Komisches Gefühl

Hallo Leute,
ich bin mir nicht sicher, in welche Kategorie ich diesen Thread packen soll, aber ich denke mal zu Menschen passt er irgendwie am meisten.
Kennt ihr das Gefühl auf gar nichts mehr Lust zu haben? Sich irgendwie gar nicht wirklich da zu fühlen, so als wäre man "abgeschossen" und betäubt? Als würde man auf irgendetwas warten, ohne zu wissen auf was überhaupt?
So geht es mir jetzt seit 2 Tagen und ich habe keine Ahnung was das ist, oder was ich dagegen tun soll.
Habt ihr vielleicht ein paar Ideen, was man so machen könnte? Wie man da wieder heraus kommt?
Würde mich über eine angeregte Diskussion sehr freuen.
Also, haut mal fleißig in die Tasten ;)

@Nebelstimme

Hallo :)

Ist denn etwas trauriges, schockierendes oder ähnliches in letzter Zeit in deinem Leben vorgefallen, dass du jetzt vllt in so eine Art Loch gefallen bist?

LG

@Streuselchen
In letzter Zeit eigentlich gar nicht so unbedingt. Vor mehr als einem halben Jahr ist was passiert, das mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat, aber ich glaube das habe ich mittlerweile eigentlich hinter mir.
Ich mein gut, im Moment bin ich seit 2 Monaten schon ohne Arbeit, bzw. Kurzarbeit 0 mit Hunder Prozent Arbeitsausfall.

@Nebelstimme

Dann ist es vielleicht die Gesamtsituation die dich lähmt, was auch nur allzu verständlich wäre.
100% Arbeitsausfall ist schwer zu verdauen und nach einer Weile fühlt man sich nutzlos, nicht gebraucht

Nebelstimme schrieb:Sich irgendwie gar nicht wirklich da zu fühlen, so als wäre man "abgeschossen" und betäubt?

Und auch eben so wie du es beschrieben hast. Weil du leider, den Umständen geschuldet, nichts weiter tun kannst als dies auszusitzen.
Vllt suchst du dir eine schöne Aktivität, nutzt die Zeit mit Dingen, wofür du sonst keine Zeit hast. Lesen, Musik hören, was auch immer dir Freude bereitet :)
Zieht sich das Gefühl über einen längeren Zeitraum, dann sprich es einfach mal bei deinem Hausarzt an - der kann da besser helfen als wir hier aus der Ferne.

Wenn das jetzt "nur" so ein kleines Stimmungstief ist (was natürlich dennoch unangenehm ist und auch verängstigen kann, ich verstehe dich da total) - dann helfen wie gesagt schöne, selbstgeschaffene Aktivitäten oder Hobbys. Und je nach, was für ein Typ Mensch du bist, auch manchmal das offene Gespräch darüber was grad so in dir vorgeht.

@Streuselchen
Danke erst mal für deine Beiträge ;-)
Ja ich bin Musikverrückt, gerade härtere Klänge wie Freiwild oderso pushen mich meistens. Generell habe ich scheinbar so meine Problemchen.
Auch Panikattacken, war sie jetzt einige Monate los bis ich dann vor kurzem beim Einkaufen so eine heftige bekommen habe, das ich sofort raus musste. War klasse :-D
Spielt vielleicht alles irgendwie zusammen, aber ich werde mal versuchen mich einfach aufzuraffen irgendwas zu tun. Vielleicht geht es dann irgendwann von selber weg. Ist echt ein ätzendes Gefühl.

Bist du in letzter Zeit viel zu Hause und warst nicht mehr in der Sonne?
Man wird auch aktiver und lustvoller, wenn man ne Weile in der Sonne ist. Daher kann ich dir raten, morgen mal bei Sonnenschein auf der Parkbank zu sitzen und Sonne zu tanken. Lass die Gedanken schweifen und genieß die Ruhe.

Ich jedenfalls werde immer aktiver, wenn ich mehr Sonne abbekomme. Das merkt man besonders, wenn der Winter rum ist und man auf der Arbeit viel in der Sonne war. Da hat man abends Lust auf mehr.

@Ford
Raus gehe ich immer mal wieder, wenigstens n Stündchen mal mit einem Kumpel, ein bisschen quatschen, Bierchen trinken oderso. Aber ja, das Gefühl habe ich auch, das wenn ich "unterwegs" bin mich fitter und klarer fühle. Bewegung und frische Luft.
Nur im Moment teilweise schwierig, dank der momentanen Situation ^^

Keine Sorge, du bist nicht allein. Mir gehts genauso und ich bin ebenfalls seit fast 2 Monaten zuhause wegen Kurzarbeit 0. Am Anfang war noch alles top, aber jetzt allmählich nervt es echt nur noch. Man fühlt sich echt nicht gebraucht. Ich suche schon wie verrückt nach nem Nebenjob, aber finde leider nichts. Ich gab ja leider auch keine Ahnung, wie lange das noch dauert. Hab echt bisschen Angst, dass ich bis nächstes Jahr noch in Kurzarbeit bin. Das wäre das worst case Szenario.

Ich bin auch als die Kurzarbeit anfing in ein Loch gefallen!

Ich dachte noch so, oh jetzt hast du endlich mal Zeit dies zu machen und jenes!
Dann war ich 3 Wochen am Stück zuhause und wie gelähmt, traurig, lustlos!

Man kommt von 100 auf 0, dazu kamen noch Problemchen, die man nicht so an sich ran lässt, wenn man wenig Zeit hat und am funktionieren ist !

Ich bin auch am warten, ohne zu wissen, genau auf was!

Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.

@wombi007
Ja, am Anfang ist das alles kein Problem, aber irgendwann hat man zu viel Zeit. Der Kopf fängt an zu arbeiten und Dinge wieder nach oben zu holen, die gut versteckt im Keller vor sich hin gestaubt haben und vielleicht besser da geblieben wären. Außerdem hat man irgendwann einfach nichts mehr zu tun, oder die Motivation fehlt einfach. Man muss ja sowieso nicht.
Bei mir ist klar, das ich ab Ende Juni Arbeitslos bin. Steht bereits fest, also super Aussichten ^^

@mondscheinrose
Ohja, von 100 auf 0 trifft es. Und ja, genau. Die Problemchen die man sonst immer vertreibt durch Arbeit oder sonstige Sachen haben jetzt dann leichtes Spiel und hauen dir (wenn ich das hier so ausdrücken darf) voll einen in die Fresse. Durch die viele Zeit drehen die Gedanken lustig ihre Runden und beißen sich ausgerechnet an Negativem fest, anstatt mal was positives zu sehen.

@Nebelstimme
Wenn es darum geht was Trauriges zu überwinden hilft manchmal so komisch es sich anhört heulen, es einfach mal voll raus lassen!

Oder auch mit jemand Vertrautem reden!

Wenn man aus der Schockstarre raus will muss man irgendwie in Bewegung kommen! Ich versuche abends bevor ich die Augen zu mach, mir schon mal was Schönes vorzunehmen für den nächsten Tag, etwas was mir Kraft gibt und mich antreibt!

Manchmal muss man sich auch einfach die Zeit nehmen seiner Traurigkeit/Lethargie Raum zu geben, um dann hoffentlich neuen Mut und Energie schöpfen zu können !

Der Alltag ist oft so stramm, bei mir zumindest, das man kaum noch viel Zeit und das Gespür für sich selber hat!

Nebelstimme schrieb:Vor mehr als einem halben Jahr ist was passiert, das

Nebelstimme schrieb:im Moment bin ich seit 2 Monaten schon ohne Arbeit, bzw. Kurzarbeit 0 mit Hunder Prozent Arbeitsausfall.

Da kann es natürlich gut sein, dass man plötzlich an einen Tiefpunkt kommt.
Die aktuelle Situation ist ja auch für niemanden leicht.
Man hat Angst, Sorgen und weiß einfach nicht was noch alles passieren wird, wie, ob und wann sich die Situation ändert.

mondscheinrose schrieb:Ich dachte noch so, oh jetzt hast du endlich mal Zeit dies zu machen und jenes!
Dann war ich 3 Wochen am Stück zuhause und wie gelähmt, traurig, lustlos!

Da stimme ich dir zu
Am Anfang geniesst man es abee irgendwann wull man dich nicht mehr und es fehlt einem einfach so vieles.
Der Tagesrhytmus, soziale Kontakte, Herausforderungen usw

Auch ich hatte schon Tage wo mir der ganze Corona Sch... echt die Laune verdorben hat.
Wünsche mir auch meinen alten Alltag wieder

Nebelstimme schrieb:Kennt ihr das Gefühl auf gar nichts mehr Lust zu haben? Sich irgendwie gar nicht wirklich da zu fühlen, so als wäre man "abgeschossen" und betäubt? Als würde man auf irgendetwas warten, ohne zu wissen auf was überhaupt?

@Nebelstimme
Das tut mir sehr leid, dass du gerade in einer so schwierigen Situation bist.
Auch wenn deine Gefühlssituation einen konkreten Anlass hat, unter anderem die Kurzarbeit und die auf dich zukommende Arbeitslosigkeit, würde ich deinen Zustand nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Für mich klingt das so, als ob du eine depressiven Phase haben könntest und ich würde mir an deiner Stelle, wenn das noch länger andauert, professionelle Hilfe holen.
Auch wenn das vielleicht gerade nur eine depressive Stimmung sein sollte, in der du dich befindest, weil in deinem Leben leider einige negative Dinge passiert sind, würde ich dir raten, dich mal umzuhören ob du eine psychologische Beratung bekommen kannst.
Dort kannst du abklären lassen, ob es bei dir um ein ernstes gesundheitliches Problem geht.
Falls es sich um eine Depression handelt, ist es besser wenn diese rechtzeitig erkannt wird.
Und wenn es keine Depression ist, umso besser, dann kannst du die Tipps, die dir andere User schon gegeben haben, wie beispielsweise Spazierengehen bei Sonnenschein, anwenden.

Ich wünsche Dir gute Besserung und was deine Arbeitslosigkeit betrifft, wünsche ich dir, dass du ganz schnell wieder eine neue Stelle findest. 🌸

@Cherokeerose

Fehlen tut mir das viele Arbeiten eigentlich nicht, ich hab eigentlich auch so genug privat zu tun, und auch sonstige Interessen, dazu 3 Hunde, 2 Söhne etc., es ist bei mir eher so, dass sich viel aufstaut, wenn man kaum Zeit zum denken hat, und das dann auf einmal kommt; man ist ein Stück weit ausgebrannt!

Ganz schlimm war es 2014, als ich nach vier Jahren in der Firma, in der ich mich sehr wohl fühlte arbeitslos wurde und aus meinem sozialen Umfeld gerissen wurde, von Kollegen weg musste, die schon Freunde waren!
Dazu kam Existensangst als Alleinerziehende!
Ich hab mich wohl auch zu sehr über die Arbeit definiert und auf einmal wertlos gefühlt!

Die ersten Wochen hat es sich noch wie Urlaub angefühlt und dann bin ich abgestürzt und musste mir sogar Hilfe suchen!

Jetzt hab ich seit 5 Jahren meinen tollen und festen Job, dafür bleiben Freunde und Familienleben teilweise auf der Strecke, und obwohl ich jetzt im Moment viel Zeit habe, gelingt es mir nicht sie sinnvoll zu nutzen, irgendwie deprimierend

Hab heute meine Kündigung bekommen. Das hat mich völlig rausgehauen. Ich beschäftige mich dann ununterbrochen mit Hausputz, Auto aussaugen, Schubladen aufräumen. Wenn ich dann runter gekommen bin und einen klaren Kopf habe gehe ich meine Zukunftspläne an.

Ja, kenn das sehr gut. Ging mir auch schon so, aber mir hat da geholfen mit jemanden drüber zu reden und auch mal Hilfe anzunehmen. Ist vielleicht blöd mal „Schwäche“ zu zeigen, aber hilft wirklich. Und auch aktiv sein , raus gehen.

Gute Besserung

@Nebelstimme
Es tut mir sehr leid, dass du momentan in so einem "Stimmungsloch" gefangen bist. Aber ich finde es gut, dass du aktiv da raus möchtest und darum auch diesen Thread hier erstellt hast :Y:

Ich schließe mich den Vorschreibern an. Die derzeitige Gesamtsituation ist nicht zu unterschätzen und ich glaube, viele tun das (mich eingeschlossen). Letzte Woche war ich selbst total ausgebrannt und antriebslos. Ich war niedergeschlagen, faul und hatte eine extrem dünne Haut. Was der Auslöser war, kann ich nicht sagen. Nichtsdestotrotz denke ich, dass es aktuell einigen so geht. Ich merke das beispielsweise bei Freunden, die in Kurzarbeit sind oder deren Betriebe ganz geschlossen sind. Obwohl sie "kaum etwas"/"nichts" zu tun haben, sind sie energielos. Du hast das hier sehr gut beschrieben:

Nebelstimme schrieb:Ja, am Anfang ist das alles kein Problem, aber irgendwann hat man zu viel Zeit. Der Kopf fängt an zu arbeiten und Dinge wieder nach oben zu holen, die gut versteckt im Keller vor sich hin gestaubt haben und vielleicht besser da geblieben wären. Außerdem hat man irgendwann einfach nichts mehr zu tun, oder die Motivation fehlt einfach. Man muss ja sowieso nicht.

Darum: ruf dir in Erinnerung, was dir gut tut. Und dann rappel dich dazu auf, sogar wenn sich vieles in dir dagegen wehrt und sträubt. Es ist wichtig, aus diesem Trott wieder rauszukommen!

Kermit12 schrieb:Hab heute meine Kündigung bekommen. Das hat mich völlig rausgehauen. Ich beschäftige mich dann ununterbrochen mit Hausputz, Auto aussaugen, Schubladen aufräumen. Wenn ich dann runter gekommen bin und einen klaren Kopf habe gehe ich meine Zukunftspläne an.

Das sind wirklich schlechte Neuigkeiten und tut mir leid. Auch wenn der Spruch etwas abgeklatscht ist: schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!

Das Gefühl kenne ich, möchte am liebsten einfach nur im bett liegen bleiben und nichts tun. Liegt daran das ich schon länger in Kurzarbeit bin und meine tage alle gleich sind. Allerdings habe ich zum Glück eine Fellnase, die mich zwingt raus zu gehen. Vielleicht kannst du wenn du selbst keinen Hund hast, von einen Bekannten den Hund nehmen und spazieren gehen. Ich finde es dann toll wenn ich neue Wege gehe. Nicht zu wissen wo ich raus komme. Meistens bekomme ich dadurch wieder mehr Energie.

Ich habe irgendwo mal gelesen, wenn so ein Zustand einige Tage anhält, sollte man einen Arzt konsultieren. Hört sich nach depressiver Verstimmung an, man kann das gut mit Tabletten behandeln.

@Nebelstimme und @Kermit12

Das tut mir sehr leid!

Mir hat eine neue Tagesstruktur, durch ein Ehrenamtlichen Job/Aufgabe sehe geholfen, um meinen Selbstwert zu pushen.

Arbeit gibt es ja genug, durch andere Kontakte und neue Aufgaben/Praktika/Hilfsangebote kann man in andere Lebensbereiche eintauchen und neue, gute Erfahrungen sammeln.

Das wichtigste: Mut schöpfen ANZUFANGEN, egal was, am besten kleinen, neue Herausforderungen suchen....

Mit deinen vierbeinigen Freunden "Neue Wege" gehen, Landschaften erobern.
Das gibt schönen neuen Input und kitzelt die Synapsen ^^....

Neues Hobby finden,....?

Aktiv Tagträumen....?

Körperlich arbeiten: Bürstenmassagen,
sich auspowern, Wohlfühlaktivitäten:
Sport/Spaß/Spiel....?

Den Hausarzt/Psychiater würde ich auf jeden Fall mit ins Boot holen.
Das schadet nicht und Profis werden fürs Zuhören bezahlt.
Oder suche dir wie hier, eine SHG (Selbsthilfegruppe) - Krankenkasse oder Gesundheitsamt kann da Auskunft geben.

Den ersten guten Schritt hast du bereits gemacht! - TOP...

Weiter so,....nicht aufgeben oder Abhängen! - Du schaffst das....

Nach einem Tief kann es nur wieder bergauf gehen;-)).
LG und Umarmung:lv: