Warum werden einige Menschen schon beinahe vergöttert?

Hallo Leute,

Es gibt Personen, die geradezu vergöttert bzw. verehrt werden. Es werden teils Wichtige, teils alberne Feste gefeiert.
Dabei handelt es sich dann um Personen wie :
Atatürk (Türkei), Mao tse-tsung (China), Stalin (Russland), Adolf Hitler* (einige wenige 1000 in Deutschland), George Washington, Thomas Jefferson und John Kennedy (USA) oder die Queen Elizabeth II (Großbritannien).

*Ich weis, dass Adolf Hitler eigentlich nicht in Deutschland verehrt wird , aber es gibt auch hier einige wenige die ihn verehren. Deshalb hab ich ihn beabsichtigt in die Frage reingenommen

Meine Frage: Warum gibt es historische Persöhnlichkeiten, die sehr verehrt werden?
Warum werden die so sehr gefeiert?

Tjo, wer lang hat kann halt lang hängen lassen.

@kalamari

Wie meinst du das?

@DerVorleser
du hast chuck norris vergessen :troll:

hmm naja, politische persönlichkeiten sind halt oft populär und schmücken das ganze noch indem sie irgendwelche, teils gefakede*, biographien über sich anfertigen lassen.

*damit meine ich, so einiges wird da ganz weggelassen oder wichtige details diverser sachen nicht unbedingt veröffentlicht.

DerVorleser schrieb:*Ich weis, dass Adolf Hitler eigentlich nicht in Deutschland verehrt wird , aber es gibt auch hier einige wenige die ihn verehren.

in den USA übrigens auch oO :/

Mir fällt als ziemlich schräges Beispiel grad noch Margret Thatcher ein; vor 35 Jahren war sie bekannt dafür, den perspektivlosen Briten, die aufgrund ihrer beschissenen Situation aufbegehrten, damit zu drohen, den Reichtum noch mehr von unten nach oben zu verlagern und der beste Spruch ever darf in dem Zusammenhang auch nicht vergessen werden: "There's no such thing as society".
Und auf einmal wird so ein widerwärtiges Erdferkel von Politiker gefeiert und als eiserne Lady auf Wogen der Sympathie getragen, als wäre ihre arbeiterfeindliche Geldsack-\Aristokratenspack-Einstellung nie wahr gewesen.
Warum?
Ich denk mal, weil's ganz gut in die derzeitige politische Landschaft passt: Ihr da unten, schnallt die Gürtel enger! Damit wir hier oben noch zwei Löcher weiter stellen können.
Passend wurde doch auch die Bundeskanzlerin mit der Thatcher verglichen. Nachtigall, ick hör dir trapsen...

Sie bieten die Möglichkeit zur Identifikation, "binden" Meinungen - und bilden Mehrheiten.

Um sie herum lässt es sich leichter organisieren, denn Menschen fällt es leichter sich in Strukturen zu fügen wenn sie zu einer Person heraufsehen können.Sie fühlen sich durch eine Person vertreten, vertrauen ihr - obwohl sie eigentlich ihre Zustimmung zu einem abstrakten System geben, dass weder die Bevölkerung noch die Führung wirklich durchschaut.

Wenn die richtige Stimmung aufgebaut ist, un dazu gehört es die Distanz zu überwinden ist ein Zustand der Euphorie möglich. Frauen die dem Führer ein Kind schenken wollen, Mädchen die für ihren Star töten würden..Sektenmitglieder die zu hunderten in den freiwilligen Tod gehen (Jim Jones)

Warum wir für die meisten Personen im alltag so tiefe Gefühle nicht empfinden? Ich denke, weil sie immer ganz Mensch sind - wir erlebn Stärken, aber auch ihre Schwächen..

Das propagandistische Abziehbild ob nun Star oder Führer erlaubt diese Nähe kaum, oder sehr manipulativ. Der Mensch wird in einer Weise präsentiert die auf einen Effekt abzielt - nämlich den der Verehrung. Und tatsächlich funktioniert das, obwohl sich die meisten von uns für so reflektiert halten.

DerVorleser schrieb:Atatürk (Türkei), Mao tse-tsung (China), Stalin (Russland), Adolf Hitler* (einige wenige 1000 in Deutschland)

Bei denen würde ich sagen, weil es einfach staatlich verordnet wurde. Wer da nicht mitgefeiert hat der hat halt den nächsten Geburtstag im Knast oder gar nicht mehr gefeiert. ;)

DerVorleser schrieb:George Washington, Thomas Jefferson und John Kennedy (USA) oder die Queen Elizabeth II (Großbritannien).

Weil sie halt populär sind, nehme ich mal an :) Die Vergötterung für irgendwelche B- und C- Promis macht mich da schon nachdenklicher. ;)

@DerVorleser
Du hast noch ein paar vergessen:
St. Martin und St. Nikolaus (beide waren mal reale Personen).

Ich dachte schon im Thread am Anfang werden Leute wie James Dean, Monroe, Presley, Cobain genannt.

Es gibt Personen aus der Vergangenheit, deren Verehrung ist seit Generationen Tradition.
Warum?
Einfach weils Tradition der bestimmten Glaubensrichtung bzw. eine landestypische Tradition ist.

Weil diese Menschen etwas bewegendes im Zeitgeist der Geschichte erreicht haben.
Für ihre Taten ehrt man diese, auch wenn diese nicht mehr Leben.
Viele von denen haben unser Leben verbessert oder es erst ermöglicht.
Meist sind das politische Schritte oder neue technische Errungenschaften.

(Keins der Sätze trifft auf Adolf Hitler zu -
denn das mit den Autobahnen brachte das Fass zum überlaufen)

Muss irgendwas mit dem Zeitgeist zu tun haben, ist heute zumindest weilweise nicht mehr rational nachvollziehbar. Adolf z.B. ist, wenn man die alten Filme mit seinen Reden sieht, ein ganz mieser Redner, aber damals brachte er die Massen in Extase.
Weil er die Menschen gefühlsmäßig, nicht interlektuell ansprach, genau das sagte und verkündete, was sie hören wollten.
Bei den ganz berühmten spielt auch eine geschickte Propaganda eine Rolle. Man denke da mal an einen der berühmtesten von allen - Jesus. Eigentlich ein Gescheiteter, aber was hat man aus seinem Tod gemacht.
Eine gute Nachfolge, Jünger, Erben sind wichtig, sonst gerät man schnell in Vergeesenheit.
Cäsar war am Tag nach seiner Ermordung ein Gescheiteter, vergleichbar mit Marius, Crassus, Antonius und einem dutzend anderer Gestalten, die heute nur noch Historiker kennen. Sulla, den heute auch keiner mehr kennt, war weit erfolgreicher als er (auf jeden Fall starb er als unangefochtener Alleinherrscher eines natürlichen Todes). Im Gegensatz zu Sulla hatte Cäsar aber diesen Neffen Oktotian/Augustus, der wirklich erfolgreich war und sich pausenlos und später mit aller staatlichen Propaganda auf den längst toten Cäsar berufen konnte. Diese Propanganda wirkt bis heute. Cäsar kennt jeder.

RobbyRobbe schrieb:Viele von denen haben unser Leben verbessert oder es erst ermöglicht.

Die meisten der genannten Politiker waren aber Bösewichte 1. Ordnung (Adolf, Stalin, Mao) oder zumindest persönlich unstritten (Washington ein Slavenhalter, Kennedy ein Frauenheld).
Wenn du Menschen suchst, die unser Leben wirklich verbessert haben, kommst Du zu Erfindern wie Edison, Ärzten wie Robert Koch oder fast vergessenen Menschen wie Pestalozi, dem vor 200 Jahren als erster aufgefallen ist, dass Kinder keine Erwachsenen sind und in Gefängnissen oder unter den Soldaten nichts zu suchen haben.

Es gab in der Menschheit ein paar Persönlichkeiten die die Welt geprägt haben. Als deutscher kann man natürlich nicht verstehen warum ein Atatürk verehrt wird, als Türke mit Kenntnissen in Geschichte aber schon. Selbst das Nachschlagen bei Wikipedia löst keinen "Aha" effekt aus. Für die Amerikaner ist George Washington sicherlich eine ganz wichtige Person, für mich nicht. Ich kann es nicht nach empfinden, da ich keinen Bezug zu George Washington habe.

@DerVorleser


Feiern bedeutet meist mit familie zusammen zu sein, vorbereiten, schmucken.
Lasse die leute doch feiern, es lenkt ab von sorgen, denke hierzu sind solche tage auch einfach mal wichtig.

Ups, ich glaube habe die eingangspost nicht gelesen



chuck norris @iwok ist ja auch eine feier wert, er gibt sich sowass von männlich ;-)

Die größte Vergötterung findet in Nordkorea statt mit der Kim Jong Dynastie, auch wenn es eine teilweise künstliche Vergötterung ist, die aber schon eine absurde Form angenommen hat, wie z.b. das staatlich angeordnete kollektive Trauern und weinen bei der letzten Beerdigung.

Diese Vergötterung von Personen ist ja nichts komplett neues.
Jeder Kultur hat ihre eigenen Personen die sie verehren.


Die Pharaonen und Cäsaren wurde auch teilweise vergöttert.

ich vergöttere schokolade und katzen.
muss also nicht immer ein mensch sein.

Zumindest hierzulande beschränkt sich die "Vergötterung" nahezu ausschliesslich auf Personen, die in den Bereichen Sport und andere populäre Unterhaltung tätig sind. Das ist ja auch ganz gut so und ein schönes Zeichen für eine halbwegs zivilisierte Gesellschaft.

Ich vergöttere keine Menschen. Leute die das tun sind wahrscheinlich mit ihrem eigenen Dasein nicht so ganz zufrieden.

Kaiser Augustus hieß Octavian und nicht Octotian :D