Von zuhause abhauen

Mein Fluchtversuch mit 8 aus dem Heim sah so aus:
Nach der Schule einfach nicht nach Hause fahren.
Durch die Gegend laufen, dann noch mal die Schule aufsuchen, alleine war es doch recht langweilig.
Mal gucken, wer dann da noch so rumläuft.

Dummerweise standen die beiden Betreuerinnen da, die mich gleich in Empfang nahmen. Und zurück nach “Hause“ schleiften.

Es gab nur eine kurze Predigt, der andere Stress war aber vergessen.

Ein voller Erfolg.




Und mit 5 hab ich mit meiner Schwester zu meinem Vater gesagt, wir suchen unsere echten Eltern.
Dann sind wir raus und joar, sind dann wieder zurück. :'D

Savenjean schrieb:Als Kind haben wir uns das doch alle mal vorgenommen

ääähm.. nein.

Hatte eine schöne Kindheit und wollte nie abhauen.

@Savenjean
Während der Pubertät war ich manchmal kurz davor... Einmal hatte ich sogar schon einen Rucksack gepackt mit ein paar Dingen.

Doch realistisch genug blieb ich jedes Mal. Was, wenn das Geld alle ist und ich nichts mehr zu essen kaufen kann? Was, wenn es so stark regnet das die Plastikplane (die ich eingepackt hatte) nicht hält? Was, wenn mir meine Jacke etc geklaut werden? Was, wenn mir jemand eine Dusche oder einen Schlafplatz anbietet... und mir dann an die Wäsche will? Was, wenn die Polizei mich aufgreift und daheim sich durch das weglaufen sowieso nichts ändert?
Ich wusste einfach das ich eh nicht weit komme, ich war noch zu jung um arbeiten zu können und zu schüchtern um zu betteln. Irgendwo in einer dunklen Gasse krepieren wollte ich auch nicht.

Meist hab ich mir dann ein bestimmtes Buch geschnappt und von vorne bis hinten durchgelesen, drüber nachgedacht ... und dann war ich froh das es bei mir daheim noch relativ "normal" war.

Den Wunsch habe ich als Kind sehr oft gehabt. Wuchs in einem sehr konservativen und religiösen Umfeld auf. Eine Freundin, die im selben Umfeld aufwuchs, haute dann ab, weil sie es noch weniger aushielt als ich.
Naja, die Erfahrungen die wir in unserem Umfeld machten  waren nicht ohne und als die Polizei sie fand, steckte das Jugendamt sie nach langen hin und her in eine Psychiatrie. Ich war ziemlich geschockt und wartete lieber bis ich 18 wurde und zog aus. Aber auch das lief nicht ohne ach und krach ab :D
Rückblickenden betrachtet war das schon sehr früh und ich war damals sicher nicht reif genug, da ich noch zur Schule ging. Zum Teil war das Geld knapp, sodass man die Centstücke sammelte um sich Brot kaufen zu können :D. Heute geht es mir gut. Man wird aber so gezwungen schneller erwachsen zu werden.

Also ich bin ständig abgehauen, aber um heimlich feiern zu gehen und so einen Quatsch.
Meine Eltern haben mich einmal erwischt, meine Mutter ist sonst nie in mein Zimmer gekommen wenn ich schlafen gegangen bin, aber an dem Abend an dem ich tatsächlich auch noch das Kaff verlassen hatte, da wollte sie abends noch was.
Alter war die kacke am dampfen als sie mich auch noch abholen musste weil kein Zug mehr gefahren ist :D
Auf jeden Fall wollte mein Vater mich ins Heim stecken, meine Mutter hat ihn aber davon abgehalten.
Die Konsequenz war zwei Wochen Hausarrest und das meine Mutter mir nicht mehr vorgeschrieben hat wann ich heim kommen soll :D