Mittelschicht ( Habgier oder Verzicht)

Hallo meine Lieben,

Ich hätte da eine frage und zwar , was ist die schwerste Aufgabe der Mittelschicht in Deutschland ?
Ist es sich mit dem zufrieden zu geben was wir haben oder noch mehr zu verlangen ?
Oder aber auf das Materielle zu verzichten und einen anderen weg zu finden ?

Ich kenne viele Menschen die immer mehr wollen , aber auch welche die versuchen auf vieles zu verzichten ,weil sie keine Sklaven dieses Kapitalismus weden wollen .

Ich denke seit Tagen darüber nach und komme auf keine Antwort.
Wie denkt ihr darüber und wie lebt ihr euer Leben ?

DerGuru schrieb:Ist es sich mit dem zufrieden zu geben was wir haben oder noch mehr zu verlangen

Ich finde dies bedarf keiner großen Diskussion.

Bekannterweise herrscht die Gier.

@tom.1st

Das ist mir auch bewusst , doch ist das der richtige weg den wir gehen ?
Lehrt uns das dass System von klein auf damit wir produktiev für die wirtschaft werden ?

klar will man immer mehr haben aber man sollte es nicht übertreiben, sonst besitzt der eigene besitz einen selbst

man sollte ein mittelmaß zwischen begierde und verzicht finden

am besten verfasst man jeden morgen eine NOT-TO-DO-Liste
also was man an diesem tag erreichen will, das ist angenehmer und verursacht weniger stress als sich den arsch aufzureißen um sich irgendwas zu erarbeiten

DerGuru schrieb:Lehrt uns das dass System von klein auf damit wir produktiev für die wirtschaft werden ?

...leider tut es genau das.
Ich ich muss zugeben ich versuche mit allen Mitteln doch eher selbst die andere Richtung zu gehen.

@tom.1st
da geb ich dir recht

was soll das system mit jemandem machen der keine intention hat produktiv zu sein damit dieser jemand steuern zahlen kann konsumieren kann und somit alles am laufen halten

natürlich fallen lassen ausklammern und somit seiner existenzberechtigung berauben (aus sicht des systems)

Ich glaube und weiß, dass Materielles oft Abhängigkeiten schafft.
Man ordnet den Dingen oftmals einen Wert zu, möchte oder kann sich davon auch nicht trennen, gewöhnt sich daran, strebt nach mehr.
An sich ist ziemlich vieles unnütz.
Wenn es aber so verläuft, dass man sich vieles anhäuft, Verantwortung übernimmt, bspw. ein Haus kauft, eine Familie gründet, einen Job ergreift, um sich alles finanzieren zu können, möchte man das i.d.R. auch voll ausleben und genießen können.
Wenn man kaum etwas besitzt, erkennt man oft, wie glücklich man ohne vieles sein kann.
Wenn man vieles besitzt, kann man genauso dadurch glücklich sein und werden.
Statussymbole, Luxus, Dekadenz. Das Leben vollkommen für sich ausschöpfen.
Und wer verzichtet schon freiwillig auf einen gehobeneren Lebensstandart?
Schließlich wird es dann auch irgendwann 'Standart' und jeder Verlust weckt das Gefühl, ohne dem nicht mehr zufrieden sein zu können.

Meiner Meinung nach ist vieles nach außen projeziertes, von Dingen abhängig gemachtes Streben nach Zufriedenheit, Erfüllung, Sicherheit... Kann gut sein, kann auch oftmals einfach nur übertrieben, unnötig und oberflächlich sein.

Vieles wird auch so plakativ vorgelebt: "Geiz ist geil.", z.Bsp.
Viele Menschen orientieren sich nunmal daran, wie das Leben im Idealfall verlaufen könnte und hier, in diesem Teil der Erde, ist es schon sehr üppig ausgebaut und besitzfixiert.
Gut und wirklich notwenig ist es meiner Meinung nach nicht, doch es steht Jedem frei, einen enthaltsameren Weg einzuschlagen und den Wert auf Dinge zu legen, die keine Dinge sind. (:

Vielleicht hängt vieles beim Konsum auch ein wenig mit Mangel an Kreativität, Faulheit und Ungeduld zusammen. Warum 'mal 'ne halbe Stunde irgendwohin laufen, wenn man's mit dem Auto in 5 Minuten schafft? Warum 'mal ein Spiel oder eine Geschichte erfinden, wenn man es sofort fertig im Laden kaufen kann?

Richtig fies wird es, wenn Menschen sagen, dass sie kein Geld oder keine Möglichkeit haben, um mit anderen zu teilen und anderen zu helfen, während sie sich permanent neue Dinge gönnen ( "Man gönnt sich ja sonst nichts." ) und angehäufte Reichtümer besitzen, verschwenderisch mit Dingen umgehen, Nahrung wegschmeißen und einem Obdachlosen nicht einmal eine Münze geben können. Dinge sogar eher wegschmeißen, anstatt sie evtl. zu spenden und sich bei jeglicher Kritik dahingehend angegriffen fühlen und garnicht mehr bemerken, wie gut sie es eigentlich haben.
Und dann verschüttet man ein Tröpfchen Rotwein auf den teuren Armani-Anzug und die Welt geht unter...

Es zerstört einen von innen dieser Kapitalismus .Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Momentan mache ich mein Abitur doch i.wie gefällt mit das alles nicht , ich muss nur wirtschaftlich denken und handeln und für soetwas bin ich nicht geboren . Immer mehr schreie ich danach meine ruhe zu haben vor diesem ganzen stress.

@DerGuru

DerGuru schrieb:
Es zerstört einen von innen dieser Kapitalismus .Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Momentan mache ich mein Abitur doch i.wie gefällt mit das alles nicht , ich muss nur wirtschaftlich denken und handeln und für soetwas bin ich nicht geboren . Immer mehr schreie ich danach meine ruhe zu haben vor diesem ganzen stress.

Dir steht es jederzeit frei, einen anderen Weg einzuschlagen.
Nachdenken und wohlüberlegt handeln.

@DerGuru
dann such dir einen job wo du körperlich arbeiten kannst
meiner erfahrung nach haste da weniger stress als wenn du im büro rumsitzt
außerdem verursacht körperliche arbeit ein zufriedenheitsgefühl, das ein bürojob nicht liefern kann
wenn du etwas mit deinen händen gebaut hast ist das besser als es verkauft zu haben oder nur den plan gezeichnet zu haben
am besten versuchst du in den werkzeugbau zu kommen, denn da hast du immer unterschiedliche aufgaben

Ich muss noch eine zeit über all diese dinge nachdenken . Es ist keine leichte entscheidung sich von vielen meiner träume zu löse und ich hoffe das ich mich für den richtigen und einfachen weg entscheide .

blutfeder schrieb:wenn du etwas mit deinen händen gebaut hast ist das besser als es verkauft zu haben oder nur den plan gezeichnet zu haben

echt? Ich kenn des jetzt nur vom Programmieren, aber des ist schon ein verdammt gutes gefühl ein funktionierendes Programm fertiggeschrieben zu haben, ich denke mal das des beim Planzeichnen ähnlich sein wird.

DerGuru schrieb:Ich kenne viele Menschen die immer mehr wollen , aber auch welche die versuchen auf vieles zu verzichten ,weil sie keine Sklaven dieses Kapitalismus weden wollen .

ziemlich komischer Grund

@Nahtern
ok das ist auch was ähnliches
du baust sozusagen was nur statt ner feile und der drehmaschine hast du als werkzeug nen computer

ich mag zwar meinen job als technischer zeichner aber bevorzuge jederzeit die arbeit in der werkstatt wo ich was mit dem ergebnis machen kann, und wenn es nur vor frust mit dem ausschussstück ne delle in den schrottkübel zu werfen

DerGuru schrieb:was ist die schwerste Aufgabe der Mittelschicht in Deutschland ?

Jeden Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen, trotz der sehr hohen Abgaben vom Lohn und so den Staat weiter am Laufen zu halten.
Ja nicht über die verantwortungsvolle Verwendung der Abgaben nachdenken. Nicht lesen, was der Bund der Steuerzahler aufdeckt.
Konsum ist der Motor der Wirtschaft, also ist Mitarbeit gefragt.

Ein Entweder - Oder, Verzicht oder Habgier, kann ich nicht erkennen. Man kann maßhalten, das ist kein Problem der Mittelschicht.

DerGuru schrieb:Wie denkt ihr darüber und wie lebt ihr euer Leben ?

Auch wenn ich mir vieles leisten kann, ersetzt das nicht Zufriedenheit und Glück und Liebe.
Kaufen kann eine kurze Befriedigung sein, mehr nicht. Wie oft liegt Gekauftes später unbenutzt in der Ecke?

Seit ich schuldenfrei bin, leiste ich mir bewusst auch mal mehr, als ich brauche, jedoch immer mit Bedacht und einem Auge auf dem Kontostand. Auf Pump wird nicht mehr gekauft. Das Geld auf dem Konto verrecken lassen tut mir mehr weh, als es auszugeben, auch für kurze Befriedigung.
Vielleicht bin ich manchmal dekadent.
Konsum ist ein Kann, kein Muss, es soll nicht in Stress ausarten.

Ich lass mich jetzt von meinem Chauffeur in der Stretchlimousine nach Paris zum Frühstücken fahren. ;)

DerGuru schrieb:Ist es sich mit dem zufrieden zu geben was wir haben oder noch mehr zu verlangen ?
Oder aber auf das Materielle zu verzichten und einen anderen weg zu finden ?

Sollten Stars mit 5 Autos und 2 Villen nicht auch zufrieden sein?
Eigentlich schon, oder? Aber sie wollen mehr und mehr und immer mehr..
Ist normal, denke einfach das liegt in der Natur des Menschen!
Wieso glücklich sein mit dem was man hat, wenn man mehr haben könnte?!

LittleDarky schrieb:Wieso glücklich sein mit dem was man hat, wenn man mehr haben könnte?!

weil man halt dadurch unglücklich werden könnte :D

was oft genug der fall ist, wenn man nicht zufrieden ist, mit dem was man hat.. und wenig ist das gerade innerhalb der deutschen mittelschit mitnichten. mein haus mein boot mein auto

Ich träume oft von einem Lottogewinn, habe aber dabei auch immer ein wenig Bedenken. Was wäre, wenn es wirklich einträfe? Wäre wirklich alles toll? Würde ich dadurch nicht noch mehr menschliche Abgründe kennen lernen, als ich jetzt schon kenne, wenn es um Geld geht?
Was würde mit mir passieren, wenn ich nicht mehr arbeiten müsste? Was für mich einer der größten Wünsche ist, endlich in Rente gehen zu können, könnte sich als Bumerang erweisen.
Keinen strukturierten Tagesablauf mehr, niemand zwingt mich mehr, mich morgens zu waschen, mit solchen Kleinigkeiten fängt es an, wo wird es hin laufen?
Ich sehe einem Lottogewinn mit gemischten Gefühlen entgegen, so sehr ich ihn mir auch wünsche.
Vielleicht weiß die Lottofee das und hat Erbarmen. ;)

rockandroll schrieb:mittelschit

Wieder ein Highlight in Textform. :D

@allmotlEY
hm....... :D

@rockandroll

Richtig, aber in dem Moment denkt der Mensch im Normalfall nicht daran, sondern einfach nur "ich brauch/ich will/ ich kann mir kaufen!"