@Mr_R_2_L Also ich bin auch schon ein Jahrzehnt Selbstständig und hier ein paar meiner Erfahrungen
- du brauchst mindestens einen Kunden mit guter Zahlungsmoral dem du vertrauen kannst. Den würd ich möglichst schon vorher kennenlernen und mit ihm zusammenarbeiten. In meiner Branche (Computerspiele) verkaufst du entweder selbst oder arbeitest mit größeren Firmen zusammen. Da gibts auch viele Schwarze schafe die nicht bezahlen oder sonst irgendwie scheiße sind. ^^ Aber in dem Punkt hatte ich Glück eine Firma zu finden, der ich vertrauen kann.
Zuvor hab ich Ausbildung bei einem Webdesigner gemacht. Kleinkunden sind meiner Meinung nach nicht zu empfehlen. Zu vele Probleme, schlechte Zahlungsmoral und gemecker kommt später auch ne Menge. Das lohnt sich einfach kaum.
Bei deinem Vorhaben sind Startup Unternehmen deshalb so eine Sache, die müssten schon eine gewisse Größe haben.
- du brauchst am Besten auch Eltern, die dich finanziell unterstützen können. Ohne meine Eltern hätte ich die schlechte Phase (die wahrscheinlih garantiert kommen wird) nicht überstanden.
- Steuerberater ist wichtig, kostet natürlich ein paar hundert euro im Monat
- Angestellte kann man auch erst mal auf Minijobber übertragen und / oder Praktikanten. Denn erst mal kennenlernen wie sie so ticken und welche macken sie haben (sie haben immer irgendwelche Macken.
;)) Wenn du dann ganz sicher bist , kannst du sie immer noch einstellen.
- Angestellte musst du echt aufpassen wegen Kranheit , Vertrag bezüglich Kündigung etc. Wenn sie öfters krank sind, zahlst du wesentlich mehr als eigentlich ihr Lohn ist, weil sie sich ja mit ihrer Arbeit über mehrere Wochen verspäten
- Wenn du die Prüfung als Ausbilder machen kannst, hast du den Vorteil auch azubis beschäftigen zu können. Ich hab gerade das Glück jemanden zu haben, der ein sehr guter Programmierer ist und gleichzeitig vom Amt finanziell unterstützt wird. Er wurde nämlich als behindert eingetragen (obwohl er eigentlich nur schüchtern ist
:D)
- Von der Bank kann man nur dann etwas erwarten, wenn du ein regelmäßiges einkommen oder sonstige Ersparnisse hast. (oder direkt Haus und Auto) Da bringt dir ein Businessplan auch nix. die drücken dir dann irgendein scheiß auf, mit dem sie geld verdienen können.
- anderseits führt das evtl nicht zu einer Schuldenfalle, wenn man rechtzeitig die Reißleine zieht, dann ist die Rechtsform evtl gar nicht so wichtig. ^^
- kfw könnte man bei dir vielleicht direkt machen und Unterstützung reinholen. Das würd ich auf jeden Fall versuchen. Allein schon weil man dann gezwungen ist, alles durchzuplanen.
In meinem Fall hätte das nur nicht so viel gebracht, weil ich überhaupt erst mal die Branche kennenlernen musste mit all den Macken. Kalkulation von Aufträgen, arbeitsspanne, was ein Angestellter in der Branche wirklich verdient (deutlich weniger als man denkt und warum das so ist, liegt daran dass man auch nicht mehr reinbekommt in weniger guten Phasen
;))
- positiv ist natürlich dass man einige Freiheiten hat, sich den Tag einteilen kann. Zusammen arbeiten kann, wen man will . Man braucht selbst ein Gewissen, Arbeitsmoral, Verantwortungsbewusstsein und Ehrgeiz, vielleicht auch etwas Vorsicht - ich bin so ein Sicherheitsmensch. Wenn du Arbeitnehmer hast auch Autorität, die musste ich mir erst erarbeiten, da war ich zuerst zu lieb.
Aber die Grundvorraussetzungen scheinst du ja zu haben.