Gehen wir mal davon aus, dass er schüchtern WIRKTE. Da gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das zu interpretieren - oder vielleicht wurde in Berichten auch übertrieben, kann natürlich auch sein.
@eis..bär Ebene gerade viele schüchterne Menschen bewegen sich sehr viel im Internet. Leute mit Sozialphobie, Leute, die im "realen Leben" Schwierigkeiten haben, mit Mitmenschen so zu interagieren, wie es gesellschaftlich erwartet wird, ebenso. Teilweise allein schon manche Stotterer. Ganz einfach: In Internet-Chats merkt keiner, ob man im Gespräch stottert, irgendwelche Tics hat, Sprachfehler, usw. Für manche Betroffene ist das noch so ziemlich der einzige Menschenkontakt, ansonsten hocken sie nur in der Bude und draußen schweigen sie.
Außerdem wirkt es in Nachrichtenartikeln so, dass der Täter in seinem Dorf gar nicht gemieden wurde. Auf der Straße oder zB beim letzten Herbstfest kamen doch Leute auf ihn zu und fragten, wie es ihm ginge und was er heute so mache. Sie haben ihn sicher als sonderbar angesehen, dass er geistig etwas zurück sei, war im Dorf auch Konsens. Aber man mied und verspottete ihn zumindest nicht offen. Für die Nachbarn war er der "liebe Blödi", der zwar bisschen doof ist, aber nett und keinem was tut.
Ich habe übrigens den Eindruck, der Täter (wenn die Berichte über seine "Ängstlichkeit" stimmen) hat keine generelle Angststörung, sondern eher eine Sozialphobie. Angst, draußen angesprochen zu werden, Wortkargheit sind da typisch (und trotzdem kann er, wenn er ALLEIN auf der Straße ist, normal bis fröhlich wirken). Evtl hat er sogar deswegen seine Ausbildungen abgebrochen, weil er mit den Mitschülern nicht klar kam (sei es mit oder ohne Mobbing), weil er Probleme mit dem vielen Menschenkontakt hatte, oder auch, weil er im Unterricht einfach nie etwas sagen konnte aufgrund von Sprechangst. Der Beruf Wachmann passt da auch sehr ins Bild, da hat man nicht so viel Kollegenkontakt. Man bedenke auch, er hat nachts gearbeitet. Wie viele Leute werden ihm wohl als Nachtwächter begegnet sein?!
Wenn er eine heftige Sozialphobie hat, wird er aber wohl auch nicht in den Urlaub gefahren sein, erst recht nicht weit weg ins Ausland. Sozialphobiker sind oft sehr stark auf ihre eigenen vier Wände bezogen, fühlen sich nur dort richtig sicher (da sie sich dort einschließen können und nicht mit anderen Menschen interagieren müssen, die sie möglicherweise angreifen oder verspotten). Übrigens passt es auch wieder, dass er sich Kinder gesucht hat. Manche Sozialphobiker haben nur Angst vor Interaktion mit Erwachsenen, mit Kindern und Tieren ist alles okay.
Wobei ich betonen will, dass Leute mit Sozialphobie in den seltensten Fällen anderen Menschen was antun. Sie meiden sie halt, und dabei bleibt es oft.
@yasumi Eine Leiche mumifiziert sich nicht, nur, weil sie in Katzenstreu liegt. Und ein eingegrabenes Paket mit einem Toten drin ist nach mehreren Monaten auch so verwest (und stinkt dementsprechend), dass der Täter es nicht mehr hätte bergen können, ohne, dass man es meilenweit riecht. Höchstens eine Bergung der Knochen (die riechen nach nichts mehr) wäre wohl in einigen Jahren möglich gewesen.
Aber naja, vielleicht ist es auch falsch, wenn wir hier allzu logisch rangehen. Psychisch kranke Täter (bzw psychisch kranke Menschen generell) handeln ab und zu auch mal total unlogisch.
@T68 Bei der Pressekonferenz der Polizei wurde ausgesagt, dass man NICHT davon ausgeht, dass der Täter den Leichnam länger im Auto hatte. Er hat ihn lediglich abgeholt, um ihn der Polizei zu bringen.
Vielleicht war Elias tatsächlich das erste Opfer und der Täter hat von der Tat so einen "Kick" bekommen (vielleicht sogar mehr, als er erwartete? Fantasien wird er vorher sicher schon gehabt haben), dass er es wiederholen musste?
@kleinerprinz Er kann doch genausogut gegähnt haben, weil er müde war. Denk daran: Er hat normal nachts gearbeitet und tags geschlafen! An dem Tag war er aber mal die Zeit, die er sonst schlief, draußen unterwegs.
So, langer Text. Aber dabei belasse ich es erstmal
;)