frauZimt schrieb:Unterwegers Texte fanden in gewissen Kreisen Beachtung. Man muss ihn aber nicht zum Bestsellerautor hochstilisieren.
Darum gehts doch gar nicht. Seine Bücher verkauften sich, sie wurden gelesen und diskutiert. Unterweger war weit über die Grenzen Österreichs bekannt, u.a. auch in den USA, als "Jack the Writer". Eines seiner Bücher wurde verfilmt, er erhielt sogar den Literaturpreis für Gefangene. Fakt ist dementsprechend, daß auch Mörder Karriere als Schriftsteller machen können. Auch ein O.J. Simpson schrieb ein Buch, was einer absoluten Verhöhung seiner Opfer gleich kam, weil er darin theoretisch den Mord an Nicole Brown durchspielte und erzählte, was er dabei empfunden hätte, wenn er es denn gewesen wäre... Dagegen wurde geklagt (völlig zurecht), das Buch zurückgeordert und verboten. Dennoch war der Markt da.
Beim Online-Buchhändler Amazon war das Buch auf Grund von Vorbestellungen auf Anhieb in die Top-20 eingestiegen. Ein Exemplar gelangte in eine eBay-Auktion. Binnen drei Stunden stieg der Preis auf 1600 Dollar.
Wikipedia: O. J. Simpson#BuchEs gibt dementsprechend genügend Leute, die Bücher von Mördern lesen wollen, sei es aus Neugierde, aus Interesse an der Darstellung usw. Warum sollte das bei MH anders sein ? Auf einige verübt vielleicht sogar die Vorstellung einen besonderen Reiz, wenn sie wissen, was der Autor getan hat. Ich glaube immer noch nicht, daß er die intellektuellen Fähigkeiten dazu hat, aber falls er es doch schaffen sollte ein Buch zu vreöffentlichen, dann wird es garantiert auch Leser finden.