kronzeuge007 schrieb:War es bei Dir auch so, vor der Wende alles prima (zumindest aus der Sicht von uns Kindern) und dann der Zusammenbruch, erst Anarchie von 89 bis ca. 94, danach totale Einöde und der absolute Abstieg.
So ähnlich kenn ich das von hier auch. War zwar noch ziemlich jung aber man bekommt ja trotzdem vieles mit.
Bis zur Wende wuchs die Stadt und erreichte ihren Höhepunkt. Der Stadtkern war verfallen doch trotzdem gab es viele Geschäfte und die Stadt lebte. Dann gab es in den 90ern erstmal aufbruch, zwar auch viele Leute die weggezogen sind, aber trotzdem war die Stadt noch voll. Graffitis an jeder Ecke, Jugendkultur, Punks, Nazis und Gewalt, alles komplett anders als noch 5-10 Jahre zuvor.
Ab 2000 rum bemerkte man dann extrem das es immer trostloser wurde, es zogen immer mehr Menschen fort, aus vielen Schulklassen blieben vielleicht noch 2-5 Schüler in der Stadt während sich der ganze Rest auf der Welt verteilt hat. Langsam stoppt der Trend etwas aber die Einwohnerzahl hat sich halbiert.
Was das gute daran ist, wir bringen im Schnitt wohl mit die meisten Gästefans in die anderen Eishockeystadien. Es wohnen einfach überall Menschen aus dieser Stadt, egal wo ich bisher hingezogen bin und zu besuch war, fast immer habe ich Menschen getroffen die aus dieser Stadt gekommen sind, oder welche kennen die von hier sind.
Ältere sagen die Stadt hat sich gesund geschrumpft. In der DDR extrem gewachsen, hat sie langsam die Einwohnerzalhl wie vorher, viele Platten wurden abgerissen, Straßen, gehwege, Häuser saniert, viele Ecken sind hübscher als in vergleichbaren westlichen Städten, abseits der Touristischen Hochburgen.
Ich glaube den absoluten Abstieg hat man hier gestoppt.
:)