SimpleSimon schrieb:Aber wie würdet ihr die Sachlage sehen, wenn es um Gespräche mit Bekannten, Freunden, Verwandten geht? Auf der anderen Seite will man ja nicht lügen. Auf der anderen Seite ist es auch nicht unproblematisch, Dinge wie Kündigungen oder berufliche Misserfolge offen zu thematisieren.
Warum nicht? Es ist wie es ist. Sieh es als eine Art Filter an: du filterst damit die echten von den falschen Freunden aus. Wenn jemand ein Problem damit hat, dass du arbeitslos bist, behindert, krank, schwul, drogenabhängig oder ihm dein Musikgeschmack/Kleidungsstil/Frisur/politische Ansichten nicht gefällt, dann ist das ganz allein sein Problem, nicht deins. Gewiss kann man sich verstellen und dem Anderen was vorlügen, um nicht allein zu sein. Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: das macht dich auf Dauer nicht glücklich, denn du bist nicht du selbst.
SimpleSimon schrieb:Flunkert ihr da auch schonmal?
Nein, nie. Sicherlich, Menschen sind nicht aufrichtig. Man muss immer davon ausgehen, dass der Andere lügt, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Ich aber halte es für deutlich amüsanter, den Anderen mit der Wahrheit zu schockieren. Hat eben auch den Vorteil, dass man sich falsche Freunde vom Leib hält. Einen echten Freund würde es nicht abhalten, wenn du arbeitslos bist. Freunde solltest du nicht belügen. Die Einzigen, bei denen es legitim ist, sie anzuflunkern, sind Frauen, wenn du sie ins Bett kriegen willst.
SimpleSimon schrieb:Würde man sein Leben nur auf die ECHTEN Freunde beschränken, dann wäre man wohl ziemlich einsam.
Dann ist das eben so. Lieber einsam und allein, als einsam zu zweit.