@allDiese Dichtkunst vermag Abhilfe zu schaffen:
Walther von der Vogelweide
Halmorakel
(nach Friedrich Maurer)
In einem zwivellichen wan
was ich gesezzen und gedahte,
ich wollte von ir dienste gan,
wan daz ein trost mich wider brahte.
Trost mag ez rehte niht geheizen, owe dez!
ez ist vil kume ein kleines troestelin:
so kleine, swenne ichz iu gesage, ir spottet min,
doch fröut sich lützel ieman, er enwizze wes.
Mich hat ein Halm gemachet fro:
er giht, ich sül genade vinden.
Ich maz daz selbe kleine stro,
als ich hie vor gesach von kinden.
Nu hoeret unde merket ob siz denne tuo:
"si tuot, si entuot, si tuot, si entuot, si tuot".
swie dicke ich also maz, so was daz ende ie guot,
daz troestet mich: da hoeret ouch geloube zuo.
Swie liep si mir von herzen si,
so mac ich nu doch wol erliden
daz ir sin ie die besten bi,
ich darf ir werben da niht niden.
Ichn mac, als ich erkenne, des gelouben niht
Dazs ieman sanfte in zwivel bringen müge.
mirst liep daz die getrogenen wizzen waz si trüge,
und alze lanc dazs iemer rüemic man gesiht.
Halmorakel
In Hoffnung voller Zweifel
Hatte ich mich niedergesetzt und hatte vor,
ihren Dienst aufzugeben,
hätte nicht ein Trost mich wieder umgestimmt.
Trost kann es von rechts wegen gar nicht heißen, oweh drum!
Es ist zur Not ein schwaches Tröstelein,
so schwach, sobald ich es Euch sage, lacht ihr mich aus,
doch freut sich selten jemand, er weiß nicht, warum.
Mich hat ein Strohhalm froh gemacht:
er sagt, ich werde Gnade finden.
Ich habe den schwachen Halm gemessen,
wie ich´s früher bei Kindern gesehen habe.
Nun hört und paßt auf, ob sie es doch tun wird:
"sie tuts, sie tuts nicht, sie tuts, sie tuts nicht, sie tuts."
So oft ich so gemessen habe, war das Ende stets gut,
das tröstet mich: doch gehört auch Glaube dazu.
So lieb sie mir von Herzen ist,
so kann ich jetzt doch gut ertragen,
daß stets die Besten um sie sind,
ich brauche ihren Werben gar nicht zu mißtrauen.
Ich darf, wie ich jetzt weiß, keineswegs glauben,
daß sie jemand leicht schwankend machen könne.
Mir ist lieb, daß die Getäuschten wissen, was sie täuscht;
es dauert mir zu lang, daß sie stets Prahler um sich hat.
Nur die Kachinas stehen in Verbindung mit menschlichen Wesen,
aber nicht die Gottheiten. Sie geben den Kachinas ihre Anweisungen.
Der Weiße Bär