn gerade dieses Gefühl für viele Menschen die eheste Ausnahme für diese Aussage darstellt.
Die plausibelste Erklärung für Kritiker gegenüber der Liebe ist, dass diese Begrifflichkeit und das Verständnis dafür aus den Wunsch resultiert, dass der Tod nicht das absolute Ende darstellt und dass Verstorbene durch ihre Liebe „weiterleben“. Außerdem verleiht dieser Aspekt ein Hoffungsgefühl, welches in sorgevollen Lebensumständen ein guter Trost darstellt.
Wenn es die wirklich wahre Liebe gibt, dann weiß ein sehr großer Teil aller Menschen nicht, was es bedeutet zu sagen: „Ich liebe dich!“.
Oder die Mehrheit aller Menschen hat noch keine Liebe verspürt, sondern lediglich ein zeitlich stark begrenztes Zuneigungsgefühl und haben folglich nicht die wirkliche Liebe verspürt, sondern nur ein untergeordnetes Gefühl.
Dieses Urteil stimmt insofern deshalb, da die geläufige Definition von wahrer Liebe besagt, dass sie eindeutig ist und gewiss ewig andauert. So gilt dieses Verständnis dafür als Diskrepanz an sich, da viele getrennte Paare sich gegenseitig sicherlich oft feste Liebe zusagten. Bei der Menge an Trennungen wäre dies logischerweise äußerst untypisch für die wahre Liebe und so kann man als Anhänger der wahren Liebe nur noch sagen, dass entweder die Menschen selbst Schuld an dieser Tatsache der häufigen Trennungen sind, oder die Liebe nur bestimmten, wenigen Menschen vorbehalten ist.
Und wäre es nicht schade, wenn etwas derartiges als wunderschön, universell oder gar göttlich gepriesenes so wenig vorhanden ist, schnell vergeht und abbricht und zudem möglicherweise noch auf dem Prinzip des Zufalls beruht?
Denn wenn man sagt, dass nur Menschen mit ganz bestimmten Vorraussetzungen, beispielsweise in Form von Charaktereigenschaften, für die wahre Liebe fähig sind, bzw. diese finden können, würde man zugleich auch davon ausgehen, dass Menschen auch nur jene finden, die ähnliche Bedingungen erfüllen. Und so würde dieses Prinzip auf Zufall beruhen oder auf Bestimmung/Schicksaal.
Denn wenn Liebe vorbestimmt ist und vielleicht einer Absicht folgt, verwundert es mich, auf wie wenig Menschen die einzig wahre Liebe zutrifft oder wie wenig Menschen die Vorraussetzungen dazu erreicht haben. Bei einem Zufallsprinzip, wäre die realistische Wahrscheinlichkeit einer Begegnung zweier für die Liebe kompatibeler Menschen gewaltig niedrig und könnte als Unmöglichkeit beschrieben werden.
Es ist aufgrund mangelnden Wissens waghalsig die phantastische Liebe komplett auszuschließen, doch es ist es aufgrund einiger großer Widersprüchlichkeiten auch, die allgemeine Auffassung von Liebe als selbstverständlich anzunehmen.
Soll jeder das als Wahrheit annehmen, was ihn glücklich macht, denn ein glückliches Leben ist das, was jeder anstrebt. Mich macht es jedenfalls nicht glücklich oder gelassen auf etwas zu vertrauen und zu hoffen, auf das ich selbst derartig viele Widersprüche fand.
Und so ist ein gesättigtes Gewissen vielen mehr wert, als ein gereinigter Verstand. Menschen sind und bleiben spirituelle Lebewesen und es ist das, was den Menschen auszeichnet und bestätigt.
Lernen ohne zu denken, ist verlorene Müh.
Denken, ohne etwas gelernt zu haben, ist gefährlich.