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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

26 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ortskenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
JRoger Diskussionsleiter
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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 20:37
Nun, hier geht es nicht um einen konkreten Fall, sondern über die Aussage im Titel meines Postings, die ich über Jahrzehnte im TV immer wieder gehört habe und bei der ich mich frage, was genau gemeint ist und ob das dann auch so stimmt.
Irgendwo abgelegen wird also eine Leiche entdeckt und dann hört man halt oft diesen Satz. Ich glaube aber eben nicht, dass dies - gerade in Zeiten der Navigationsgeräte und Smartphones - immer so stimmt.
Man stelle sich vor, da ist ein Mörder mit einer Leiche im Auto und diese will er loswerden. Man fährt dann (bewusst) ziellos durch die Gegend, nimmt die Nebenstraßen und nimmt ein paar Mal immer die Abzweigung, die eine Nebenstraße darstellt und schon befindet man sich mehr oder wenig schnell irgendwo in der Walachei, da, wo sonst eben halt nur Ortskundige langkommen. Und um da wieder rauszukommen nutzt man das Navi oder in früheren Jahrzehnten sein Gedächtnis und Orientierungssinn.
Ist die Polizei also manchmal ein wenig vorschnell mit dieser Aussage?


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:16
@JRoger

Ich glaube schon das Mörder größtenteils wissen wohin, wie auffällig wäre es langsam und ziellos irgendwo hinzufahren?!
Und was will man ins Navi eingeben? Wenn man weiter weg will, muss man wissen wohin ungefähr also kennt man ja den Ort doch irgendwie?!

Viele die nicht wissen wohin oder Extreme Angst und Panik haben, lassen ihre Opfer meist in der Nähe vom Tatort zurück?!

(ist nur meine Ansicht :))


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:18
Wenn der Mörder etwas Hirn hat, wird er das Navi nicht benutzen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich hier solche "Tips" geben sollte...^^


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:22
@22aztek


Ich glaube zu wissen was du meinst, aber ich glaube das bringt auch nichts, wenn man nicht weiß wohin.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:27
@JRoger
Ich glaube auch, dass die Täter meistens Ortskenntnisse besitzen und ein Navi so gut wie keine Rolle spielt. Wo würdest du ein Feuer legen? Doch wahrscheinlich nur dort, wo du dich am besten auskennst und du weißt, wie du am schnellsten wegkommst.


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JRoger Diskussionsleiter
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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:30
@LittleDarky
>Und was will man ins Navi eingeben?
Mein Hinweis bezog sich nur auf den "Rückweg".

@22aztek
>Wenn der Mörder etwas Hirn hat, wird er das Navi nicht benutzen.
Da sieht man wieder, dass ich kaum Ahnung von Technik habe.
Das Navi speichert natürlich meine Fahrten. Ich wäre ein schlechter Verbrecher - zum Glück.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 21:39
@JRoger

Ich wusste auf was du hinaus willst, aber
man muss ja erstmal etwas finden. Jemand der langsam
und unsicher fährt, ist auffälliger! Deswegen denke ich
kennen die meisten die stelle oder den Ort. Und gerade
in einem unbekannten Ort will ich ja wieder schnell weg,
da geb ich doch nicht erst meine Adresse ein.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 22:20
Na das Navi weiss ja gar nicht, wo nie jemand vorbeikommt und daher die Leiche nie oder nur sehr spät entdeckt wird.
Dass muss man einfach selbst wissen, sonst wird man noch bei der Ablage entdeckt bzw. überrascht...


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 22:50
@JRoger
@AxelF
@s.holmes
@22aztek


Jaja,.. Die Serienmörder tauschen sich aus.. xD


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

02.09.2012 um 23:23
Wir legen hier Forumsleichen ab... und manche Thread-Leichen werden nie wieder entdeckt... oder gefleddert...


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

03.09.2012 um 10:13
Ortskenntnis ist in meinen Augen ein relativer Begriff. Ich kann mir eine Landkarte nehmen oder Google-Earth aufrufen und mir eine Landschaft oder eine Stadt anschauen, d.h. aber noch lange nicht dass ich Ortskenntnis habe.

Ich glaueb nicht, dass die Polizei zu vorschnell mit solchen Aussagen ist, die werden sowas aus ihren laufenden Ermittlunge heraus sagen, und wenn die den Eindrick haben dass der Täer Ortskenntnis hatte ist das doch ok....ob´s wahr ist weiss man eh immer erst hinterher.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

03.09.2012 um 11:44
Ich glaube, daß in den meisten Fällen die Ablageorte gut durchdacht sind.. schliesslich geht ein Täter ein großes Risiko ein, denn er könnte ja erwischt werden..


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

01.05.2013 um 22:47
@JRoger
Zitat von JRogerJRoger schrieb am 02.09.2012:Man stelle sich vor, da ist ein Mörder mit einer Leiche im Auto und diese will er loswerden. Man fährt dann (bewusst) ziellos durch die Gegend, nimmt die Nebenstraßen und nimmt ein paar Mal immer die Abzweigung, die eine Nebenstraße darstellt und schon befindet man sich mehr oder wenig schnell irgendwo in der Walachei, da, wo sonst eben halt nur Ortskundige langkommen. Und um da wieder rauszukommen nutzt man das Navi oder in früheren Jahrzehnten sein Gedächtnis und Orientierungssinn.
Ist die Polizei also manchmal ein wenig vorschnell mit dieser Aussage?
Die Polizei ist da meines Erachtens nicht vorschnell, was die Aussage zu Ortskenntnissen anbelangt. Kriminalistik ist keine Glaskugelwissenschaft, sondern basiert u.a. auf empirischen Daten, ergänzt durch fallanalytische Aufarbeitung des individuellen Geschehens. So ist bereits allgemein bekannt, dass Raubmörder oder Sexualstraftäter (die jedoch ein "weiteres" "Einzugsgebiet" haben dürften als Erstere, siehe Cruising) meist lokal agieren, d.h. in Gegenden, zu denen sie eine Beziehung haben, in denen sie sich auskennen. Sei es beruflich oder biographisch begründet. Auch ein Straftäter ist nur ein Mensch und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Bei der Entsorgung einer Leiche spielen dabei meist auch nur die naheliegenden Überlegungen eine Rolle:

(1) wie werde ich die Leiche SCHNELL los?
(2) wo wird sie nach Möglichkeit erst SPÄT bzw. SEHR SCHNELL entdeckt?
(3) wo kann ich sie UNBEMERKT verschwinden lassen?

Ein Täter richtet sein Handlungsmotiv also vorrangig auf Schnelligkeit in der Ausführung und auf rasches Entkommen aus - schnell agieren kann ich meist nur in Gegenden, in denen ich mich auskenne. Unerkannt verschwinden meist ebenfalls. Bereits mein Kennzeichnen könnte ja in einem abgelegenen Dörfchen auffallen. Mir persönlich ist kein Fall bekannt, in dem ein Täter seinen Navi zu Rate gezogen hätte, um ein nettes Ablageplätzchen zu finden. Darüber hinaus findet man bei den meisten Tätern zwar zum Teil gewisse Planungen, was das Delikt selbst betrifft, allerdings reichen diese Planungen (z.B. bei Sexualstraftätern) oft lediglich nur bis zum Vollzug des Delikts. Handlungen, die danach erfolgen, wie die Entsorgung der Leiche, sind dabei meist wenig "durchdacht".

Das kann man im Übrigen gut nachvollziehen, wenn man sich ein Bild der vom Täter gewählten Ablageorte macht: in der Mülltonne, im See, im Wald, im Straßengraben, eingemauert im eigenen Keller, Kiesgrube etc. Alles nicht sehr einfallsreich, aber naheliegend, unproblematisch umzusetzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit, erst spät(er) gefunden zu werden.

Die Aussage der Ermittler, dass der Täter Ortskenntnisse gehabt haben müsse, richtet sich dabei meines Wissens zudem oftmals nach dem TATort - nicht dem FUNDort und nach den Spuren, die der Täter im Umkreis hinterlassen hat (siehe Fall Mirco).


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

06.02.2021 um 16:16
Zitat von JRogerJRoger schrieb am 02.09.2012:Ich glaube aber eben nicht, dass dies - gerade in Zeiten der Navigationsgeräte und Smartphones - immer so stimmt.
Spät, aber dennoch:

Also, damit das Navi weiß, welchen Ort der Benutzer finden möchte, muss Letzterer es Ersterem mitteilen, dh, der Benutzer muss einfach von dem Ort wissen. Er muss ihn zwar nicht persönlich kennen oder/und schon mal da gewesen sein, aber er muss wissen, dass es ihn gibt,, weil er sonst dem Navi nicht sagen kann, wo es hin gehen soll.

Ich bezweifle stark, dass es in Navi-Programmen den Servicepunkt gibt "Bitte suche günstigen Ablageort für Leichen".

Von daher liegt der Verdacht nahe dass jemand, der eine Leiche an einem andern Ort ablegt, als an dem, an dem sie ermordet wurde, diesen Ort eben irgendwie gekannt haben muss.
Zitat von JRogerJRoger schrieb am 02.09.2012:schon befindet man sich mehr oder wenig schnell irgendwo in der Walachei, da, wo sonst eben halt nur Ortskundige langkommen.
Durchaus möglich. Wird auch vorkommen. Ich denke aber, dass zur Aussage "Täter hatte Ortskenntnis" mehr dazu kommen muss, als nur der Auffindeort der Leiche.
Zitat von BergschafBergschaf schrieb am 03.09.2012:Ortskenntnis ist in meinen Augen ein relativer Begriff.
So ist es. "Ortskenntnis" heißt ja nicht wie genau kenne ich den Ort. Es genügt für die Ablage einer Leiche in einem Wald, zu wissen, wo sich der Wald befindet.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 16:31
@off-peak
Und dafür holst du eine 8 Jahre alte Thread Leiche aus dem Keller?


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 16:32
@maltitol

Und Dein einziger Beitrag besteht darin, anderen ihr Interesse vorzuwerfen?


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 16:50
Heutzutage ist es dank Google wahrscheinlich ziemlich einfach. Satellitenbild sei Dank. Da erhält man ziemlich einfach Ortskenntnis.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 18:32
Ich wandere und geocache gerne und klar, Google und andere Apps helfen die dabei, nicht verloren zu gehen. Aber die wirklichen Gegebenheiten erkennst du erst vor Ort - der neugierige Rentner, der in seinem Schrebergarten wohnt ... den Jäger im Ansitz, die Pilzsammler ...

Manche Mörder haben einfach auch riesiges Glück.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 18:37
@AFG97

Da hast du für die heutige Zeit wahrscheinlich Recht und für geplante Taten, bei der sich der Täter schon vorher überlegt, wie werde ich die Leiche los.

Für ungeplante Taten, zB Streit eskaliert mit tödlichen Folgen, kann ich es mir nicht vorstellen, dass der Täter sich hinsetzt und nachschaut, wo kann ich denn jetzt die Leiche ungesehen und nicht auffindbar ablegen.

Ferner befassen wir uns ja hier auch mit Taten, die länger als 20 Jahre zurück liegen.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, haben wir seit ca 2001 mobiles Internet. Davor konnte man zwar im Internet Routenplaner aufrufen und Routen ausdrucken, aber wiederum davor, war man auf die gute alte Strassenkarte und Stadtplan angewiesen, um von A nach B zu kommen, wenn man die Strecke nicht kannte oder um überhaupt einen Ort zu finden.

Von daher denke ich, dass die Aussage von Ermittlern, der Täter hatte Ortskenntnisse, schon eine relativ hohe Relevanz hat, um selbigen Täter zu finden.
Nur wir Laien schränken die Aussage wahrscheinlich zu sehr ein, und reduzieren es auf die Aussage, der Täter kannte die Örtlichkeit wie seine Hosentasche.
Das muss nicht sein, @traces hat das ganz gut in seinem Beitrag dargelegt, dass da eher eine Beziehung zwischen dem Täter und zur Tat-wie Auffindeoertlichkeit besteht.


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Der Täter muss Ortskenntnisse gehabt haben ... (kein spez. Fall)

07.02.2021 um 19:05
Zitat von AFG97AFG97 schrieb:Heutzutage ist es dank Google wahrscheinlich ziemlich einfach. Satellitenbild sei Dank. Da erhält man ziemlich einfach Ortskenntnis.
Damit wird man wenig anfangen können. Daraus geht nicht hervor, wie frequentiert die Stelle ist, was für ein Boden man vorfinden wird oder ob man ein Waldstück vorfindet, mit einer mehr oder weniger starken Bodenfreiheit. Auch sind die Satellitenbilder eher in der Herbstzeit aufgenommen worden, wo Laubbäume kein Laub mehr tragen. Ich glaube nicht, dass einem Google heute da irgendwie weiter helfen wird.

Man wird nach wie vor immer noch auf die eigene Erinnerung angewiesen sein. Dort wo man schon öfter gegangen ist, dort wo einem ein Bereich mehr zufällig aufgefallen ist, der passen könnte.

Wenn man nur ein einziges mal dort gewesen ist, wird man kaum die notwendigen Erinnerungen besitzen. Erst wenn man häufiger dort anwesend war, wir man einen geeigneten Platz einfallen.

Und das nennt man dann Ortskenntnis.

Außerdem Internet-Recherchen sind nicht so der Hit, da müsste man dann sicher stellen, dass keinerlei Reste auf der SSD/HD/SmartPhone zu finden sind. Für einen Computer-Laien nicht ganz einfach. Und manchmal hinterlässt man nicht nur auf dem eigenen PC Spuren. Darsow ist da so ein Beispiel.


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