Sprachen lernen

Bekannterweise stellen sich ja, wenn man eine neue Sprache erlernen will oder muss, mehrere Herausforderungen.

Man muss den Satzbau verstehen, man muss Vokabeln lernen, man muss sich mit Deklinationen und Konjugationen befassen...

In einem gewissen Umfang ist es natürlich eine Frage grundsätzlichen Talentes, wie gut man andere Sprachen lernen kann, jedoch kann man mit Arbeitseifer und den richtigen Techniken auch so viel erreichen, wenn man kein Sprachgenie ist.

Für das Erlernen von Vokabeln verfüge ich bereits über eine sehr effektive Technik, mit der ich auch absolut zufrieden bin.

Dieses fehlt mir allerdings bei Konjugationen und Deklinationen.

Kann mir jemand weiterhelfen?

Sprechen, sprechen, sprechen. Gibt glaub diverse Apps mit denen man "Sprachpartner" für jede Sprache findet.

EstherL schrieb:Für das Erlernen von Vokabeln verfüge ich bereits über eine sehr effektive Technik, mit der ich auch absolut zufrieden bin.

Dieses fehlt mir allerdings bei Konjugationen und Deklinationen.

Kann mir jemand weiterhelfen?

Was mir geholfen hat (bei Englisch) war, das ich einfach alles online gelesen hab. Am Anfang musste ich halt für jedes Wort im Wörterbuch nachschauen. Aber irgendwann wurde das weniger. Den Satzbau etc lernt man dabei automatisch mit.

Das dürfte mit allen Sprachen die irgendwie verwandt sind so klappen.

Auch gut (parallel): Filme mit Untertiteln. Gib nicht zu viel auf die Untertitel aber du entwickelst so ein sehr gutes Gefühl für Sprachfluss und Aussprache. Nimm deswegen "normale" Filme wo die Leute "normal" sprechen.


Momentan hänge ich bei einer anderen Sprache fest, wo ich das nicht so ohne weiteres anwenden kann.
Vielleicht zieh ich einfach Italienisch vor :palm:

Tandem app :)

KFB schrieb:Auch gut (parallel): Filme mit Untertiteln. Gib nicht zu viel auf die Untertitel aber du entwickelst so ein sehr gutes Gefühl für Sprachfluss und Aussprache. Nimm deswegen "normale" Filme wo die Leute "normal" sprechen.

Wenn man noch ganz am Anfang ist, kann man Kinderfilme nehmen, da ist die Aussprache meist sehr klar und genau. Später dann andere Filme/Serien.

EstherL schrieb:Für das Erlernen von Vokabeln verfüge ich bereits über eine sehr effektive Technik, mit der ich auch absolut zufrieden bin.

Welche denn, wenn man fragen darf?

EstherL schrieb:Dieses fehlt mir allerdings bei Konjugationen und Deklinationen.

Regelmäßige Verben sind ja einfach, da muss man die Enden nur 1x auswendig lernen. Bei den unregelmäßigen muss man einfach in den sauren Apfel beißen und sie alle auswendig lernen.

Ciela schrieb:Wenn man noch ganz am Anfang ist, kann man Kinderfilme nehmen, da ist die Aussprache meist sehr klar und genau. Später dann andere Filme/Serien.

Stimmt, gute Ergänzung. Danke :)


SpoilerHätte ich selbst drauf kommen können, weil ich Kinderbücher suche :lolcry:

@EstherL

Sprachen lernen find ich toll.
Ein wenig Talent und ein gewisses Mass an Ehrgeiz sind dabei natürlich Vorraussetzung.

Ich selber bewundere immer Leute die da mehrsprachig unterwegs sind.
Gerade heutzutage kann das (vor allem bei der Brufswahl) sehr von Vorteil sein.

Ich habe in der Schule damals Russisch gelernt, aber mittlerweile das meißte verlernt.

Meine Frau ist da eher so eine Art "Phänomen".
Als gebürtige Rumänin hat sie innerhalb kürzester Zeit die deutsche Sprache in all ihren (doch recht
komplizierten Facetten) gelernt, so das sie mittlerweile wirklich akzentfrei spricht und natürlich
auch dementsprechend schreibt.
Ferner spricht sie fliessend italienisch und sehr gut spanisch.
Diese zwei Sprachen hat sie sich tatsächlich im Rumänischen Fernsehen angeeignet.
Dazu muss man wissen das italienische und spanische Serien und Filme im rumänischen Fernsehen
immer untertitelt, nie synchronisiert waren.
So hat sie sich das angeeignet.
Ausserdem versteht sie französisch sehr gut, allerdings ohne dies in schriftlicher Form zu können.

Diese Aspekte haben uns schon in diversen Urlauben oft weitergeholfen.

Achso und natürlich sehr gutes Englisch, so das sie immer alle Filme in Original schauen muss, sehr zu
Ungunsten meiner Person. Da muss ich Untertitel lesen oder passen :D

Ach diese Frau...

Laucott schrieb:Achso und natürlich sehr gutes Englisch, so das sie immer alle Filme in Original schauen muss, sehr zu
Ungunsten meiner Person. Da muss ich Untertitel lesen oder passen :D

Du könntest ja auch Englisch lernen :) So schwer ist das nicht. Und Originalton ist oft besser, bzw. hört es sich besser an, als eine Übersetzung.

Ciela schrieb:Du könntest ja auch Englisch lernen :)

Klar hast recht, wobei ja diverse Grundkenntnisse vorhanden sind, die aber für ne entspannte
Konversation oder nen Film bei weitem nicht ausreichen.

Dazu muss ich gestehen das ich es mit der "Lernerei" nicht sooo habe, quasi nicht der Typ mit der
"letzten Konseqenz" bin :D

@Laucott
Kann nur besser werden :D Wie hier auch schon genannt, kann man mit Filmen sehr gut neue Wörter lernen. Oder sein Wissen vertiefen. Am Besten, wenn der Film auf Englisch ist + englische Untertitel. Gilt natürlich für jede andere Sprache auch.

@EstherL
Würde dir am Anfang von Sprechen oder Hören abraten. Bis die Lautströme verstanden und vor allem richtig verstanden werden braucht es einige Zeit. Wenn du die Untertitel einschaltest, dann macht es schon eher Sinn. Es sollte kein normaler Film sein, am besten eine Doku mit klarer und langsamer, stetiger Sprechweise.

Manche werden auch entmutigt, wenn sie zu früh mit dem selber Sprechen anfangen. Es macht zwar weniger Spaß, aber zu Beginn müssen die Sachen gelernt werden, die du oben aufgezählt hast.

Grad bei Deklinationen und Konjugationen, was ich so in dieser expliziten Form nur von Latein kenne, haben wir keine besondere Lernmethode benutzt. Das wäre auch nicht von der Lehrerin vermittelt worden. Außer, dass man die Deklinationsendungen wie ein Wort liest udn sich so merken kann, also -o -s- t- -mus, -tis, -nt, wäre dann ostmustisnt. :D So haben wir uns beholfen. Das Herausarbeiten von Mustern kann auch helfen, denn manchmal widerholen sich Buchstaben im Singular in der selben Person im Plural.

Sprachen lernt man nicht nur durch Vokabel- und Grammatik-Pauken, sondern vor allem durch lesen und sprechen bzw. hören.
Dummerweise klingen Sprachen gesprochen ganz anders als geschrieben, gelten umgangssprachlich andere "Regeln" als in Lehrbüchern. Fremdsprachige Filme können tatsächlich eine unterhaltsame Form des Lernens darstellen. Ich rate seit Jahren lernenden Migranten zu Kinder-TV oder Kinderbüchern für die ersten Schritte.

Meine beiden Kleinen sind Englisch/Deutsch aufgewachsen. Sind wir zuhause, sprechen alle deutsch, sind wir in Irland, sprechen alle auch untereinander Englisch. Ganz einfach Regelung. Zusätzlich gibt's dann noch 'n lütt beten Platt von Papa, beagán gaeilge von Mama, Französisch von Mamas Freundin, Arabisch und Hebräisch von der grossen Schwester und Dänisch, Türkisch oder Wasweissich von MitschülerInnen.

Als nächstes wird gefälligst Esperanto gelernt - wir wollen unseren Urlaub dort verbringen :)

Auf jedenfall sprechen, schreiben und auch lesen. Und davon ganz viel. So lernt man es eigentlich am einfachsten. Am besten sind Personen, mit denen du dich in der Sprache unterhalten kannst.

Doors schrieb:Als nächstes wird gefälligst Esperanto gelernt - wir wollen unseren Urlaub dort verbringen :)

Lach - wo, bitte liegt Esperanto?

Nessae schrieb:Lach - wo, bitte liegt Esperanto?

Es grenzt an Volapük, Interlingue und Solresol und liegt im Tok-Pisin-Archipel*.


*Dort spricht man so:

Meri bilong mi tok: Poroman, yumi kan tok pisin in europa. Yu wokabaut yu tok eniman olples olsiti. Ol europa wantok. In haus bilong mi yu tok laik bilong yu. Em tasol!

Hallöchen,

vor rund 10 Jahren hat mich in dieser Richtung ein Film sehr verändert.
Ich habe in der Schule nur Deutsch und Englisch gelernt und hatte in beiden Fächern nie Probleme (ich stand zwischen 1 und 2).
Dann sah ich Avatar und obwohl ich gewiss kein Sprachgenie bin, faszinierte mich der Klang und die Dynamik dieser Sprache so sehr, dass ich beschloss, sie zu lernen.

Ich knüpfte Kontakte zu einer Lerngruppe im Netz und wir sind inzwischen 3 separate Gruppen, von denen ich eine als (na ja) Lehrer leite.

Wir stehen in sehr engem Kontakt zu Dr. Paul Frommer, der das Na'vi für den Film erfand und diese Sprache (auch für uns, die Fans) weiter entwickelt und tauschen uns regelmäßig mit ihm aus.

Warum erzähle ich das alles?
Ganz einfach: Anfangs hatten wir alle keinen Plan, wie man anderen Leute eine Sprache beibringen kann, die man gerade selber erst lernt und für die es nicht einmal Bücher gibt.
Wir alle sind keine geschulten Pädagogen oder Lehrer, wir machen das rein aus Hobby und Spaß an der Sache.

Inzwischen ist unsere Lerngruppe in der 4. Generation und, was mich etwas wundert, es kommen immer noch Neulinge, die Na'vi lernen möchten, zu uns.

Wichtig in solch einer Gruppe ist das MITeinander!
Es darf sicherlich gelacht werden, denn es passieren mitunter höchst lustige oder beizeiten auch peinliche Fehler. Lacht aber nie ÜBEReinander! Bedenkt immer: Jeder hat mal (klein) angefangen.

Wie einige Vorredner schon sagten, sage ich es auch heute allen unseren Schülern: Lernen, benutzen, hören, benutzen, benutzen, anwenden, sprechen, lernen, hören, benutzen, wiederholen, schreiben, hören, anwenden, sprechen, ....... So lernt man m.M.n. am effektivsten, denn:

- Man muss sich (z.B. im Gespräch) fast in Echtzeit mi der Sprache (Vokabeln/Grammatik) beschäftigen, weil man sonst in einem Gespräch nichts versteht.
- Man lernt recht schnell die gebräuchlichsten Alltagsvokabeln und das ist, was am meisten das Hörverstehen beeinflusst.
- Man lernt das Hörverstehen. Sprich daher mit möglichst vielen unterschiedlichen Leuten, dann lernst Du sehr schnell, dass einer es immer so ausspricht, ein anderer aber immer anders.
- Schreib Geschichten oder Briefe in Deiner Zielsprache und lasse diese von jemandem, der es (gut genug) kann, korrigieren. Wehre Dich nicht gegen Fehler, sondern lass Dir auch 10000x erzählen, dass das Wort nun aber so ausgesprochen wird und sprich es dann gleich nach.
- Man lernt in einer Gruppe (z.B. auch durch Diskussionen) SEHR viel über seine eigene Sprache und das fasziniert mich bis heute daran.


Gucky.

Doors schrieb:Meri bilong mi tok: Poroman, yumi kan tok pisin in europa. Yu wokabaut yu tok eniman olples olsiti. Ol europa wantok. In haus bilong mi yu tok laik bilong yu. Em tasol!

Du kannst es noch so oft schreiben. Solange man es nicht hören kann, wird es Dir keiner fehlerfrei nachsprechen können. Außerdem wäre eine Übersetzung ganz nett XD

Na polltxe oe san fko zene nivume sì ivinan pivlltxesì stivawmsì sì pamrel sivi...
Wie ich sagte: "Man muss lernen, lesen, sprechen, hören und schreiben...

Doors schrieb:Als nächstes wird gefälligst Esperanto gelernt

Wieso nicht (auch) Na'vi? Ich kenn da jemanden...... XD XD
Ok, mit dem Urlaub machen wird es etwas schwierig...

Gucky.

@Gucky87

Papua New Guinea - Tok Pisin Introduction Lesson

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Des Rätsels Lösung:

Es handelt sich um Tok Pisin, umgangssprachlich auch als Pidgin-English bezeichnet. Es ist Amtssprache in Papua Neuguinea (Independen Stet bilong Papua Niugini). Die Sprache setzt sich aus englischen und melanesischen Elementen zusammen, darüber hinaus gibt auch starke deutsche Einflüsse.

Meri bilong mi tok: Poroman, yumi kan tok pisin in europa. Yu wokabaut yu tok eniman olples olsiti. Ol europa wantok. In haus bilong mi yu tok laik bilong yu. Em tasol! heisst übersetzt in etwa:

Meine Frau sagt: Partner, ihr könnt in Europa doch "Tok Pisin" sprechen. Wenn Du auf Reisen bist, kannst Du so mit jedem an jedem Ort und in jeder Stadt reden. Ganz Europa hat dann eine Sprache. In meinem Haus kannst Du reden, wie Du willst. Das war's.

Tok Pisin ist ganz einfach. Grammatik gibt es nahezu keine. Sprich den Satz, und Du hörst den "englischen Klang". In "Hochenglisch" hiesse es in etwa:

Married belong(ing) (to) me talks: Poor old man, you and me (= we) can talk Pidgin in Europe. (If) You walk about, you can talk (to) any man (in) all places (and) all cities. All (over) Europe (there is) one talk. In (the) house belong(ing) (to) me you talk like (it) belong(s) (to) you. And that's all.

Tok Pisin is isi. Tok yulaik. Pidgin ist einfach. Sprich wie Du willst.

Doors schrieb am 29.08.2019:Grammatik gibt es nahezu keine

Keine Grammatik? Das klingt interessant.

Dazu gleich mal ein Beispiel:
Der Satz: "Ich jage ein Tier" wird bei uns nach dem Format
Subjekt - Verb - Objekt gebaut. Damit ist klar, wer was mit wem macht.

Im Na'vi bedeutet dieser Satz: "Oel taron ioangit", es gibt jedoch keine feste Struktur.

Die Wörter im Einzelnen:
Oe = Ich
taron = jagen
ioang = Tier

Das Verb jagen ist transitiv, was bedeutet, dass jemand etwas mit jemandem tut.
Ich jage Dich, dann mache ich etwas mit Dir.
Schwimmen wäre z.B. intransitiv, denn ich kann Dich nicht schwimmen.

Vielleicht erkennst Du das "L" bei Oel und das IT bei ioangit?
Es spielt also keine Rolle, wie ich die Wörter verdrehe, der Satz bedeutet immer das selbe, gleich ob ich ioangit taron oel, ioangit oel taron, taron ioangit oel, oder was auch immer schreibe.
Diese beiden Endungen kennzeichnen klar, wer mit wem etwas tut.

Wenn Tok Pisin, wie Du sagst, keine Grammatik hat, woran wird in obigem Beispiel dann fest gemacht, wer was mit wem macht?
Passiert das wie in deutsch oder englisch?

Wobei dieses Problem sicher noch nicht das schwierigste ist, das sprachlich gelöst werden muss. Wie sieht es u.A. mit Zeiten aus? Vergangenheitsform(en), Gegenwart, Zukunftsform(en)?

P.S.:
Deine letzten beiden Sätze klingt auf Na'vi etwa so:

Pitxgìn lu ftue. Plltxe nì'aw. Pidgin ist einfach. Sprich nur.


Gucky.