SAUNA-UNGLÜCK
Leichen der Sauna-Toten werden am Dienstag obduziert
Ennepetal. Die Todesursache ist noch völlig rätselhaft. Nachdem am Wochenende die Leichen dreier Männer in einer Sauna in Ennepetal gefunden worden waren, hat die Staatsanwaltschaft Obduktionen angeordnet. Die Männer hatten zuvor gemeinsam gefeiert.
Nach der schrecklichen Tragödie, bei der am Sonntag drei Männer in einer privaten Sauna im Stadtteil Voerde starben, herrschen Trauer und Fassungslosigkeit in Ennepetal. Vor allem die Frage, wie drei Menschen gleichzeitig zu Tode kommen konnten, beschäftigt viele. Die Staatsanwaltschaft Hagen hat gestern die Obduktion der drei Leichen angeordnet, die am heutigen Dienstag vorgenommen werden soll.
„Das ist ein normales Prozedere, wenn ich keine sich mir aufdrängende Todesursache feststellen kann“, erklärte Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli gegenüber unserer Zeitung. Die Ermittlungen der Polizei hatten keinen Hinweis auf Fremdverschulden ergeben. Auch ein technischer Defekt der mit einem Elektroofen betriebenen Privatsauna war nicht erkennbar (wir berichteten). Erste Ergebnisse der Obduktionen, die am Institut für Rechtsmedizin in Dortmund erfolgen, erwartet Oberstaatsanwalt Pauli für den heutigen Nachmittag. Er gehe aber davon aus, dass noch weitere Untersuchungen toxikologischer Art folgen müssten. Bis deren Ergebnisse vorlägen, könne es einige Zeit dauern.
In Windeseile hatte sich am Sonntag die Nachricht von dem Unglück an der Feldstraße in Voerde herumgesprochen. Große Trauer herrscht um die drei Toten.
Das Unglück geschah am Morgen
Der 48-jährige Hausherr, in dessen Sauna sich die Tragödie abspielte, war geschäftsführender Gesellschafter eines metallverarbeitenden Unternehmens. Rund 60 Mitarbeiter beschäftigt der Betrieb. Am Samstagabend hatte der Geschäftsführer auf dem Firmengelände seine traditionelle Nikolausparty veranstaltet, zu der neben den Mitarbeitern auch viele Freunde und Bekannte kamen.
Von dort hatte sich der 48-Jährige offenbar in den frühen Morgenstunden gemeinsam mit einem Freund, einem 36-jährigen Lehrer aus Gevelsberg, und einem gemeinsamen Bekannten, einem 38-jährigen Schalksmühler, in sein nahe gelegenes Wohnhaus aufgemacht, wohl, um dort noch weiterzufeiern.
Gegen halb acht am Morgen hatte die ebenfalls in dem Haus lebende Mutter noch Geräusche aus der Souterrainwohnung ihres Sohnes gehört.
Etwa um diese Zeit müssen die drei den verhängnisvollen Saunagang angetreten haben. Als der jüngere Bruder des 48-Jährigen am Sonntagmittag gegen 13.20 Uhr die drei Toten in der Sauna entdeckte, hatte sich der Ofen bereits automatisch abgeschaltet. Dies geschieht nach vier Stunden.
Aufgrund der ungeklärten Ursache und der Tatsache dass drei Menschen gleichzeitig beim Saunagang starben, machen viele Spekulationen die Runde. Ob und inwieweit Alkohol, Drogen oder ein unsachgemäßer, alkoholhaltiger Aufguss eine Rolle spielten – die nun angeordneten Obduktionen sollen nach Möglichkeit Antworten auf diese Fragen geben.
http://www.derwesten.de/staedte/ennepetal/leichen-der-sauna-toten-werden-am-dienstag-obduziert-id8755237.html (Archiv-Version vom 12.12.2013)