Der Berliner Bernd S. „Ich schlief mit dem Kannibalen in einem Bett“
Vor seiner Verhaftung versteckte sich Luka Magnotta bei dem Berliner Bernd S. Vier Tage lang lebte der ahnungslose Altenpfleger mit dem kanadischen Porno-Killer
Es war einer der spektakulärsten und grausamsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre: Der in Berlin festgenommene kanadische Pornodarsteller Luka Magnotta, 30, ist angeklagt, seinen Freund zerstückelt und teilweise gegessen zu haben. Anfang 2014 soll ihm in Kanada der Prozess gemacht werden, wie diese Woche ein Gericht in Montréal entschied.
Anfang Juni 2012 hatten Fahnder Magnotta in einem Internet-Cafe in Berlin gestellt. Über Paris war der Killer nach Deutschland geflüchtet. BILD am SONNTAG fand den Mann, in dessen Berliner Wohnung sich Magnotta damals vier Tage lang versteckte.
Über eine Wohnungsvermittlung im Internet hatte der Berliner Bernd S. (Name geändert), 50, den hochgefährlichen Killer kennengelernt: „Ich habe mit ihm in einem Bett geschlafen, ich hatte keine Ahnung dass er ein Mörder sein soll. Er sah verwahrlost aus. Als er bei mir ankam sagte ich ihm: Schneide dir erstmal die Haare, wenn du hier bleiben willst.“
Tatsächlich hatte Magnotta eine Perücke getragen, um nicht erkannt zu werden. Die Verständigung zwischen Vermieter und Mitbewohner fällt schwer. Altenpfleger Bernd spricht kein Englisch oder Französisch, er und Magnotta verständigen sich mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms am Computer.
„Die meiste Zeit hingen wir nur zuhause bei mir rum", erzählt Bernd. Magnotta, nach dem weltweit gefahndet wird, habe nie vor die Türe gehen wollen. Der angebliche Tourist hatte auch wenig Interesse, die deutsche Hauptstadt zu erkunden. Nach vier Tagen schickt Bernd S. Magnotta in ein Internet-Cafe, weil er ihn nicht alleine in seiner Wohnung lassen will. Zur gleichen Zeit entdeckt er seinen Mitbewohner auf einem Fahndungsfoto. Er ruft die Polizei an und erklärt den überraschten Beamten: „Ich glaube, ich habe einen Mörder zuhause."
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Die Beamten finden Magnotta in einem Internet-Cafe im Stadtteil Neukölln. Auch der Betreiber des Cafes hatte ihn erkannt und die Polizei gerufen. Zu S. sagen die Beamten später: „Da haben sie Glück gehabt. Sie können ihren zweiten Geburtstag feiern."
Magnotta hatte laut Anklage im vergangenen Jahr in Kanada seinen chinesischen Freund und Mitbewohner mit einem Eispickel ermordet und die Leiche zerteilt. Ein Video seiner perversen Tat stellte er ins Internet und schickte einzelne Leichenteile an politische Parteien in Ottawa und Schulen in Vancouver.
Anfang 2014 soll Magnotta wegen Mordes vor Gericht stehen. Ihm droht lebenslange Haft.
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