Wir bei dieser ganzen Diskussion das Pferd eigentlich nicht von hinten aufgezäumt?
Ich meine, was erwiesenermaßen in der REALEN WELT noch immer am erfolgreichsten ist, sind durchschnittliche Schönheiten, d.h. weder übergewichtig, noch abgemagert, sondern GESUND - und somit einem potenziellen Partner signalisierend: "Gutes genetisches Material für gesunden Nachwuchs."
Und hier der eigentliche Knackpunkt bei dem gesamten, westlichen Körperwahn: Manipulation durch Medien und ungebildete Menschen.
Denn hier ein paar Fakten: Es gibt - bei Mann und Frau verschiedene Körpertypen.
http://www.fitnessmagnet.com/Ern%C3%A4hrung/Die3K%C3%B6rpertypen.aspx (Archiv-Version vom 26.07.2015)So, das ist genauso, wie jemand, der 1,60 groß ist und gerne 1,90 groß wäre - da kann man wohl nix machen.
Man kann höchstens MIT seinem Körpertyp arbeiten - aber so gut wie gar nicht dagegen.
Ein anderes Thema - die "tigh gap" - wurde hier auch schon mal thematisiert. Der Witz ist: Das können nur Frauen mit einem gewissen Körperbau haben!
Wenn also verdammtnochmal WISSEN und BILDUNG vermittelt würde (Schule, Medien, Elternhaus) - dann gäbe es wohl auch nicht so viele unglückliche, ja geradezu psychisch kranke (junge) Menschen!
Dass seit ein paar Jahrzehnten der Überfluss an total ungesunder Nahrung verfügbar ist, trägt natürlich auch nicht gerade dazu bei.
Jedoch auch hier: Wer ein wenig Ahnung von Ernährung hat (und jetzt bitte nur gesunde Menschen zu berücksichtigen, die keine Krankheiten bzw. Fehlfunktionen wie Schilddrüse oder so haben!) - und dazu sich in gemäßigter und gesunder Weise bewegt - nun, diese Person hat doch schon gewonnen!
Sich mit realitätsfremden Magermodels zu messen bzw. diese als menschenverachtend zu bezeichnen ist eigentlich der vollkommen Falsche Ansatz.
Denn: Wer sich damit vergleicht - obwohl man einen ganz anderen Körpertyp und Körpergröße hat, begeht schon mal einen großen Fehler. Erneut: Bildung und Wissen über grundsätzliche Fakten des menschlichen Körpers etc. wären angebracht.
Und die Models: Eine Frau - eine erwachsene Frau wohlgemerkt - die von Geburt an die genetischen Anlagen und die Körpergröße hat, Model zu werden, hat diese Entscheidung aus freien Stücken getroffen. Dass sie sich für komische Modezaren, Industrie und ihr Gehalt runterhungert, ist ihre Entscheidung (und nur, um kurz den feministischen Standpunkt - obwohl ich ein Mann bin - einzubrigen: Es ist ihr Recht, zu tun, was sie will. Niemand hat sie dazu gezwungen, Model zu sein!)
Was die sogenannten "Plus Size Models" angeht: Sorry, aber manche dieser Frauen SIND mollig. Auch hier wieder: Nur, weil seit Jahrzehnten die Menschen in den westlichen Gesellschaften immer fetter werden, muss man nicht alles kategorisieren bzw. entschuldigen!
Dass die üblichen "normalen" Models jenseits von Gut und Böse sind, was Gesundheit und normalen BMI (ein umstrittenes Thema übrigens - jeder, der z.B. Kraftraining betreibt, kann theoretisch beim BMI als "übergewichtig" eingestuft werden - dabei wiegen Muskeln mehr als Fett und sind sogar erwiesenermaßen eine perfekte Investition für Gesundheit und eine top Altersvorsorge! Also ran an die Eisen! (auf natürliche Weise wohlgemerkt - denn das andere Extrem unserer westlichen Körper-Wahn-Kultur sind Typen, die extrem ungesundes Bodybuilding mit diversen illegalen und ungesunden Stoffen betreiben)
Also, was haben wir unter'm Strich? Eine Kultur, die sich einerseits fett frisst, gleichzeitig aber gehirngewaschen wird, dass ALLE doch bitte SO und SO auszusehen haben (Frauen wie Models / Männer wie ein Mitglied der Avengers)
Man(n) kann letztlich nur sagen: Eine Frau, die gesund aussieht, ist begehrenswert! Also weder extrem mager, noch übergewichtig - und natürlich auch nicht so muskulös, dass Schwarzenegger davon Penisneid bekommt!
Ja, es gibt zwar für Alles eine Nische -und das Kabinett der Eitelkeiten und Fetische bzw. der Vorlieben und Abneigungen ist unendlich.
Also - bitte - und zum Schluss: Ich spreche hier von Menschen ohne große medizinische Einschränkungen oder anderen Themen.
Ich habe mehrere Jahre in einem Fitnesstudio gearbeitet - und mir sind die üblichen Ausreden und Motivationen von Menschen (ALLER Altersstufen und jeden Geschlechts) bewußt!
Und letztlich ist es schlicht und einfach so: Gewohnheiten sind extrem schwer zu ändern - vor Allem, wenn Sie über viele Jahre kultiviert wurden. Und mit diesen Gewohnheiten kommt ja üblicherweise auch ein ungesunder Lebensstil und Körper zustande.
Dann aber möchte der moderne Mensch von heute all diese Dinge innerhalb weniger Monate vollkommen umkrempel - und scheitert üblicherweise grandios darin. Denn wie soll etwas, dass über Jahre angefressen wurde (das ist ja EIGENTLICH auch eine "Leistung") - in wenigen Wochen verschwinden?
Genausowenig wird aus dem langen, dürren Typen, dessen Stoffwechsel auf Hochtouren läuft und der noch so viel fressen kann, aber kaum zunimmt, in wenigen Monaten ein Mister Universum mit Muskelmassen, dass der Hulk Depressionen kriegt!
Ist euch außerdem schon mal aufgefallen, in was für Extreme sich unsere westliche Zivilisation in wenigen Jahrzehnten entwickelt hat?
Wusstet ihr, dass Sean Connery 1953 beim Mister Universum Contest dabei war?
Man vergleiche mal die für heutige Verhältnisse gemäßigten Muskelmassen mit heutigen Bodybuilding "Idealen"
1953:
http://oldhistoricphotos.com/10945/1953-sean-connery-comes-in-3rd-place-at-the-mr-universe-contestUnd hier 2015:
http://broscience.co/calum-von-moger-just-won-the-mr-universe-2015/Oder nehmt mal Autos als Beispiel: Was in den 80ern als Limousine galt, wird von heutigen "Kleinwagen" übertrumpft - vom SUV-Wahn ganz zu schweigen.
Immer größer, immer extremer scheint die Devise unserer Zeit und Kultur. Dabei werden natürliche Fakten inzwischen knallhart ingnoriert und übergangen.
Die TOTALE Neurose einer ganzen Zivilisation!