Die Berliner Zeitung besuchte die Kleingartenkolonie:
Der Zaun der Parzelle 27 fehlt, der Schuppen, der bis vor Kurzem auf dem 350 Quadratmeter großen Grundstück stand, ist weg, der Boden umgepflügt. Die Bäume wurden gerodet. Bis auf einen. Der kahle Apfelbaum steht neben Kerzen und Plüschtieren. Direkt am Baum haben Polizisten vor gut zwei Wochen die Leiche des sechsjährigen Elias aus Potsdam ausgegraben.
Parzelle 27 gehörte Silvio S., dem mutmaßlichen Mörder von Elias und dem vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed. Silvio S. hatte den Garten am 30. November vorigen Jahres gepachtet, ihn verwildern lassen und ihn letztlich dafür genutzt, die Leiche des seit Anfang Juli vermissten und offenbar von ihm getöteten Elias zu verscharren.
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„Den Garten kann man nicht mehr verpachten. Da waren sich die Stadtverordneten und auch die Kleingärtner einig“, sagt Frank Dunker, der Amtsleiter der Stadtverwaltung Luckenwalde. Er ist dafür zuständig, dass das Areal nun zu einem Gedenkgarten für Elias und Mohamed wird. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben nicht nur die Bäume gefällt, sondern auch Fundamente und Betonteile aus dem Boden geholt. Zeugnisse einer über 80-jährigen Gartennutzung.
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Nicht weit von dem Garten entfernt liegt der Getränkemarkt, den die Mutter von Silvio S. betreibt. Silvio S., der in einem Wachschutzunternehmen arbeitete, hat einige Male im Laden ausgeholfen.
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Silvio S. galt als pünktlicher und zuverlässiger Wachschützer, der demnächst vor einem Asylbewerberheim in Bad Belzig eingesetzt werden sollte.
http://www.berliner-zeitung.de/brandenburg/parzelle-von-silvio-s--in-luckenwalde-gedenkgarten-soll-an-mohamed-und-elias-erinnern,10809312,32392990.html (Archiv-Version vom 13.11.2015)