@_Themis_ Mit Zivilcourage hat, wenn überhaupt, nur der erste Fall zu tun.
Bei einer Zivilcourage-Situation denke ich übrigens nicht über rechtliche Dinge nach, ob ich dafür einen auf die Mütze bekommen könnte oder nicht.
Sondern für mich ist nur relevant:,,Sollte ich helfen? Muss ich das oder ist das nicht erforderlich? Wie kann ich das am besten tun?"
Und da sollte man ganz deutlich sagen und das auch verbreiten:
,,Zivilcourage" bedeutet nicht, dass man schon eingreifen muss, wenn sich einfach ein Paar etwas lautstark streitet.
Zivilcourage bedeutet auch nicht, dass man sofort schlagfertig einschreiten muss, schon gar nicht, wenn Täter bewaffnet oder körperlich überlegen sind.
Das Minimum - was auch völlig ungefährlich ist - sollte sein, dass man die Polizei alarmiert, falls dies nötig ist. Man kann auch, wenn man gar nicht will, dass der Täter was merkt, um die Ecke außer Sicht gehen und von dort anrufen. Handy ist doch unterhalb von Senioren mittlerweile sehr verbreitet.
Oder man spricht umstehende/umhergehende Leute direkt an, dass man gemeinsam was unternehmen muss.
Viele tun erstmal so, als ob sie nichts mitbekommen und nichts sehen, das geht aber nicht mehr, wenn sie direkt angesprochen werden und dann würde es wirklich peinlich werden, einem schon leidenden Opfer nicht zu helfen. Das wollen viele dann doch nicht und greifen gemeinsam ein
;)Auch für den Täter wirkt es anders, wenn 10 Personen plötzlich gegen ihn sind, als nur 1 Person.
Die Probleme in punkto Zivilcourage liegen für mich vor allem in Unwissen und Ignoranz, nicht in eventuell falschen Gerichtsurteilen. Das sind für mich eher Ausflüchte.
Sehe ich, wie ein hilfloser Mensch von einem anderen verprügelt wird, dann denke ich nicht über rechtliche Konsequenzen nach, sondern greife ein, mindestens, indem ich die Polizei alarmiere.