@greenlion Danke für den Artikel
greenlion schrieb:Umfassende Bereiche des eigenen Wahrnehmens, Erinnerns und Handelns werden im normalen Alltagbewusstsein gar nicht oder nur teilweise und dann „wie von einer anderen Person“ erlebt (10, 11). Menschen mit DIS verhalten und/oder erleben sich so, als gäbe es mehrere verschiedene Personen in ihnen. Leidensdruck entsteht durch die teilweise erheblichen Alltagsamnesien durch die mangelnde Kontrolle über das eigene Denken, Fühlen, Erleben und Handeln sowie durch die hieraus bedingten gestörten sozialen Interaktionen. Im klinischen Erstkontakt imponieren jedoch häufig Sekundär- oder Folgeprobleme als „greifbarere“ Beeinträchtigungen wie Depressionen, Angst, psychosomatische Symptome, Selbstverletzung, Essstörungen, Suchterkrankungen oder Beziehungsprobleme (11). Oft werden erst im Zuge eines therapeutischen Beziehungsaufbaus die bewusstseinsferneren und häufig schambesetzten dissoziativen Symptome offenbart, wodurch dann das Vorhandensein anderer Persönlichkeitszustände offensichtlich wird.
Eine Amnesie oder Vergesslichkeit, ist auch bei anderen Psychischen Erkrankungen bekannt, nicht nur bei einer DIS, Menschen mit einer DIS haben ja zusätzlich noch Begleiterkrankungen, da durch könnte so eine Amnesie verstärkt werden.
Nach den Beiträgen, gehen mir jetzt schon noch ein paar Fragen durch den Kopf.
Es heisst, die Personen haben in der Kindheit noch keine Anzeichen von einer DIS, die Anzeichen kommen erst wenn sie Erwachsen sind, da frage ich mich warum das so ist, sind es Auslöser?
Dann, in der Therapie dauert es zum Teil Jahre bis eine DIS diagnostiziert werden kann, also sind noch keine grosse Auffälligkeiten vorhanden um eine DIS schnell zu erkennen, wenn es dann mal so weit ist, kommt ans Tageslicht, die Personen mit DIS fühlen sich nicht immer als die gleiche Person....ok, auch Menschen mit keiner DIS fühlen sich oft nicht immer gleich, manch mal kindischer, manch mal erwachsener, oder fragen sich, warum habe ich so gehandelt, also hat sicher jede Person unterschiedliche Handlungsmomente oder fühlt sich mal stärker oder schwächer, sicher nicht immer gleich, bei einer Person mit einer DIS sind diese Anteile Abgespalten und nun kommt der Therapeut ins Spiel, der verlangt nun, sie sollen sich Zeigen, die Personen müssen nun ihr ganzes Innere nach Aussen kehren, also wird danach gesucht nehme ich mal an.
Da sehe ich schon mal die erste grosse Schwierigkeit, jetzt steht die Person mit einer DIS in der Pflicht Persönlichkeiten zu präsentieren, das Kind, das klein Kind, die Fürsorgliche, die Mürrische, die Kluge, die Freche die Jugendliche, die Junge Erwachsene die alte Oma, die Bi sexuelle, die Jammertasche, die Männliche, die Soziale, die Dicke, die Dünne, die Sportliche usw, das sind Anteile, die hat Jeder Mensch, die können natürlich abweichen, nur bei den Menschen ohne DIS sind die nicht abgespalten.
Und nun werden Namen verteilt und die Person hat nun mehrere Namen, damit wird sie dann auch angesprochen von den Therapeuten und mit der Zeit auch von Angehörigen, von jetzt an wird alles viel ausgeprägter, die Stimme verändert sich mehr als zu vor, passt sich den Persönlichkeiten mehr an, das Kind darf jetzt öffentlich spielen und alles von innen lebt nun nach aussen.
Ich kannte mal Jemand mit einer DIS auf meiner damaligen Arbeitsstelle und die Abweichungen waren fliessend und kaum ausgeprägt, also nicht, dass man das gleich erkannte, wie bei einigen Beispielen die ich schon gesehen habe, wo man das sehr deutlich sah durch die starken Veränderung der Stimme, der Sprache und dem ganzen verhalten, plus Körpersprache, so dass man eben dann das Gefühl hat, die Personen schlüpfen tatsächlich in diese Rollen hinein. Es sind ja gespaltene Anteile und keine Persönlichkeiten, sie geben den Anteilen Persönlichkeiten.
Wenn zu vor, vor einer Therapie alles weniger Ausgeprägt ist und nach einer Therapie alles anders ist, macht das dann Sinn und ist es wirklich gesundheitlich, also für die Psyche förderlich, ist das Leben danach nicht viel schwieriger, besonders auf der psychischen Ebene, die Anteile müssen nun Präsentiert werden, oder verändert das die Menschen und ihr Leben nicht auch nachhaltig. Viele finden Menschen mit einer DIS aussergewöhnlich, viele wollen aussergewöhnlich sein und fördert das nicht auch in Rollen zu schlüpfen.
Da frage ich mich, sind diese Anteile mit Namen, die sehr ausgeprägt zum Vorschein kommen, die man gleich sieht, von Therapeuten gemacht? Ich zweifle keineswegs an, dass es Menschen mit DIS gibt und sie auch gespalten sind und zersplittert, abgetrennt vom Ganzen und sie nicht immer wissen was sie gerade machen, oder durch Amnesie alles vergessen, ich frag mich nur, wie viel von Therapeuten Indiziert wird, also was ist noch DIS und was nicht.