http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5016Was hatten wir nicht schon alles zur Apple-Zensur: Ganz am Anfang das Buch Moby Dick und ein unglücklich gewählte Bezeichnung der Biologen für den Wal. Zensierte Comics frei nach Oscar Wilde. Ironische Fake-Shooter. Nakedeis und züchtige Äpfel. Und dann natürlich noch vor kurzem der Hinweis, dass Spiele doch bitte kindgerecht bleiben sollten. Wer über Sex oder Religion reden will, soll ein Buch schreiben.
Aber die Zensur des Apple-Konzerns fand nun auch ihren Weg in private Nachrichten ihrer Kunden. Der Grund hierfür ist, dass sich der Konzern in der iCloud das Recht vorbehält, jeden beliebigen Inhalt jederzeit zu löschen und das auch ohne den Betroffenen davon in Kenntnis zu setzen. So spart man sich die Erklärung.
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Ein Filmemacher verschickte vor kurzem mit seinem E-Mail Account bei Apple ein Drehbuch, in dem u.a. auch die Wörter "barely legal teens" in einem Dialog vorkommen, also Teenager, die gerade erst 18 Jahre alt wurden, beschreibt. Zugegeben, ein gängiges Stichwort für Porno-Spam. Aber nicht immer. Und da Apple die E-Mails alle durchsucht, bevor sie ausgeliefert werden, ging die auf dem Weg zum Empfänger verloren. Dabei spielte es keine Rolle, dass es sich beim Absender um einen Arbeitskollegen handelt. Andere Kunden haben schließlich auch den Versand solcher E-Mails getestet, insbesondere in Fällen, wo Versender und Empfänger explizit auf einer Whitelist stehen (also E-Mails niemals im Spam-Ordner landen). Und auch hier kamen die E-Mails nicht an und keiner wurde über die Löschung informiert.
Apple spricht hier von automatischen Filtern, die diese Mails löschen. Warum diese aber Whitelists ignorieren und auch nicht im offiziellen Spam-Ordner des Empfängers auftauchen, erklärte man nicht. Man lässt sie einfach verschwinden.