Verschollen: Die Suche nach Cody Dial

Hat jemand die Doku gestern auf National Geographic gesehen?
Heute wird der zweite Teil ausgestrahlt.

Worum es geht?

Während einer fünftägigen Trecking-Tour durch den Corcovado-Nationalpark in Costa Rica verschwindet Cody Roman Dial, Sohn des weltberühmten Abenteurers Roman Dial, im Juli 2014 spurlos. Der dichte Dschungel gilt als einer der artenreichsten, aber auch gefährlichsten Urwälder Zentralamerikas - und das nicht nur aufgrund seiner wilden Bewohner, sondern vor allem wegen Goldschürfern, Wilderern und anderen Gesetzesbrechern, die hier illegalen Aktivitäten nachgehen. Codys Vater Roman begibt sich gemeinsam mit einem Team aus ehemaligen FBI-Agenten auf die Suche nach seinem Sohn. In der Hoffnung herauszufinden, was wirklich geschah, geht er die einzelnen Stationen von Codys Trip noch einmal selbst ab. Noch nie stand für ihn bei einer seiner Expeditionen so viel auf dem Spiel wie bei dieser. Schon bald taucht Codys Rucksack in der amerikanischen Botschaft auf. Dieser wurde zuvor in einer Pension in der Küstenstadt Puerto Jimenez, einem Ausgangspunkt für Wanderungen in den Nationalpark, gefunden. Handelt es sich um den Beweis, dass der 27-Jährige den Urwald doch wieder lebend verlassen hat? Weitere Indizien deuten darauf hin, dass Codys Verschwinden nicht durch einen Unfall verursacht wurde, sondern dass offenbar Fremdeinwirkung im Spiel war. Nach und nach rücken unterschiedliche Verdächtige ins Visier der Ermittler, darunter ein höchst sonderbarer Mann namens "Pata de Lora" oder auch "Papageienfuß" sowie der Goldschürfer Guicho und seine Söhne. http://www.natgeotv.com/de/dokumentationen/natgeo/verschollen-die-suche-nach-cody-dial#

Was haltet ihr davon?

Ich habe sogut wie keine Deutschen Berichte gefunden.

LG

https://www.gofundme.com/ebhedc
http://abcnews.go.com/International/parents-mysterious-missing-dial-case-painful-quest-find/story?id=40108419

In einigen Berichten steht, dass seine sterblichen Überreste und seine Campingausrüstung gefunden wurden. Diese waren weniger als eine Meile entfernt von dem Ort, an dem er zuletzt gesehen worden war.
Man geht davon aus, dass ein Baum ihn erschlagen hat. Gerade auch, weil alle Gegenstände bei ihm gefunden wurden (sein Geld, Pass, etc.). Umstürzende Bäume sind in der Region offenbar keine Seltenheit.

Erinnert mich an den Fall von Kris Kremer und Lisanne froon

@Conan2015

Ja, das stimmt. Im Gegensatz zu den beiden war Cody Dial hingegen sehr erfahren im Umgang mit der Wildnis, da er bereits als kleines Kind mit seinen Eltern in abgelegene Gebiete reiste und Regenwälder durchkämmte. Sein Vater ist der weltberühmte Biologe Roman Dial.

Ich finde es aber sehr eigenartig das Einheimische behaupten er wäre umgebracht worden....? Oder ist das wiederlegt worden?

Zunächst einmal habe ich alle Fakten zusammengefasst. Vielleicht hilft das ja ein wenig.

- Anfang April 2014 bricht der 27-jährige alaskische Biologiestudent Cody Dial auf eine Reise in den Dschungel im Norden Guatemalas auf

- Obwohl er schon sehr oft mit seinem Vater, dem Biologen Roman Dial, in Regenwäldern unterwegs war und sich dadurch sehr gut auskennt, ist das seine erste Reise, die er allein unternimmt

- Nach einer Woche Vorbereitungszeit startet er seine Wanderung im Departamento Petén

- Erst orientiert er sich an den Reifenspuren eines Jeeps, als diese aufhören folgt er kleinen Pfaden und verirrt sich schnell

- 2 Tage lang irrt er umher und kommt schließlich doch in Naachtun, der verborgenen Stadt der Mayas, an

- Cody erregt Aufsehen, weil er als „gringo“ (Nicht-Einheimischer) allein reist

- nach 2 weiteren Tagen kommt er in der größten Maya-Metropole der Präklassik, El Mirador, an

- Danach kommt er erschöpft aus dem Dschungel zurück und schreibt seinem Vater eine E-Mail, um ihn wissen zu lassen, dass alles in Ordnung ist

- Er meldet sich in regelmäßigen Abständen und berichtet seinem Vater von allen Plänen

- Im Mai und Juni 2014 erlebt Cody viele Abenteuer: in Honduras taucht er mit Walhaien und fährt mit einem Einbaum entlang der Mosquito Coast; in Nicaragua surft er 2 Wochen lang und plant eine weitere Strecke seiner Reise zum Darién-Hindernis

- Doch zunächst will Cody nach Costa Rica und schreibt am 7. Juni 2014 eine E-Mail an seinen Vater, in der er ihn nach einer Reise nach Costa Rica, die die beiden in 2001 gemacht hatten, fragt und wissen will, wo sie genau waren
Zur Antwort bekommt er, dass sie im Nationalpark Guanacaste, Santa Rosa und Corcovado waren

- am 3. Juli überquert Cody die Grenze von Nicaragua nach Costa Rica

- zu einem unbekannten Zeitpunkt kommt er in Puerto Jiménez, einer Fischerstadt an der Ostküste der Osa-Halbinsel, an

- am 8. Juli checkt er in das Hostel „Corner“ ein

- am 9. Juli schreibt er seinen Eltern eine E-Mail, in der er seine geplante Route beschreibt

- wenige Stunden später schreibt er erneut eine E-Mail, da er eine andere Route nehmen will: Er möchte im Osten des Corcovado Parks nahe dem Fluss Rincon starten. Um sich im dichten Dschungel zurecht zu finden, will er dem Fluss Davíd folgen bis zum Fluss Claro. Dieser führt ihn dann an die Pazifikküste der Osa-Halbinsel. Von da aus möchte er einen Bus zurück nach Puerto Jiménez nehmen

- Er ist sich nicht ganz sicher wie lange seine Reise dauern wird, geht aber von 5 Tagen aus

- Am 10. Juli bricht Cody auf; er hat einen Rucksack mit Essen, seinem Zelt, einem Campingkocher, Geld und seinem Pass dabei, außerdem einen Kompass, eine Machete und eine ungenaue Karte des Parks

- Trotz Illegalität, reist er ohne professionellen Führer

- Normalerweise meldet er sich alle 10 bis 12 Tage, deshalb verständigen seine Eltern am 22. Juli die amerikanische Botschaft und der Vater fliegt direkt selbst nach Costa Rica

- Mithilfe von 2 Suchmannschaften und des Roten Kreuzes beginnt die Suche nach Cody

- Der Besitzer des Hostels „Corner“ sagt, dass Cody am 21. Juli ins Hotel zurückgekehrt sei, um am nächsten Morgen einen Bus nach Dos Brazos zu nehmen

- Anwohner bestätigen die Sichtung am 22. Juli eines „gringos“, deren Beschreibung auf Cody zutrifft

- In der Fischerstadt Puerto Jiménez gibt es Gerüchte, dass ein krimineller Einheimischer – bekannt als Pata de Loro (Papageienfuß) – etwas mit dem Verschwinden Codys zu tun hat

- Dieser behauptet, Cody hätte ihn Mitte Juli als Führer angeheuert; sie seien von Dos Brazos aus losgegangen, hätten 2 Tage gemeinsam im Dschungel verbracht und ihre Wege hätten sich in Puerto Jiménez getrennt

- Viele Aussagen der Einheimischen widersprechen sich jedoch massiv

- Auch Codys Vater glaubt den Gerüchten nicht, er ist der Meinung, dass sein Sohn niemals mit einem Führer gewandert wäre

- Am 30. Juli stößt eine Suchmannschaft des Roten Kreuzes auf einen glaubhaften Hinweis: Ein Goldgräber namens Jenkins Segura habe Cody einige Wochen zuvor gesehen. Er habe sich als Biologe aus Alaska vorgestellt und wirkte orientierungslos. Er fragte, ob er sich im Golfo Dulce forest befinde

- Auch sein Vater glaubt diesem Hinweis

- Am 2. August 2014 wird die offizielle Suche eingestellt ohne Spur von Cody, privat wird weiter gesucht

- Im Mai 2016 werden Codys sterbliche Überreste in einem bergigen Gebiet zwischen Dos Brazos und Carate gefunden; alle Ausrüstung ebenso, es fehlt nur seine Brille

https://www.adn.com/alaska-news/2016/05/23/passport-backpack-of-missing-alaska-man-found-with-skeletal-remains-in-costa-rican-ravine/

http://www.mensjournal.com/adventure/articles/cody-dial-remains-likely-found-in-costa-rica-jungle-w207460

http://www.mensjournal.com/magazine/lost-in-the-jungle-the-search-for-cody-dial-20150206

Die Zusammenfassung ist toll, vielen Dank dafür.

@Interesse_01
@kirschbluete78

Bei den Sichtungen von Cody nach dem 10.7.2014 scheint es sich um Verwechslungen gehandelt so haben, irgendwo habe ich gelesen, für die Einheimischen würden ohnehin alle Gringos gleich aussehen und sie seien es auch nicht gewohnt, Vorfälle zeitlich exakt einzuordnen.

Es spricht nichts dafür, dass Cody ermordet worden sei, gegen ein Verbrechen spricht auch, dass Geld und Wertgegenstände bei der Leiche gefunden wurden.

Hier wird der Verdacht geäußert, dass mit solchen Mordtheorien nur die National-Geographic-Dokumentation über den Vermisstenfall interessant gemacht werden soll:
https://craigmedred.news/2016/05/28/dial-homicide-unlikely/

Im Men´s Journal findet sich ein sehr ausführlicher Artikel über die Hintergründe und die Suche nach Cody:

Cody war, wie sein Vater, ständig auf der Suche nach neuen, riskanten Unternehmungen.
Der Corcovado-Nationalpark ist ein gefährliches, schwerzugängliches Terrain.
Zu den Gefahren gehören unter anderem plötzliche Überflutungen nach Regenfällen, Jaguare, Krokodile und Schlangen und zahlreiche illegale Goldsucher.
Es wird davor gewarnt, den Park allein und ohne Führer zu betreten.

Over the past two decades, much of Costa Rica has been transformed into a placid eco-tourism paradise, but the Osa Peninsula — a genie-slipper-shaped protuberance jutting into the Pacific Ocean — remains wild and remote.

Corcovado occupies much of the Osa and contains the only remaining old-growth rain forest in Central America.
Its terrain is complex and dynamic: a jungle labyrinth of steep ridges, deep ravines, and gorges that fill with astonishing speed during the rainy season's torrential downpours.
Jaguars, crocodiles, and snakes — such as the deadly fer-de-lance — prowl the interior, along with a sizable population of illegal gold miners.

Warnings about entering the park alone are abundant. Every year, according to Lonely Planet, insufficiently prepared visitors "become injured, sick, or even dead." Corcovado challenges even the experienced.
In 2006, Costa Rica's minister of the environment, an accomplished outdoorsman, spent three days lost in his own park after being attacked by a bovine-like animal called a tapir.

http://www.mensjournal.com/magazine/lost-in-the-jungle-the-search-for-cody-dial-20150206 (Archiv-Version vom 24.10.2016)

@Interesse_01

Kein Problem :)! Hast du vielleicht Informationen (eventuell aus der Sendung) wie das nun mit dem Rucksack war, den der Vater im Hotelzimmer gefunden hat. Das ist alles sehr widersprüchlich geschrieben in den Quellen.
Der Vater ging ja - bevor man Codys Überreste fand - nur deshalb von einem Verbrechen aus, weil er den Rucksack im Hotel fand und dachte, dass Cody praktisch ohne irgendeine Ausstattung nur kurz hätte weggehen können. Hatte er auf dieser Reise zwei Rucksäcke dabei?

@Tajna
Die Gegend um Dos Brazos ist auch für Kriminelle und Kokainschmuggler bekannt. Trotzdem bleibt mysteriös, warum der Kriminelle Pata de Loro zugegeben hat, mit Cody unterwegs gewesen zu sein.
Und Cody war sehr erfahren. Zudem hatte man genau dieses Gebiet bereits abgesucht. Es sind schon einige Unstimmigkeiten vorhanden.

@kirschbluete78

So wie ich das verstanden habe, hatte Cody 2 Rucksäcke und war mit einem kleineren Rucksack unterwegs.

Laut Men's Journal hat sich der Vater mit Pata de Loro unterhalten und dabei festgestellt, dass dieser nicht mit seinem Sohn sondern mit jemand anders unterwegs war.

Das mit den Rucksäcken würde ich nicht zu ernst nehmen. Survivalausrüstung sieht immer ähnlich aus egal welchen Hersteller man nimmt.

Cody hatte sich vor seinem (fatalen) Trip einen neuen Ruchsack in San José gekauft, somit hatte er 2 zur Verfügung.
Den neuen hatte er bei sich,der ältere war in seinem Domizil als "Vorratsschrank" für die Dinge,die er nicht mit auf den Trail nehmen wollte/nicht benötigte.
Dem Vater ist das erst aufgegangen,als er die letzten Kontobewegungen seines Sohnes einsehen konnte.


Quelle:
http://packrafting.blogspot.de/2016/05/prayer-flags.html?m=1

😬 Bin technisch nicht sooo die Granate und befürchte,dass der Link nicht die beste Positionierung hat.
Die Rucksack-Info ist aus:
"The Roaming Dials"
Thank you Costa Rica
Und zwar aus der Antwort Roman Dials (Vater von Cody) auf einen Kommentar,in dem genau diese Rucksack-Frage gestellt wurde.

Das übe ich dann wohl nochmal...

@Spülschüssel
Super, vielen Dank! Das erklärt einiges.

Der Fall ist wirklich ungewöhnlich. Musste auch sofort an Kris K. und Lisaane F. denken, obwohl die Umstände natürlich ganz andere sind. Aber auch da versuchten Eltern verzweifelt Antworten zu finden, nachdem ihr Kind spurlos in der Wildnis verschwunden war.
Warum Jose "Pata de Lora" gelogen hat begreife ich einfach nicht, weil er sich damit ja auch zum Hauptverdächtigen gemacht hat, auch wenn viele behauptet haben, dass es die drei Guichos gewesen sein könnten. Ich denke das da einige die Gelegenheit beim Schopf fassen wollten um diese ungeliebten Nachbarn los zu werden. Grund genug, gab es scheinbar.
Dann auch noch die Geschichte vom Zeugen, dem Jose gestanden haben soll, dass er, Jose, Cody umgebracht hat.
Bei mir bleiben bei der ganzen Geschichte viele Zweifel, aber scheinbar ist es für die Eltern abgeschlossen und ich kann verstehen das es so für sie leichter ist, als ständig die Ungewissheit, dass ihr Sohn vorsätzlich getötet worden sein könnte.

Mir sind in der Dokumentation des nationalgeographic die forensischen Befunde viel zu kurz gekommen und was die Annahme begründete, dass es ein Unfall gewesen sein muss, ist mir nicht wirklich klar geworden.  

Hier noch mal die Dokumentation mit deutschem Sprecher:


https://www.youtube.com/watch?v=cMapvh8SYgo (Video: Verschollen Die Suche nach Cody Dial S01E05 Sorgen eines Vaters Doku HD)


https://www.youtube.com/watch?v=ZSbI8XETmCI (Video: Verschollen Die Suche nach Cody Dial S01E06 Die Konfrontation Doku HD)