Ich hingegen tue keiner Fliege was

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:..Die meisten Menschen können nicht töten und wollen das auch nicht, außer sie sind in einem emotionalen Ausnahmezustand. Heutzutage übernehmen das Töten andere für sie, vom Metzger bis hin zum Soldaten, oder Polizisten. Wie gesagt, ich will das jetzt nicht werten, es geht nur um das Töten KÖNNEN.

Warum sollte man es nicht bewerten? Bei manchen Handlungen, die anscheinend tief im Instinkt verwurzelt sind, irritiert mich die Wertung der "Gesellschaft" in Form der Gerichte. Da wurde ein sehr alter Mann überfallen, gefesselt und gequält. Weil er die Gelegenheit dazu hatte, erschoss er einen seiner Peiniger. Trotzdem verurteilte ihn das Gericht zu einer Bewährungsstrafe, weil er nicht tiefer gezielt hatte. Ich hätte genauso gehandelt und keine Gewissensbisse dabei gehabt...

@LouisWu
Nun das ist eben Staatsräson, Menschen vom Töten abzuhalten. Es geht da um die (moralische) Aussenwirkung des Urteils. Wobei man heute immer wissen muss, was jeder Jura-Student im ersten Semester lernt, nämlich Recht und Gerechtigkeit sind zwei Paar Schuhe.^^

Und genau deswegen will ich es auch nicht beurteilen, weil wir dann völlig OT landen.^^

@median


Mh, habe mal gehört das wenn menswchen keine fliegen töten würde, die erde mehr wie übersät wären von diese fliegen. Der himmel wäre schwarz, würde mir berichtet.

Also dank menschen wie dir könnte dann keine mehr die sonne sehen ;-)
Und diese person hat mir auch berichtet das die fliegen kein schmerz verspüren.

Und seit dalai lama meinte er könnte auch als fliege wiedergeboren werden, töte ich sie mit weniger schlechten gewissen. Vielleicht wird er im nächsten leben etwas was er immer gerne sein möchte.

Habe zwar mich noch nie mit eine fliege ausgetauscht, und gut möglich ist das leben als fliege wiederum auch was feines ;-)

@Noumenon

Noumenon schrieb:Genau genommen hat das völlig andere Gründe... Und die Antwort ist so dermaßen simpel, dass man da eigtl. auch selbst drauf hätte kommen können... :D
http://www.ted.com/talks/suzana_herculano_houzel_what_is_so_special_about_the_human_brain

Dass gekochte Nahrung in der Bilanz durchaus ein besserer Energielieferant ist, steht außer Zweifel. In dem Fall ist es auch möglich, seinen (hohen) Energiebedarf durch pflanzliche Kost zu decken. Nur fand die Evolution des Großhirns statt, bevor die (Vor-)Menschen das Kochen entdeckten. Und ungekocht ist Fleisch (im Vergleich) unschlagbar als Energielieferant...

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:..Und genau deswegen will ich es auch nicht beurteilen, weil wir dann völlig OT landen.^^

Nuja, eigentlich ist das ziemlich nahe am Thema. Ich hatte den Eindruck, dass es @median nicht unbedingt um die Fliegen an sich geht...;)

median ging es um euch. und íhr habt euch sehr gut präsentiert.

Ich hingegen tue keiner Fliege was.

Ich esse kein Fleisch, aber zerquetsche jede Fliege, weil ich nicht will, dass sie auf meinem 200 Euro teurem Monitor rumkrabbelt, draufkackt und/oder Eier drauflegt. So what.

Ich lass' meistens noch ein paar leere Pullen Bier auf meinem Tisch stehen. Die Fliegen machen sich dann über die Reste her - so kann man sie ganz gut 'abfüllen' und dann besser fangen. Klappt super - kann ich nur empfehlen!

Fliegen stören mich nicht. Habe auch keine, meine Katze frisst die weg bevor sie mich nerven. Aber Stechmücken..... oarr da könnt ich die Wände hoch!

bin auch so - ess alles - aber wenn ich ein tier nicht töten "muss" - dann mach ich das auch sicher nicht - jegliches krabbeltier wird wieder nach draußen befördert -

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen hinterher

Ich jage und töte ausschließlich nur Blutsauger, weil sie mir Schaden können. Der einen oder anderen Spinne hingegen gewähre ich Asyl weil sie mein Haus vor ungeziefer (Fliegen etc.) sauber halten und mir nichts tun, werden ihre Spinnennetze aber zu Groß, schaff ich sie mit einem Taschentuch aus dem Haus.

Ist doch ganz einfach. Tiere deren Schmerz und Schreie wir hören können, werden nicht getötet. Es sei denn man ist "abgehärtet". Würden wir Tiere zum eigenen Verzehr töten müssen würden wir das Stück Fleisch was vor uns auf dem Teller liegt einen ganz anderen Wert zuschreiben.
Da wir aber unsere Handlanger haben die das für uns erledigen, wir die Schreie also nicht wahrnehmen, das Elend nicht sehen, sind wir auch gern dazu geneigt dem Fleisch den Wert eines Inhalts eine Mülltonne zuzuschreiben.
Eine Fliege also hat keinen Wert weil wir sie nicht hören. Der Mensch muss sehen was er tut um jemandem oder etwas einen Wert zu geben. Hinzu kommt dass ein erfüllter Wunsch sofort an Wert verliert.

Fliegen haben für mich einen größeren Lebenswert als so mancher Mensch.

Das lustige Phänomen nennt sich kognitive Dissonanz. Wir verdrängen wesentliche Teilaspekte unserer Handlung, damit die gesamte Rahmenhandlung ( unsere Persöhnlichkeit ) konsistent wirkt und Sinn macht. Kann man auch vereinfacht Doppelmoral nennen.

Für die Fliege die Klatsche, für das Steak das Messer. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:Das lustige Phänomen nennt sich kognitive Dissonanz. Wir verdrängen wesentliche Teilaspekte unserer Handlung, damit die gesamte Rahmenhandlung ( unsere Persöhnlichkeit ) konsistent wirkt und Sinn macht. Kann man auch vereinfacht Doppelmoral nennen.

So isses wohl. Wahrscheinlich wird unsere Willensbildung zu 80% aus Illusionen und 10% Verdrängung erzeugt. Die restlichen 10% sind dann notgedrungen für die Realität reserviert.

Kein Wunder, das menschliche Gehirn ist ziemlich schlecht darin, zwischen Realität und Illusion zu unterscheiden. Das läuft eben alles auf derselben Hardware...;)