schneeding schrieb:Wenn wir uns mit Pflanzen oder Steinen unterhalten, sind wir nicht so alleine und es zeugt
von Respekt.
Mit Pflanzen unterhalten...ok... das mache ich auch. Allerdings ist es eher eine einseitige Unterhaltung. Und die Antworten finden für gewöhnlich nicht in Worten statt. Wasser, Dünger, Licht, Platz. Das sind Themen, die eine Pflanze bewegen. Manche "sprechen" vom schlafen und aufwachen, aber eigentlich nur die, die eine ausgeprägte Ruhephase haben. Einige sind ab und an auch mal beleidigt. Meine Alraunen kombinieren das: "Hm, das passt mir nicht, da muss ich drüber schlafen!" Und weg sind sie für ein halbes Jahr. "Umgetopft?! Aus der Erde genommen?!" Und weg sind die Blätter. "In den Kühlschrank? Ins Gemüsefach?! Du hast mich ins Gemüsefach zum Überwintern gelegt?!" Und weg war sie für ein Jahr. Die andere fand das nicht tragisch und fing im Kühlschrank an zu wachsen. Dafür war sie ziemlich unerfreut, als ich ein andermal versuchte, sie versuchsweise im Wohnzimmer zu überwintern. Nun liegen beide im Kühlschrank und warten. Die Alternative "Frost und/oder Dauerregen" hat den Meckerer dann doch überzeugt, das der Kühlschrank keine Gemeinheit von mir war.
Eine Freundin erzählte mir einmal, sie habe eine Unterhaltung mit einem Waldbaum versucht. Dieser habe ihr etwas von einem "Wissen in der Erde" übermitteln wollen. Ob ich etwas davon wüsste. Ich bin ja für vieles offen und habe daraufhin mit meinem Ficus meditiert.
"Was weisst Du von einem Wissen in der Erde?"
"Was soll das sein?"
"Äh, naja, also meine Freundin hat sich mit einem Waldbaum unterhalten und der hat etwas davon erwähnt."
"Ich bin eine Topfpflanze, du Vogel! Woher soll ich wissen, was diese verfZENSURte Buche in der Erde hat? Es ist übrigens grade eher dunkel."
"Wir haben ja auch Herbst."
... Schimpftiraden auf den Herbst...
Wenn man also nicht gerade nach grundlegenden Bedürfnissen fragt, sind Pflanzen meiner Erfahrung nach keine ausdauernden Gesprächspartner. Und schon gar nicht immer die sanften und freundlichen Wesen, die man sich unter einem Blümchen so vorstellt.
Und Steine... ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mit einem Stein zu sprechen. Oder auch nur im geringsten eine Antwort zu erwarten.