Mord an Maik Pelikan
21.01.2016 um 09:22Seit 2008 war der Aufenthaltsort des Mannes im Ungewissen, bis 2015 sein Skelett in einem Brunnen gefunden wurde.
http://www.nordkurier.de/prenzlau/opfer-im-brunnen-wurde-offenbar-getoetet-1319937901.html
Ermittlungen im Umfeld des Mannes, der in Neubrandenburg einen Laden betrieb und 2009 zuletzt gesehen worden war, brachten laut Polizei keine Spur. Daher seien die früheren Bewohner des Grundstücks in Schönermark unter die Lupe genommen worden.
Hier seien die Ermittler auf den 33-Jährigen gestoßen, der Geschäftspartner des Toten gewesen war und früher mit auf dem Grundstück wohnte. "Ihm konnten durch akribische Überprüfungen zahlreiche Betrugs- und Manipulationshandlungen nachgewiesen werden, die er unter der Verwendung der Identität des Verstorbenen vorgenommen hatte", teilte die Polizei jetzt mit.
...Liest sich etwas verworren (3 verschiedene Personen, deren Nachname mit P. abgekürzt ist). Letztendlich möchte die Verteidigung die Tötung gern dem praktischerweise bereits verstorbenen Toni P. anhängen.
Nach dem Skelettfund befasste sich die Polizei mit den Bewohnern, die das Grundstück im Sommer 2009 mit Mietrückständen verlassen hatten: zwei Frauen sowie Toni P. und Meik E., der ehemalige Lebensgefährte und Geschäftspartner des Getöteten.
Im Januar 2017 wurde Meik E. verhaftet. Er soll laut Anklage im Juni 2009 aus Habgier und niedrigen Beweggründen gemordet haben: Nachdem einige Monate zuvor die Beziehung der beiden Männer geendet hatte, soll der Angeklagte finanzielle Einbußen befürchtet haben, weil ihn das Opfer nicht mehr am Geschäft mit den Sonderposten beteiligen wollte. Anschließend soll er P.s Konto geräumt und mit dessen Auto gefahren sein, das er ein Jahr später verkaufte.
Der Angeklagte schwieg am ersten Verhandlungstag. Dafür sprachen seine beiden Verteidiger. Sie bezogen sich auf die Aussage des Zeugen Jan R. Dieser Alkohol- und Drogenabhängige hatte zwei Wochen lang mit Toni P. in einem Neustrelitzer Obdachlosenheim gewohnt. Zusammen sollen sie zwei räuberische Erpressungen begangen haben. „Das wüsste ich, wenn Toni mit so einer Sache zu tun gehabt hätte“, gab Jan R. gegenüber der Polizei an. „Der hat mir ganz andere Sachen erzählt“ – nämlich den Mord.
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Aus Eifersucht habe Toni P. sein Opfer mit einem stumpfen Gegenstand gegen den Kopf geschlagen. Maik P. sei blutüberstömt auf dem gemeinsam bewohnten Grundstück zusammengebrochen. Toni P. wollte den Toten zunächst auf die Straße oder ein Feld legen, um einen Unfall vorzutäuschen. Schließlich warf er die Leiche in den Brunnen, dessen Deckel fürchterlich schwer gewesen sei. Diese Aussage stützte gestern Rainer P., der dem Gericht von einem 100 Kilogramm schweren Halbstein berichete, der bis 2009 auf dem Brunnen gelegen habe.
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Die Staatsanwaltschaft mochte der entlastenden Aussage bislang nicht folgen: Jan R. sei süchtig, außerdem habe er sich bei einer späteren Aussage in Widersprüche verwickelt. Zudem gebe es auf den Postkarten an die Eltern des Toten Spuren, die auf den Angeklagten deuten.
Die Verteidigung dagegen spricht von „echtem Täterwissen“, welches Jan R. zitiert hätte und stellte den Antrag, dessen Aussage von einem Gutachter prüfen zu lassen. Darüber will das Gericht beraten.
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Toni P. starb vier Wochen vor der Brunnenreinigung eines nicht natürlichen Todes.
Neuruppin
. Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Geschäftsmanns aus Neubrandenburg hat das Landgericht Neuruppin den Angeklagten zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.
34-Jähriger erschlug seinen Lebenspartner
„Der 34-Jährige hat mitbekommen, dass sich sein Partner trennen wollte, dann kam es zu einer Auseinandersetzung“, sagte Richter Udo Lechtermann am Mittwoch in Neuruppin. Nach dem Totschlag habe sich der Verurteilte seinerseits wie der Geschäftsinhaber aufgeführt.
Die Indizien belegten zudem, dass der Verurteilte 2009 nur noch allein mit dem späteren Opfer auf einem Hof in Schönermark (Uckermark) gewohnt habe. Das Opfer war in jenem Jahr umgebracht und in einem Brunnenschacht am Hof versteckt worden.