Agrypnie schrieb am 11.10.2017: Ich bin leider ein unverbesserlicher Pessimist mit einem starken negativity bias.
Ich finde deine Ehrlichkeit in Konsequenz zu deiner sonstigen Sicht auf deine Lebensumstände wirklich entwaffnend. Und ich glaube, es geht vielen so. Eigentlich läuft vieles gut, korrekt und funktioniert, aber Sorgen macht man sich doch. Das gehört schon fast zum guten Ton dazu.
Reine Optimisten findet man viel seltener.
Was mich betrifft, ich habe schon viele Facetten des Lebens zu spüren bekommen... alle extreme.
Ich habe gerne Dinge gewagt, weil es mich gereizt und angezogen hat und bin oft meiner Intuition gefolgt. Diese hat mich wohl mehr als minder zu einigen persönlichen Erfolgen und unvergesslichen Glücksmomenten geleitet.
Dagegen bin ich aber auch naiv, impulsiv und wagemutig - vielleicht sogar oft zu spontan, um in Stillstand, im Leerlauf und passiv die weniger guten Seiten des Lebens ruhig und mit Engelsgeduld auszuhalten. Ich dachte immer eher in „the sky is the limit“ Dimensionen, an die Chance durch Veränderung und wurde dardurch auch zum Opfer meiner Illusionen.
Zufriedenheit mit dem eigenen Leben spüre ich auf verschiedenen Ebenen, zum Beispiel auch am Ende eines Tages, den ich gut und sinnvoll gelebt habe.
Resümierend gesehen denke ich nicht, dass mein Leben leicht und flauschig ist. Ich glaube, da haben andere vielleicht nen „besseren Deal“ als ich erwischt. Oder den Ball einfach flacher gehalten. Dennoch weiß ich, ich bin stark und habe Energie, ich weiß, dass ich kämpfen kann, wenn’s drauf ankommt. Und mein Vertrauen und fester Glaube mitunter schon kleine Berge versetzt hat!
Wenn man im eigenen Oberstübchen erstmal überhaupt sein eigenes psychologisches Drama entlarvt und lernt, sich davon zu lösen, von all dem negativen Bullshit, der einen so leicht aus der bahn wirft, weil man sich damit so sehr identifiziert..! Und sich selbst so wahrzunehmen, dass man nicht Teil eines Problems ist, sondern teil der Lösung! Dann fühlt man sich gleich leichter und stärker. Sich selbst gut zu managen, klingt einfach - ist es aber nicht.