Straftat,ja oder nein?

Na das beruhigt mich ja jetzt ein wenig, mein erster Gedanke war nämlich, wenn mal was ist werde ich es mir eher genau überlegen, ob ich anrufe, gerade bei so einer Sache, wo man nicht so sicher ist.

@obskur

Lass dich bitte nicht verunsichern.
Wenn es, wie vom User geschildert, wirklich passiert ist, sind das bedauerliche Einzelfälle.

Ich habe mal einen Bulli voll mit Bereitschaftspolizisten aufgescheucht, Häusliche Gewalt.

Offensichtlich lag ich daneben (oder die Dame hat einfach gut geschauspielert, ist ja egal) und einer der 6 kam flux zu mir rauf und berichtete etwas amüsiert, dass alles okee ist. Sonst nichts.

Immer anrufen im Revier - die Nummer hab ich mir übrigens im Handy gespeichert.

Grüße

allmotlEY schrieb:Wobei ich zugeben muss, dass der Kontakt mit der Polizei nichts Tolles ist, denn man wird erstmal selber bis aufs Unterhemd ausgefragt, wenn man dort etwas meldet.

Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht mit der Polizei, sogar bei meinem Unfall wurde ich nicht ausgefragt bis zum Unterhemd.
Bei einer Anzeige müssen sie ja Wissen was genau passiert am Tatort. Es gibt genügend solche Spassvögel die nichts und wieder nichts die Polizei rufen.

Besser 100x falscher Alarm als einmal kein Alarm und es passiert etwas. Die Bullen sitzen eh nur herum oder fahren blöd in der Gegend herum. Die freun sich wenns mal was zu prüfen gibt.

@Granola

die Geschichte ist wahr,die Pol.hatte ich informiert,und konnte anonym bleiben.
Es war ein klassischer Zufallstreffer,an einem Sonntag im Oktober 2011.

Gruß

@Coja
Ja gut und was ist dabei rausgekommen?
Wurden die schon lange gesucht?
Warum hast du das JETZT gepostet?

@Granola

Ein Urteil ist mir nicht bekannt,ich hatte nur Post von der StA bekommen,daß das Verfahren gg.die beiden eröffnet wurde.
Zu Deiner zwoten Frage kann ich Dir nix sagen.
Es geht um die Fragestellung,auf welche Weise der Entschluss heranreift,die Pol.zu informieren.
Ganz unabhängig von der Frage ob der/die Eigentümer mit einer Überprüfung klarkommen.
Ich meine damit,ist es vom Erscheinungsbild einer Person abhängig,z.b.Tätowierungen etc.,ob man sich an die Pol.wendet oder nicht?

@Coja
Nein,das Erscheinungsbild ist nicht wichtig.Straftaten haben ja nichts mit dem Erscheinungbild zu tun.Es gab schon verkleidete Straftäter als Polizisten,Handwerker u.s.w.
Finde ich erst mal gut,dass du reagiert hast ,ich hätte es genauso gemacht.
Beobachten ,Sich dabei selbst nicht in Gefahr begeben, die 110 anrufen und gut ist.

Granola schrieb am 02.05.2013:Nein,das Erscheinungsbild ist nicht wichtig.

puuuuuuh ein Glück. wenn jetzt jeder wegen tattoos anfangen würde, an Menschen zu zweifeln, könnte man wohl nicht mal mehr in Frieden morgens beim Bäcker Brötchen kaufen :)

ich für meinen Teil denke erst mal ordentlich drüber nach, was ich gesehen habe und ob ich die Polizei anrufen sollte. in dem Fall wäre es dann

- Halle steht leer
- nie hier jmd gesehen
- Auto steht drin, kann eig nur der Eigentümer sein
- einer guckt immer raus, würde der Eigentümer eher nicht tun
- könnte man da überhaupt ohne schlüssel mit Auto rein ? bestimmt.
- was könnte man da klauen ? könnte da jmd festgehalten werden ?
- wenn es der Eigentümer ist, ist ja alles gut
- Rufe Polizei, wenn die Herren dort drin sein dürfen, gibts ja kein Problem

so wäre meine Abfolge.

das letzte mal, dass ich die Polizei gerufen hab, ist etwa ein Jahr her. ich kam mit Vollgas die Autobahn runtergebrettert (also mit 130 lol) weil ich noch schnell bei Karstadt was abholen musste. da seh ich von "weitem" auf dem Pannenstreifen ein Auto und denk mir "oh, so weit in den Acker wäre ich aber nicht reingefahren, das tut dem Auto sicher nicht so gut .." und schwupp war ich dran vorbei. auf den restlichen 500 Metern bis von der Autobahn runter fiel mir auf, dass der Warnblinker nicht an war, das Auto an sich völlig unbeleuchtet, kein Warndreieck aufgestellt war und keiner aufgescheucht in Warenweste ums Auto herumgerannt ist und da war für mich (frisch ausgebildete betriebssanitäterin) klar, dass der Fahrer garantiert einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder was anderes furchtbar schlimmes hatte, was die Situation erklärt. an der nächsten haltebucht hab ich angehalten und die Polizei informiert und durfte mir Dinge anhören wie "man hätte ja auch mal anhalten können und helfen" und "sie wissen also nicht, was eine Anschlussstelle ist, so so .." ich hab ihm dann erklärt, dass man auf der Autobahn nicht wenden darf und dass das jetzt sein Problem ist, was er mit der Meldung macht.

Genau so scheisse wurde ich behandelt, als ich 2-3 Jahre zuvor gemeldet hatte, dass Nachbarskinder mein Auto mit Steinen beworfen haben und man mir erklärte, man könne nicht kommen weil alle Einsatzfahrzeuge unterwegs seien. in Frankfurt hätte ich das damals sogar geglaubt aber die Kleinstadt hier ist nunmal kein Zentrum für Kriminalität. da lies man mich sitzen und hat nicht mal bescheid gesagt, sondern hat gewartet bis ich gefragt habe, wo sie bleiben.

aber sie schaffen es auch in 30 Jahren nicht, mal zu ermitteln, wo ein Vermisster abgeblieben ist. von daher, was erwarte ich eig ?

lustig war, als ich mal gemeldet habe, dass ich beinahe Jesus über den Haufen gefahren hab, weil der total betrunken mit dem Fahrrad über beide Spuren schlingert und den restlichen Verkehr völlig ignoriert. da hab ich mich mit dem Beamten fast totgelacht am Telefon. der war aber von nem gaaaanz anderen Revier.

ich würde aber nicht mehr so schnell bei der hiesigen Polizei anrufen. der Gedanke, sie freuen sich, wenn sich jmd meldet und wissen Zivilcourage zu schätzen, stimmt hier einfach nicht. die freuen sich hier mehr darüber, in Ruhe gelassen zu werden.

@pi18

pi18 schrieb:der Gedanke, sie freuen sich, wenn sich jmd meldet und wissen Zivilcourage zu schätzen, stimmt hier einfach nicht. die freuen sich hier mehr darüber, in Ruhe gelassen zu werden.

Klar. Werden sie angerufen, müssen sie einen Bericht schreiben, sprich arbeiten.

Ich würde im Zweifelsfall immer die Polizei rufen, auch wenn ich selbst damit schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Einmal wurde sogar ich beschuldigt, obwohl ich angerufen habe !?
Trotzdem, wenn mir einmal etwas passiert, bin ich auch froh, wenn andere nicht wegschauen.

Es kommt auch drauf an, was ich sehe. Ich habe mal gesehen, wie eine sehr arm aussehende Frau im Supermarkt einen Butter eingesteckt hat. Da habe ich weggesehen. Ich dachte mir, die Frau ist arm, der Supermarkt wird es verkraften, also sag ich nichts.

Das Erscheinungsbild der vermeintlichen Täter sollte sonst nichts damit zu tun haben, ob man die Polizei ruft. Ich war mal Zeuge in einem Prozess. Vorher wurde dort ein Kupferdiebstahl im großen Ausmaß verhandelt. Ich dachte davor immer an den typischen Täter aus dem Osten, dabei waren das Einheimische. Selbst ich, wo ich selbst schon genügend Vorurteilen ausgesetzt war, erliege manchmal selbst ebendiesen :-(.

@Allgemeines
Muß halt jeder selbst für sich entscheiden. Es gibt keine Verpflichtung, Straftaten anzuzeigen, außerhalb von § 138 StGB.

§ 138
Nichtanzeige geplanter Straftaten

(1) Wer von dem Vorhaben oder der Ausführung
1. einer Vorbereitung eines Angriffskrieges (§ 80),
2. eines Hochverrats in den Fällen der §§ 81 bis 83 Abs. 1,
3. eines Landesverrats oder einer Gefährdung der äußeren Sicherheit in den Fällen der §§ 94 bis 96, 97a oder 100,
4. einer Geld- oder Wertpapierfälschung in den Fällen der §§ 146, 151, 152 oder einer Fälschung von Zahlungskarten mit Garantiefunktion und Vordrucken für Euroschecks in den Fällen des § 152b Abs. 1 bis 3,
5. eines Mordes (§ 211) oder Totschlags (§ 212) oder eines Völkermordes (§ 6 des Völkerstrafgesetzbuches) oder eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit (§ 7 des Völkerstrafgesetzbuches) oder eines Kriegsverbrechens (§§ 8, 9, 10, 11 oder 12 des Völkerstrafgesetzbuches),
6. einer Straftat gegen die persönliche Freiheit in den Fällen des § 232 Abs. 3, 4 oder Abs. 5, des § 233 Abs. 3, jeweils soweit es sich um Verbrechen handelt, der §§ 234, 234a, 239a oder 239b,
7. eines Raubes oder einer räuberischen Erpressung (§§ 249 bis 251 oder 255) oder
8. einer gemeingefährlichen Straftat in den Fällen der §§ 306 bis 306c oder 307 Abs. 1 bis 3, des § 308 Abs. 1 bis 4, des § 309 Abs. 1 bis 5, der §§ 310, 313, 314 oder 315 Abs. 3, des § 315b Abs. 3 oder der §§ 316a oder 316c

zu einer Zeit, zu der die Ausführung oder der Erfolg noch abgewendet werden kann, glaubhaft erfährt und es unterläßt, der Behörde oder dem Bedrohten rechtzeitig Anzeige zu machen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer
1. von der Ausführung einer Straftat nach § 89a oder
2. von dem Vorhaben oder der Ausführung einer Straftat nach § 129a, auch in Verbindung mit § 129b Abs. 1 Satz 1 und 2,

zu einer Zeit, zu der die Ausführung noch abgewendet werden kann, glaubhaft erfährt und es unterlässt, der Behörde unverzüglich Anzeige zu erstatten. § 129b Abs. 1 Satz 3 bis 5 gilt im Fall der Nummer 2 entsprechend.

(3) Wer die Anzeige leichtfertig unterläßt, obwohl er von dem Vorhaben oder der Ausführung der rechtswidrigen Tat glaubhaft erfahren hat, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Auch im Zweifelsfall sollte man immer die Polizei anrufen. Für die Polizei ist es sogar wichtig, rechtzeitig Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen.
Sobald der Verdacht besteht, dass eine Straftat begangen wird, sollte man die Polizei rufen.
Das wichtigste bei so einem Anruf ist, dass man sachlich und höflich bleibt.
Die Polizei freut sich über sachdienliche Hinweise.

@pi18
Ich hätte nicht die Polizei sondern direkt den Rettungsdienst verständigt. Die reagieren immer optimal und ziehen die Polizei zur Absicherung von Unfallstellen sofort selbst hinzu.

Coja schrieb am 30.04.2013: Hallo,

folgendes Szenario sei hier einmal vorgestellt:
Stellt Euch vor ihr befindet Euch inmitten eines großen Industriegebiets.
Ein Geländeteil ist nicht umfriedet und es steht eine verschlossene,aber leerstehende Fabrikhalle
dort,von der ihr wisst das sie momentan nicht genutzt wird.
An irgendeinem Nachmittag,bemerkt ihr in dieser Halle,überraschend zwei erwachsene Personen.
Die Zugänge bzw.Ausgänge der Halle sind alle verschlossen,aber die beiden Personen,haben auch den PKW mit dem sie anreisten,offenbar mit in die Halle gefahren.
Ihr seht die beiden dabei,wie sie die Elektroinstallationen demontieren.
Ab und zu guckt einer der beiden prüfend zu einem Fenster hinaus.
Ihr steht jetzt vor der Frage:Polizei rufen oder nicht?
Es geht also um die Frage,auf welchem Weg kommt die Entscheidung zustande,die Ordnungsmacht zu informieren?
Liegt eine Straftat vor,oder ist es womöglich ein falscher Eindruck vom Geschehen?

Also ich hätte bei der Polizei angerufen und ihnen genau diese Frage gestellt.

Wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, muss man ja nicht unbedingt bei der 110 anrufen.
Man kann ja auch die Dienststelle direkt anrufen.

@talker nein, das halte ich für absolut falsch und habe es deshalb nicht getan. wäre das nur jmd gewesen, der womöglich nur kurz nen soooooooo dringenden anruf bekommen hat, und deshalb auf den seitenstreifen gefahren ist und der sanka fährt dort umsonst hin, würde aber in der zwischenzeit wo anders wegen eines echten herzinfarktes benötigt und der mensch stirbt oder die hilfe kommt zu spät - das wäre m. E. suboptimal. daher die lösung, die polizei hinzuschicken. auf der anderen seite: wäre das auf dem seitenstreifen echt ein herzinfarkt und ich schicke die polizei hin, die da nunmal echt nix anderes tun kann außer herzmassage und beatmen, wäre es genauso falsch. aber ich muss dazu auch sagen, dass die zeit zu überlegen und sich für die richtige lösung zu entscheiden, viel zu kurz ist. ich weiß jetzt gerade in diesem augenblick auch nicht, was besser gewesen wäre aber definitiv war es richtig, überhaupt jmd zu informieren. denke ich ..