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Safe Spaces und Shitstorms - zuviel des Guten?
17.07.2018 um 08:42Der Diskurs gehört zu den fundamentalsten Grundsätzen der Wissenschaft.
Es soll nicht so sein, dass ein so genannter Forscher, Experte oder Wissenschaftler eine These aufstellt oder eine vermeintliche Erkenntnis oder Meinung propagiert und diese nur noch ehrfürchtig bestaunt und genau so für wahr gehalten werden darf, wie die oder der Betreffende sie formuliert hat.
Die Meinung, die These oder Erkenntnis soll und darf diskutiert und angezweifelt und es darf Gegenrede geführt werden. Mindestens mit guten Argumenten, wenn möglich auch mit Gegenbeweisen.
Seit einigen Jahren jedoch hat sich besonders in Nordamerika und Großbritannien besonders an Universitäten, aber auch an Arbeitsplätzen, das Phänomen der Safe Spaces entwickelt.
Hierbei handelt es sich um die Schaffung von Räumen, nicht nur physisch, es ist auch der ,,Raum Universität" gemeint, in denen jegliche Diskriminierung, jeglicher Rassismus, jegliche ,,triggernde, gefährliche, ängstigende, verletzende" Handlung, Aussage und Materialien streng verboten sein sollen.
Das Ideal lautet, wirklich niemandem irgendwie auf die Füße zu treten oder Leid zuzufügen.
Man könnte auch sagen, dass die Schaffung einer bunten, friedlichen Bilderbuchwelt das Ziel ist, in der sich alle liebhaben.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, gehen die Unterstützer der Safe Spaces immer wieder mit erstaunlich großer Aggressivität und Engagement vor.
(Gast)dozenten, die eine Meinung vertreten oder ein Ergebnis äußern, die in den Augen der Safe Spacer ,,verletzend, hasserfüllt, diskriminierend" sind, werden vehement bekämpft. Man legt ihnen nachdrücklich nahe, ihre Stelle aufzugeben, man sorgt für Auftrittsverbote, in den sozialen Netzwerken wird sehr offensiv gegen sie getrommelt.
Ein Beispiel:
Die feministische Autorin Germaine Greer vertrat die Ansicht, Transfrauen seien keine echten Frauen.
Die Studentenvereinigung der Universität Cardiff, an welcher Greer eine Gastvorlesung halten sollte, initiierten daraufhin eine Petition, in der eine Absage der Vorlesung und Campusverbot gefordert wurde. Weil sie eine ,,zweifelhafte und hasserfüllte Einstellung" vertreten würde.
Die Vorlesung wurde tatsächlich verschoben, als sie nachgeholt wurde, musste sie unter Polizeischutz stattfinden. Es wurden Ausschreitungen befürchtet.
http://www.taz.de/!5363497/
In einem anderen Fall wurde eine Studentin bei einer Konferenz beinahe rausgeworfen, weil sie die ,,Safe Space-Regeln" dadurch verletzt hätte, dass sie in Nichtzustimmung den Kopf geschüttelt und die Hand bei einem Vortrag gehoben habe:
https://www.independent.co.uk/student/news/edinburgh-university-student-imogen-wilson-accused-of-violating-safe-space-rules-for-raising-hand-a6967191.html
Keine Zustimmung bzw. Ablehnung zu äußern sei ,,diskriminierend und verletzend".
https://www.washingtontimes.com/news/2015/mar/24/feminist-conference-says-clapping-triggers-anxiety/ (Archiv-Version vom 17.09.2018)
Was denkt ihr über dieses Phänomen?
Ein berechtigtes Vorgehen, eine berechtigte Entwicklung gegen Diskriminierung, für mehr Sicherheit, für mehr Toleranz, für eine bessere Welt?
Oder zuviel des Guten, schädigt diese Entwicklung das Recht auf freie Meinungsäußerung, den Diskurs an sich und führt, gerade wenn sich das Phänomen auf andere Bereiche der Gesellschaft ausdehnt, zu einer ,,Diktatur des Guten"?
Es soll nicht so sein, dass ein so genannter Forscher, Experte oder Wissenschaftler eine These aufstellt oder eine vermeintliche Erkenntnis oder Meinung propagiert und diese nur noch ehrfürchtig bestaunt und genau so für wahr gehalten werden darf, wie die oder der Betreffende sie formuliert hat.
Die Meinung, die These oder Erkenntnis soll und darf diskutiert und angezweifelt und es darf Gegenrede geführt werden. Mindestens mit guten Argumenten, wenn möglich auch mit Gegenbeweisen.
Seit einigen Jahren jedoch hat sich besonders in Nordamerika und Großbritannien besonders an Universitäten, aber auch an Arbeitsplätzen, das Phänomen der Safe Spaces entwickelt.
Hierbei handelt es sich um die Schaffung von Räumen, nicht nur physisch, es ist auch der ,,Raum Universität" gemeint, in denen jegliche Diskriminierung, jeglicher Rassismus, jegliche ,,triggernde, gefährliche, ängstigende, verletzende" Handlung, Aussage und Materialien streng verboten sein sollen.
Das Ideal lautet, wirklich niemandem irgendwie auf die Füße zu treten oder Leid zuzufügen.
Man könnte auch sagen, dass die Schaffung einer bunten, friedlichen Bilderbuchwelt das Ziel ist, in der sich alle liebhaben.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, gehen die Unterstützer der Safe Spaces immer wieder mit erstaunlich großer Aggressivität und Engagement vor.
(Gast)dozenten, die eine Meinung vertreten oder ein Ergebnis äußern, die in den Augen der Safe Spacer ,,verletzend, hasserfüllt, diskriminierend" sind, werden vehement bekämpft. Man legt ihnen nachdrücklich nahe, ihre Stelle aufzugeben, man sorgt für Auftrittsverbote, in den sozialen Netzwerken wird sehr offensiv gegen sie getrommelt.
Ein Beispiel:
Die feministische Autorin Germaine Greer vertrat die Ansicht, Transfrauen seien keine echten Frauen.
Die Studentenvereinigung der Universität Cardiff, an welcher Greer eine Gastvorlesung halten sollte, initiierten daraufhin eine Petition, in der eine Absage der Vorlesung und Campusverbot gefordert wurde. Weil sie eine ,,zweifelhafte und hasserfüllte Einstellung" vertreten würde.
Die Vorlesung wurde tatsächlich verschoben, als sie nachgeholt wurde, musste sie unter Polizeischutz stattfinden. Es wurden Ausschreitungen befürchtet.
http://www.taz.de/!5363497/
In einem anderen Fall wurde eine Studentin bei einer Konferenz beinahe rausgeworfen, weil sie die ,,Safe Space-Regeln" dadurch verletzt hätte, dass sie in Nichtzustimmung den Kopf geschüttelt und die Hand bei einem Vortrag gehoben habe:
https://www.independent.co.uk/student/news/edinburgh-university-student-imogen-wilson-accused-of-violating-safe-space-rules-for-raising-hand-a6967191.html
Keine Zustimmung bzw. Ablehnung zu äußern sei ,,diskriminierend und verletzend".
EUSA’s safe space policy describes how members are expected to “respect the right” of all students attending meetings and staff to enjoy EUSA as a safe space environment, defined as “a space which is welcoming and safe and includes the prohibition of discriminatory language and actions.”Und noch ein Beispiel: auf einer feministischen Konferenz hatte die Oxford University Women's Campaign darum gebeten, dass doch bitte generell nicht mehr geklatscht werden möge. Sondern nur noch mit den Händen gewunken. Denn es könnte sein, dass Klatschen bei manchen Leuten Angstzustände auslösen würde.
https://www.washingtontimes.com/news/2015/mar/24/feminist-conference-says-clapping-triggers-anxiety/ (Archiv-Version vom 17.09.2018)
Was denkt ihr über dieses Phänomen?
Ein berechtigtes Vorgehen, eine berechtigte Entwicklung gegen Diskriminierung, für mehr Sicherheit, für mehr Toleranz, für eine bessere Welt?
Oder zuviel des Guten, schädigt diese Entwicklung das Recht auf freie Meinungsäußerung, den Diskurs an sich und führt, gerade wenn sich das Phänomen auf andere Bereiche der Gesellschaft ausdehnt, zu einer ,,Diktatur des Guten"?