Am Hohen Göll vermisst

Seit 1. Oktober wird ein 23 Jähriger am Hohen Göll vermisst.

Hier mal der Medienbericht dazu:
http://www.bgland24.de/bgland/region-berchtesgaden/berchtesgaden-ort28361/berchtesgaden-suche-nach-vermissten-ampfinger-hohen-goell-wird-fortgesetzt-6818071.html

Da es wohl unwahrscheinlich ist, dass er noch lebend gefunden wird, wurde die Suche
eingestellt.
Finde die ganze Geschichte sehr seltsam. Zum einen seine Ausrüstung zum anderen, dass
er nicht gefunden wird. Der kann sich ja nicht in Luft auflösen.

Was haltet ihr davon?

Der Fall ist ja wohl keineswegs mysteriös.
Dass Bergwanderer bzw. Kletterer abstürzen ist keine Seltenheit, erst recht bei unzureichender Ausrüstung.

Und ist das denn üblich das einer vorausgeht und den andern allein lässt?

Wieder einer weg und trotz Suche keine Spur.
Mein Mitgefühl ist bei seiner Familie.

Sehr, sehr tragische Geschichte.

Allen vorherigen Kommentatoren ist zuzustimmen.

Da es keinerlei Hintergrundinformationen über persönliche Zusammenhänge gibt,
ist es immerhin schön, daß Vitalier mit diesem Thread das Schicksal des 23-jährigen Ampfingers,
von dem noch nicht einmal der Name bekannt ist, in Erinnerung hält.

Danke dafür.

Er heißt Loris.
Ich verstehe nicht,warum sein Begleiter vor ihm abstieg?
In welchem Verhältnis standen die beiden?
waren es Freunde oder war dieser Begleiter ein bergführer?

Als Laie würde ich annehmen,daß es sich bei kurzer Hose und T-Shirt im Oktober nicht um vernünftige bergbekleidung handelt.

Whitelight schrieb:Als Laie würde ich annehmen,daß es sich bei kurzer Hose und T-Shirt im Oktober nicht um vernünftige bergbekleidung handelt.

Richtig.
Die unzureichende Bekleidung bzw. Ausrüstung sehe ich daher auch als Ursache sowohl des vorzeitigen Abstiegs, als auch des Verschwindens an.

@Kodama
wie meinst du das mit ''als Ursache des vorzeitigen Abstiegs '?
Der Begleiter ist vorzeitig abgestiegen.
Man nahm an,daß Loris sich vielleicht anderen Bergsteigern angeschlossen haben könnte bzw. von ihnen gesehen worden wäre.

wie kalt mag es da oben sein?

@Whitelight
Ich verstehe das so, dass der Begleiter weiter aufgestiegen ist und über die andere Bergseite abstieg.
Die Temperatur ist schwer einzuschätzen, bei Föhn z.B. könnte es dort (zumindest zunächst) recht angenehm gewesen sein.

Anhand der Beschreibung im Zeitungsartikel dürfte es in etwa diese Tour gewesen sein

http://www.klettersteig.de/klettersteig/alpeltalsteig/1794

Wird als "anspruchsvoll" eingestuft, wobei die Kletterpartien eher zu vernachlässigen sind. Das Ziel liegt auf knapp 2400 Meter Höhe, die Gehzeit ist hier mit neun Stunden angegeben.

Die Temperaturen liegen da aktuell um die ein bis zwei Grad laut Internet, nachts auch deutlich unter null.

Kodama schrieb:Die Temperatur ist schwer einzuschätzen, bei Föhn z.B. könnte es dort (zumindest zunächst) recht angenehm gewesen sein.

Dazu müsste man wissen wie der Föhn in diesem Gebiet wirkt.
Irgendwie haut google beim Rückblick "Föhn" nichts vernüftiges raus, ob Föhn ist oder nicht kann man aber an den Windgeschwindigkeiten am Patscherkofel ablesen, wenn diese Seite http://rp5.ru/Wetterarchiv_am_Patscherkofel stimmt 20m/s 72km/h war es mittel-leicht föhnig was aber nicht unbedingt immer als wärmend empfunden wird bei 7-8Grad.

Auch wenn der Wind vielleicht dort nicht so extrem ist wird es einem Kalt mit T-shirt außer man bleibt in Bewegung.
Da liegt warscheinlich der Schlüssel wäre nicht das 1. Mal das Jemand in den Alpen abgestürzt ist und nicht gleich gefunden wurde weil schlussendlich woanders hingegangen als logisch oder geplant war.

@Ilvareth
Anfang Oktober war es in der Region zumindest tagsüber noch ziemlich warm.
Ich war Mitte Oktober in der Gegend und bin auch noch mit kurzer Hose und T-Shirt unterwegs gewesen.

@all

Ich denke es war ein Spontantrip, Loris kommt aus Ampfing und müsste eigentlich mit den Wetterbedingungen in der Gegend vertraut sein.
Auch sieht er ziemlich sportlich aus und wenn man so eine lange Strecke besteigt ist man schon ein etwas geübterer Bergsteiger, eine 9 Std-Tour ist kein Spaziergang.

Evtl hat er sich, oder das Wetter über und die lange Strecke unterschätzt, oder ist ausgerutscht...oder, oder, oder....

In den Bergen sind schon viele verschwunden und nie wieder gefunden worden.

Ich versteh das auch nie, wenn sich Bergkameraden am Berg trennen.
Kennen den Hohen Göll nicht so gut, besser den kleinen Göll, aber da alleine herumzusteigen erscheint zumindest kühn.

@sylvana
Alleine in den Berg gehen ist immer ungeschickt, da im Notfall kaum jemand Bescheid weiss und, wenn nicht zufällig jemand in der Nähe war, niemand weiss, wo die Hilfe hin soll...

Die Suche geht weiter.
Auch wenn es wohl nur eine Leichensuche ist.

http://www.bgland24.de/bgland/region-berchtesgaden/berchtesgaden-ort28361/berchtesgaden-polizei-sucht-weiter-nach-23-jaehrigen-ampfinger-hohen-goell-6927636.html

Was mir nicht in den Kopf will, warum es so schwer ist, jemanden da oben zu finden.

@Vitalier
Wie in dem Text schon geschrieben wurde, dort ist unwegsames Gelände, er könnte in iwelche Spalten gefallen sein oder so iwo gestürzt sein wo man zu Fuss villt gar nicht hin kommt. Deshalb wird man ihn auch noch nicht gefunden haben. Leider.

die arme Familie, wie muss es ihnen elend ergehen
ein junger Mensch - einfach fort und wohl tot.

mein ganzes Mitgefühl ist bei den Eltern, der Familie

BZ Berliner nach zwei Jahren tot
Salzburg orf.at Vermisster Bergsteiger aus Obertrum
Die Liste der Vermissten und auch spät gefundenen könnte man bei uns in den Bergen beliebig lang vortsetzen. Da gibt es Menschen die 30 Jahre und länger in einer Spalte liegen.
Sogar 2 Frauen lagen Jahrzehnte im Wolfgangsee obwohl man wusste wo sie untergegangen sind.
Es ist bei großen Gebieten und unwegsamen Gelände echt nicht einfach jemand zu finden.

Wintereinbruch macht Suche nach 23-Jährigem unmöglich

http://www.bgland24.de/bgland/region-berchtesgaden/berchtesgaden-ort28361/berchtesgaden-mann-landkreis-muehldorf-seit-oktober-hohen-goell-vermisst-6947295.html

Gibt es eigentlich was Neues?
Finde nichts aktuelles im Netz.

Ich finde auch nichts Neues. Verunglückte Bergsteiger bleiben leider oft für immer verschwunden.

Geringfügig OT: dass auch niedrige Berge nicht zu unterschätzen sind und falsche Kleidung tödlich sein kann, zeigt der Artikel zum Engländerunglück 1936 im Schwarzwald (vor einigen Monaten bei Wikipedia unter "Schon gewusst?"). Eine Gruppe englischer Schüler brach zu einer Frühlingswanderung auf, in kurzen Hosen. Am Ende erfroren fünf Schüler im Schneesturm. Daran musste ich denken, als ich las, wie der Vermisste bekleidet war.