Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

hallo-ho schrieb:Eben weil man es nicht wissen kann, würde ich es nicht darauf ankommen lassen.

Genau aus diesem Grund sitzt er ja noch in Einzelhaft. Seine Zelle wird mit einer Kamara überwacht.
Ich bin der Meinung, dass er sicherlich weiss, das er nichts mehr zu verlieren hat.
Er nutzt die Verhandlung als seine Bühne. Er will allen in Erinnerung bleiben, er will in die Geschichte eingehen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich meine auch, er ist eher zum Schutz der anderen Häftlinge in Einzelhaft und das ist auch gut so.

Solange noch Gefahr besteht (Selbst- & Fremdgefährdung) wird sich nichts an der Sache ändern.

hallo-ho schrieb:Davon gehe ich aus. Und natürlich kann es sein, dass er alle verarscht, genau mit diesem Ziel. Aber ich würde mich lieber verarschen als es drauf ankommen lassen - das ist schon alles, was ich damit sagen wollte.

Ich habe nichts anderes geschrieben.

Hier wurde - habe die letzten Seiten nicht gelesen - zumindest gestern Abend noch gemutmaßt, warum er diese Phantasien vor der Psychologin äußert. Spiel, Kalkül, Ehrlichkeit? Und ich habe nur meine Meinung zur Frage "warum" geschrieben.

Je nach Haftanstalten kann es sein das es praktisch fast nur Einzelzellen gibt. Ausgenommen sind wenige Zellen für Suizidgefährdete. Neue Haftanstalten werden eh auf Einzellzellen konzipiert, bei den umgebauten der letzten Jahre dürfte das ähnlich sein.

Kältezeit schrieb:Ich habe nichts anderes geschrieben.

Sorry, wenn's so rüber kam, das hab ich dir gar nicht unterstellt. Ich hab's nur als Aufhänger genommen.

@hallo-ho
Alles gut und recht hast du. Natürlich müssen Mithäftlinge geschützt werden und ihm selbst steht dieses Recht ja auch zu.

Ich gehe davon aus, dass die meisten Mithäftlinge mehr "Skills" verfügen, als er und das ist dem Jung auch bewusst.

Wer einen 9-jährigen Jungen per Überraschungsangriff tötet und einen körperlich unterlegenen Mann, der hätte in solch einer Haftanstalt gravierende Probleme, sich durchzusetzen.

Ich denke, es ist eine Kombi aus "Haft möglichst angenehm gestalten" und "das Bild eines unberechenbaren Monsters aufrecht erhalten".


Ich bin keine Psychologin .. aber obwohl er noch sehr jung ist, zweifle ich langsam an einer Therapierbarkeit.

Muttervonm.h. schrieb:Es wurde abgewiesen und wieder zurück geschickt

Hat er das Paket verweigert oder die JVA?

Aidan77 schrieb:Du solltest aber wirklich schnellstens versuchen dir Hilfe zu holen, auf welche Art auch immer. Gerade aufgrund deiner Erkrankung.

Sehe ich genauso. Wie ich schon ein paar Seiten vorher schrieb sollte die Familie erstmal an sich denken bevor sie sich um ihn "kümmern", falls sie dies überhaupt möchten.

Katakana schrieb:Sehe ich genauso. Wie ich schon ein paar Seiten vorher schrieb sollte die Familie erstmal an sich denken bevor sie sich um ihn "kümmern", falls sie dies überhaupt möchten.

Der Meinung bin ich auch und selbst wenn sie sich nicht kümmern möchten, kann ich es ihnen nicht verdenken. Das macht sie für mich nicht zu Schlechten Eltern, ich verstehe die Aussage von der Mutter das sie sagt er ist nicht mehr ihr Sohn...

Baileybe schrieb:Das macht sie für mich nicht zu Schlechten Eltern, ich verstehe die Aussage von der Mutter das sie sagt er ist nicht mehr ihr Sohn...

Stimme ich ohne wenn und aber zu.
Das Wichtigste ist das sie sich um sich selbst kümmern.

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/das-merkwuerdige-laecheln-von-marcel-hesse-diesen-eindruck-hat-eine-psychologin-vom-mutmasslichen-doppelmoerder-id212056243.html

Er sei sich sicher, dass es für seine Familie jetzt schwer sei und dass sie womöglich mit Anfeindungen rechnen müsse.

Kümmert ihn ja dann wohl auch nicht.

@Baileybe

was man an Infos aus der Presse bekommt lässt einen vermuten, dass er an einem intensiven Kontakt mit seiner Familie nicht sehr interessiert ist.

Seine Welt spielt sich in anderen Bereichen ab. Er kümmert sich um seine Familie kein Stück, er ist sich selbst am nächsten.

Die Mutter tut nur gut daran und schützt sich selber ,wenn sie von allem etwas wegrückt.
Das wird schwierig für sie sein, denn solch Taten kann man nicht einfach wegdenken.

Hier ist doch der Brief an seinen Vater, den ( nach seinem Wunsch) jeder aus der Familie lesen soll:

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/ich-lache-jeden-tag-das-essen-ist-ganz-gut-marcel-hesses-brief-an-seinen-vater-macht-sprachlos-id212053711.html

@wolke7
Ich bin ehrlich du irritierst mich ein wenig, vor Zwei Seiten hörte es sich an als machst du der Familie einen Vorwurf das sie keine Kleidung schicken und jetzt stimmst du zu das es für sie besser ist wenn sie von ihm wegrücken.

Aber gut, der Meinung bin ich wie gesagt auch das es besser für sie ist. Und man ihnen daraus keinen Vorwurf machen kann.

Vielleicht möchte er diesen Intensiven Kontakt auch nicht um seine Familie zu schützen, falls doch irgendwo ein bisschen Anstand in ihm sitzt. das vermag ich nicht zu Beurteilen, dafür würden seine distanzierten Briefe sprechen. Andererseits ist das vielleicht auch seine normale Art zu schreiben, das kann wohl nur die Familie selber beurteilen.

Katakana schrieb:Er sei sich sicher, dass es für seine Familie jetzt schwer sei und dass sie womöglich mit Anfeindungen rechnen müsse.

Kümmert ihn ja dann wohl auch nicht.

Wie schon oben geschrieben, vielleicht kümmert es ihn auf seine kranke Art und Weise schon ein bisschen. Vielleicht sind diese Briefe für ihn auch nur ein Zeitvertreib. Darüber kann ich nur spekulieren.

oBARBIEoCUEo schrieb:Wenn ich fragen darf, musstet ihr die Reinigung bezahlen, oder habt ihr das freiwillig gemacht?
Und hast Du Dich schon mal an den weissen Ring gewendet?
Vielleicht erhältst Du da Hilfe. :-)

Dafür ist der Weisse Ring nicht da.
Geldmittel zur Opferunterstützung sind mit Sicherheit knapp.
Bei allem Verständnis für die Angehörigen des Tatverdächtigen. Ich begreife die Problematik,
aber das geht mir hier dennoch zu weit.
Der Täter ist die Ansprechperson. Er muss das bezahlen, nicht der Weisse Ring aus Spendenmitteln.

Ich weiss, dass solche Äußerungen hier im Gefühlsüberschwang gemacht werden und nicht wirklich ernst gemeint sind. - Mir fehle gerade die Worte.
Stellt euch das Opfer einer Gewaltattacke vor, das durch einen Angriff querschnittsgelähmt ist. Die Hilfsgelder reichen hinten und vorne nicht- und dann erfährt die Person, dass Spendengelder für so etwas ausgegeben werde.

Und was würden die Unterstützer des Weissen Ringes sagen? Wenn die erfahren, dass Gelder für Grundreinigungen von Tatorten verwendet werden, geben die nie wieder etwas.


Ich habe eine Frage, die M.Hs Haftbedingungen betrifft.
Ich gehe wohl nicht falsch in der Annahme, dass der junge Mann Internetsüchtig ist.
In der U-Haft wird der Internetzugang stark reglementiert sein.

Wie hält er das aus, wenn er schon zu Hause total ausgeflippt ist?
In einem verlinkten Zeitungsartikel steht, er interessiert sich zur Zeit besonders für das Essen.
Wutanfälle wegen der aufgezwungenen Internetabstinenz, scheint es nicht zu geben.
Weiss jemand, wie das mit dem Internetzugang (und Computerspielen) in U-Haft- und später im Strafvollzug geregelt ist?

@Baileybe

Klamotten zu schicken hat nichts mit emotionaler Bekundung zu tun.
MH bleibt Sohn und bräuchte diverse Dinge. Und wie die Mutter geschrieben hat, schickte sie ihm ja auch diverse Dinge.

Eine andere Ebene ist, sich mit den Taten auseinander zu setzen und sein Tun vielleicht noch zu verstehen zu versuchen und ihm emotionalen Beistand zu leisten.

Das bräuchte eine immense Kraft, die man in solch einer Situation wohl nicht abrufen kann.

Die Taten irritieren mich selber. Das ist eine Dimension, die man so einfach nicht einordnen kann.

Ich bin heute zufällig auf diese Diskussion gestoßen. Ich bin langjährige Justizvollzugsbeamtin und möchte eine kurze Info zu Paketen und Anstaltskleidung geben.
Anstaltskleidung ist in der Regel üblich. Bei Untersuchungsgefangenen wird das Tragen der Anstaltskleidung individuell durch die jeweiligen JVA geregelt.
Sollte das Tragen von Privatwäsche erlaubt sein, muss ausreichend Wäsche vorhanden sein. Ebenso muss ein regelmäßiger Austausch der Wäsche gewährleistet sein. Das bedeutet, dass die Wäsche regelmäßig abgeholt und gewaschen werden muss, von den Angehörigen.
Zu Gerichtstermine darf der Gefangene, falls vorhanden, Privatwäsche tragen.
Pakete werden in JVA'en ausschließlich angenommen, wenn sie mit einer Paketmarke versehen sind.
Es gibt Paketmarken für Nahrungs- und Genussmittel und Wäschepaketmarken.
Paketmarken sind von dem Gefangenen zu beantragen und von ihm an die Angehörigen geschickt werden.
Erst mit dieser Paketmarke, wird ein Wäschepaket angenommen.

@frauZimt

Ich beziehe mich dabei auf psychologische Unterstützung.
Hätte ich wohl genauer schreiben sollen, bei dem Textverständnis hier.
Kannst Dich wieder abregen. :-)
Meine Fragen sind übrigens immer ernst gemeint. Es sei denn, ich deklariere das auch anders.

oBARBIEoCUEo schrieb:Ich beziehe mich dabei auf psychologische Unterstützung.

Der Weiße Ring ist ja ein Verein, der OPFERN von Kriminalität, egal in welcher Art hilft.
Gilt das auch für Angehörige von Straftätern?

@Sanne179

wäre diese Info gestern Abend vorhanden gewesen, hätte es seitenweise Diskussion erspart.

Danke für die Info

@wolke7
Ich bin gerne bereit künftig, alle Fragen rund um die Haft zu beantworten.
Meine junge Kollegin, hier im Chat, macht das aber auch sehr gut.

@Arkuum

Das steht auf der Internetseite des weissen Ringes:

Wer einer Straftat zum Opfer fällt oder Kriminalität und Gewalt im persönlichen Umfeld erfährt, hat es schwer: Oft bestehen bedrückende Probleme, ohne dass der Betroffene eine Ahnung hat, wie man sie angehen soll.
Mit anderen Menschen über das Vorgefallene zu sprechen, fällt nicht leicht, allein zurecht zu kommen aber noch viel schwerer. Wenn Sie in solch einer Situation stecken, möchten wir als WEISSER RING Ihnen helfen: Bei uns finden Sie kompetenten Rat, praktische Hilfe und menschliche Zuwendung – schnell und unbürokratisch.

https://weisser-ring.de/hilfe

Ich interpretiere das als Ja.

@oBARBIEoCUEo

Ok, dachte die Hilfe gilt für Opfer & deren Familien. Hm, leider finde ich nichts anständiges dazu im Netz.