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Der Fall Mannichl

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Neonazi, Mannichl, Lebkuchenmesser ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
Reutter Diskussionsleiter
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Der Fall Mannichl

13.12.2010 um 14:51
Zunächst einmal ein herzliches Hallo Euch allen.
Ich bin kein ganz neuer Allmyaner, hatte mich aber vor einiger Zeit abgemeldet und jetzt hat mich wieder das Interesse gepackt. Soviel zu mir.

Besonders angetan haben es mir hier die Kriminallfälle. Deshalb habe ich hier auch einen, der heute genau vor zwei Jahren passiert ist.

Am Samstag, den 13.12.2008 gegen 17 Uhr 30 wurde der Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl vor seiner Haustür in Fürstenzell von einem Unbekannten niedergestochen.
Zuvor habe dieser Mann an ihn die Worte gerichtet: "Du linkes Bullenschwein, du trampelst nicht mehr auf den Gräbern unserer Kameraden herum! Viele Grüße vom nationalen Widerstand!"
Der Täter sei sehr groß gewesen und habe eine Glatze sowie eine auffallende Tätowierung gehabt, nämlich eine grüne Schlange hinter dem linken Ohr.

Das Tatmesser stammte aus dem Haushalt der Polizistenfamilie und war am Fenster des Polizisten liegen geblieben. Zunächst war immer die Rede von einem Lebkuchenmesser (was auch immer das sein soll) und einem ominösen Brauch, sich Lebkuchen ans Fenster zu hängen, von denen jeder Vorübergehende sich mit dem bewussten Messer einen abschneiden könne.
Später, wen wundert's, stellte sich heraus, dass es diesen Brauch überhaupt nicht gibt.
Warum das Messer tatsächlich dort lag, weiß bis heute niemand.

Mannichl hatte sich einen Ruf als scharfer "Nazijäger" gemacht. Im Sommer 2008 hatte er z.B. das Grab eines Neonazis öffnen lassen um daraus eine Hakenkreuzflagge zu entfernen.
Dadurch soll er sich den Hass der Neonaziszene zugezogen haben.

Zeitweise wurde dann auch tatsächlich in Neonazikreisen gefahndet und es kam sogar zur Verhaftung eines Neonazipärchens. Dieses musste allerdings wieder freigelassen werden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass eine zunächst als sehr überzeugend eingestufte Zeugin ihre Beobachtungen völlig aus der Luft gegriffen hatte.

Auch innerhalb der Familie Mannichls wurde ermittelt - allerdings ohne Ergebnis.
Die Akten sind bis heute nicht geschlossen, aber es arbeiten nur noch wenige Leute an diesem Fall, der bis heute rätselhaft geblieben ist.


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Der Fall Mannichl

13.12.2010 um 18:27
Bereits Anfang Januar 2009 berichteten die Medien über Ungereimtheiten in Mannichls Angaben und den Aussagen einer Nachbarin.[20][21] Weiterhin gelangten wiederholt interne Informationen durch undichte Stellen an die Medien, die verschiedensten Mutmaßungen und Spekulationen Auftrieb gaben. Der Leitende Oberstaatsanwalt in Passau, Helmut Walch, schloss im Februar 2009 einen familiären Hintergrund aus, da es dafür „nicht den geringsten Anhaltspunkt“ gäbe.[22] Trotz Ermittlungen von zu dem Zeitpunkt noch 30 Beamten kam es bis Mitte Juni 2009 zu keinen konkreten Ermittlungsergebnissen.[5]

Im November 2009 wurden Fehler bei den Ermittlungen eingeräumt. Unter anderem waren nicht frühzeitig die Spuren am Tatort gesichert worden und unter den Fingernägeln des Opfers nicht nach DNA-Spuren gesucht worden, obwohl dies ein Standardverfahren gewesen wäre.[23] Eine rechtzeitige Zusammenarbeit mit der Polizei des nur fünfzehn Autominuten entfernten Österreichs unterblieb. Auch wurden fehlerhafte Pressemitteilungen herausgegeben, etwa die, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Lebkuchenmesser gehandelt habe.

Wikipedia: Alois Mannichl


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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 00:38
Hallo @Reutter
Der "Fall" Mannichl ist geklärt. Es war sein Sohn.


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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 07:51
es war sein sohn ? der fall ist also schon geklärt............
habe aber doch eine frage dazu ,wenn mir die jemand vielleicht beantworten könnte ?

ist der sohn in der rechten szene ?
und welches motiv hatte er ?
würde mich mal interessieren


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Reutter Diskussionsleiter
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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 09:09
@pprubens

Es war Mannichls Sohn?
Weißt Du Näheres darüber?


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Reutter Diskussionsleiter
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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 09:19
Also ich hab erst gestern in der Zeitung gelesen, der Fall sei nach wie vor ungeklärt und es gäbe noch immer eine ca. dreiköpfige Sonderkommission, die noch die letzten 40 Hinweise abarbeitet und dann drohe die Schließung der Akten.


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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 09:22
@Reutter
Warum hat Mannichl das Grab wegen sowas geöffnet? Ich will nicht wissen in wievielen Massengräbern solche Flaggen beiliegen. Auch wenn ich froh bin dass jemand gegen die Neonazi-Szene kämpft, finde ich das Öffnen eines Grabes um Inhalt zu entfernen abstoßend.
Man sollte die Toten ruhen lassen - egal welches Gedankengut sie zu Lebzeiten hatten.


Würde jemand aus so nem Grund das Grab eines engen Freundes von mir öffnen lassen (ich hab keine Freunde die sich mit so nem Zeug begraben lassen würden - aber angenommen es wäre so) würde ich auch durchdrehn.


Ich würde demjenigen in ner Kurzschlussreaktion auch eine reinhaun - zum morden wär ich nicht fähig. Aber ich denke, der Mörder hatte einfach einfach keine Hemmschwelle und ist eben in dieser Situation ausgetickt.


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Reutter Diskussionsleiter
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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 09:42
@belphega
Es gab wohl sogar Fotos, wie diese Fahne feierlich ins Grab gelegt worden ist.
Und das ist nun mal verboten. Mannichls Polizei-Aktion ging mit Sicherheit ein Beschluss der zuständigen Staatsanwaltschaft voraus.

@all

Zum Fall Mannichl stellen sich mir allgemein ein paar Fragen.

Das liegenlassen eines Messers auf dem Fensterbrett und das öffnen der Eingangstür ohne vorgelegte Sperrkette sind z.B. nicht gerade Aktionen aus der Kategorie "Die Kriminalpolizei rät!".
Wieso passiert soetwas einem erfahrenen Polizeibeamten, der weiß, dass er sich in bestimmten Kreisen höchst unbeliebt gemacht hat?

Dann der Täter, was wollte er eigentlich bei Mannichl? Woher konnte er wissen, dass ihm Mannichl selbst die Tür öffnen würde und nicht z.B. seine Frau? Hätte der Täter dann gesagt "Liebe gute Frau, der Nationale Widerstand grüßt sie! Bitte holen sie mir doch mal ihren Mann an die Tür, damit ich ihn mit dem Messer von ihrem Fensterbrett abstechen kann!"
Im Handumdrehen hätte es damit einen weiteren Zeugen gegeben.
Dass derTäter Mannichls sog. Lebkuchenmesser verwendet hat und nicht ein selbst mitgebrachtes Messer, lässt für mich den Schluss zu, dass er gar nicht mit dem Vorsatz zu Mannichl kam, diesen zu verletzen oder gar umzubringen, sondern dass die Situation erst vor der Haustür eskalierte und er Täter erst DANN zu jenem zufällig herumliegenden Messer griff.

Das alles deutet aber eher auf einen Täter aus dem näheren Umfeld des Opfers hin und nicht zwingend auf Neonazis. Was hat es aber dann mit diesen "Grußworten" auf sich?


P.S.: Mir geht es hier nicht darum, Neonazis zu verteidigen oder reinzuwaschen. Mir geht es ausschließlich um eine kritische Analyse des Falles Mannichl.


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Reutter Diskussionsleiter
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Der Fall Mannichl

14.12.2010 um 21:53
@pprubens

Auch die Süddeutsche Zeitung schreibt heute, dass der Fall Mannichl nach wie vor ungeklärt ist.
Offenbar bist Du einem Irrtum aufgesessen.


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Der Fall Mannichl

17.12.2010 um 23:41
@Reutter
Was Zeitungen eben so schreiben... Die stochern doch auch nur im Vorgarten rum.


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Der Fall Mannichl

17.12.2010 um 23:42
Zitat von ReutterReutter schrieb am 14.12.2010:Das liegenlassen eines Messers auf dem Fensterbrett und das öffnen der Eingangstür ohne vorgelegte Sperrkette sind z.B. nicht gerade Aktionen aus der Kategorie "Die Kriminalpolizei rät!".
Wieso passiert soetwas einem erfahrenen Polizeibeamten, der weiß, dass er sich in bestimmten Kreisen höchst unbeliebt gemacht hat?
Weil Mannichl unbedingt "Opfer" sein will. Der Typ hat nen Sprung in der Schüssel.

@Reutter


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Der Fall Mannichl

22.05.2011 um 20:39
Die Akte im "Fall Mannichl" wird geschlossen:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,764129,00.html
"Passau/München - Rund zweieinhalb Jahre nach dem mysteriösen Anschlag auf Alois Mannichl haben die Ermittler keine Hinweise dafür, wer dahintersteckt - und vor allem, welches Motiv es gab für den Angriff. War es ein Racheakt von Neonazis? Oder doch eine Beziehungstat?

Nun soll der Fall vorläufig zu den Akten gelegt werden. Die Ermittlungsgruppe des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) in München arbeite zwar noch restliche Spuren ab, doch sehe man derzeit keine Möglichkeit zur Klärung des Falls, sagte LKA-Präsident Peter Dathe der "Passauer Neuen Presse". Das bedeute aber nicht, dass der Fall nie geklärt werde: "Es ist gängige Praxis, dass alle ungeklärten Fälle regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen neu aufgerollt werden", betonte der LKA-Chef."
(Spiegel online, 22.05.2011)


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Der Fall Mannichl

23.05.2011 um 17:27
@ all

Wenn ich alle verfügbaren Fakten werte, schliesse ich mal zu 90% die sogenannten " Rechten" aus. Denn dafür ist alles zu dünn. Die Tat, die erst schwere - dann leichte Verletzung, das ganze Getöse um die Ermittlungen, sein Auftritt Tage später - ich gehe von einer Bez. Tat aus.

Und ich unke mal, geklärt wird das nie

Gruss Vidocq


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