@Mysterygirl111 Ich kann dich sehr gut verstehen, bin vor zwei Jahren auch an so einen Menschen geraten.
Konfrontiert mit seinen Lügen reagierte er mit panischer Angst und Heulkrämpfen wie ein Kleinkind, das war fast unerträglich mitzuerleben. Normalerweise fühlte er sich anderen überlegen, da sie so dumm waren auf seine Lügen und Aufschneidereien hereinzufallen, er konnte verbal wirklich sehr überzeugend sein. Eine wirkliche kritische Selbstreflektion oder Einsicht habe ich bei ihm nie festgestellt, in keiner Weise.
Z.B gab er beruflich gerne vor, eine Doktorandenstelle angeboten bekommen zu haben, dabei arbeitete er in einem 400-Euro- Job stundenweise am Telefon und hatte seit Jahren große Probleme, überhaupt das Grundstudium zu beenden.
Er hatte auch sehr starkes Übergewicht und Potenzprobleme, sah sich selbst aber als sportlich an und hielt sich für einen Frauenschwarm. Wenn ich ihn darauf hinwies wurde er sehr böse.
Mysterygirl111 schrieb:Man denkt einfach man hat diesen Menschen nie gekannt man fragt dich was hat überhaupt gestimmt ?
Ja, das habe ich mich auch gefragt; ich vermute in meinem Fall mal - so gut wie gar nichts! Es war eine sehr große Enttäuschung und auch ein Schock für mich; zu so einem Menschen sollte man den Kontakt meiden. Ich wollte ihm anfangs so gerne helfen, irgendwann hab ich eingesehen dass ich nur noch mich selber aus der Beziehung retten kann.
Bei ihm ist der Leidensdruck eher durch mich angestiegen, da ich sein Lügen ja mitbekommen und ihn zur Rede gestellt habe, das führte aber nur dazu, dass er mich dafür verantwortlich machen wollte. Er rechtfertigte sein Lügen damit dass er mir nicht die Wahrheit sagen konnte, da ich mich sonst gar nicht für ihn interessiert hätte.
Den Rat, sich in Therapie zu begeben, hat er sich anfangs zwar durch den Kopf gehen lassen; es letztendlich aber nicht durchgezogen. Es ist für ihn einfacher ein Lügengebäude zu konstruieren und so durchs Leben zu gehen als sich seinen Problemen zu stellen, da spielen auch starke narzisstische Störungen und Angst eine Rolle.
Sei froh, dass du die Beziehung beenden konntest. Ich wünsche dir, dass du es schaffst, den persönlichen Abstand zu halten. Es ist nicht einfach da ihr ein gemeinsames Kind habt, aber das Kind kann nichts dafür und hat natürlich das Recht auf seinen Vater. Das wird nicht immer leicht sein für dich.
Hast du mal darüber nachgedacht, dir Unterstützung zu holen durch eine Psychologin? Vielleicht kann die dir den Rücken stärken. das eigene Umfeld ist damit meist überfordert.
Alles Gute und viel Kraft, Kopf hoch.
:)