Türkei - Auf dem Weg zum Hightech-Land?
01.03.2011 um 13:44Eine interessante Meldung, die heute erschienen ist und ein neues Licht auf die Türkei wirft.
CeBIT-Partnerland Türkei
Auf dem Weg zum Hightech-Land?
Die Türkei ist das Partnerland der CeBIT. International ist das Land noch nicht so sehr als Hightech-Land aufgefallen. Allerdings wächst der Markt rund um neue Medien, Telekommunikation und Hightech rasant. Die Wirtschaft boomt - und die Türken investieren in Handys und schnelles Internet.
Auf das, was wirtschaftlich in der Türkei passiert, könnten andere Länder neidisch werden. Die Wirtschaft boomt. Um rund acht Prozent ist sie im vergangenen Jahr gewachsen. Mit dem CeBIT-Auftritt will die Türkei dem Rest der Welt zeigen, dass sie auch in Sachen Spitzentechnologie schneller wächst als andere europäische Länder.
Marc Landau, Chef der deutschen Außenhandelskammer in Istanbul, vergleicht die Türkei sogar mit China: "Von der wirtschaftlichen Entwicklung her gibt es eine Reihe von Parallelen. Die Türkei gehört schon seit einiger Zeit zu den 20 größten Volkswirtschaften der Erde. Der wirtschaftliche Aufschwung dauert nun mittlerweile fast das ganze Jahrzehnt an", sagt Landau.
Keiner telefoniert so lange mit dem Handy wie die Türken
Je besser die wirtschaftliche Situation in der Türkei, desto mehr Geld haben die Leute im Land auch auf der Hand. Und das geben die Türken sehr gern und spontan auch aus. Für Elektronik, für das Internet, für Dinge, die man im Internet bestellen kann und für das Handy: Keiner auf der Welt telefoniert so lange mit dem Handy wie die Türken: Im Schnitt 76 Minuten pro Tag. Und in keinem anderen Schwellenland steigt die mobile Internetnutzung so stark an wie in der Türkei.
Hersteller erwarten zweistelliges Wachstum
Verliebt in die Technik sind die Türken auch beim Einkaufen. Selbst kleine Beträge werden mit Kreditkarte bezahlt. Das Vertrauen in die Sicherheit und die Technologie der Banken ist enorm. Entsprechend schnell wächst auch die IT und der Bedarf an Servern und Hochsicherheits-Datenbanken. Hersteller wie Hewlett Packard erwarten ein riesiges Wachstum. "Der Markt wächst zwischen 20 und 30 Prozent jedes Jahr", sagt Taner Ayas, IT-Manager von HP in der Türkei. "Wenn der Rest der Industrie und Wirtschaft wächst, dann wächst der Datenbanken-Bereich erst recht."
Der türkische Mobilfunkriese Turkcell ist zum drittgrößten Mobilfunkanbieter in Europa geworden und wächst weiter - vor allem in Richtung Osten, in Aserbaidschan, in der Ukraine oder in Kasachstan. Türkische Technik soll sich durchsetzen, sagt Zihni Uğurbil von Turkcell: "Wir investieren sehr viel in die Technologie, weil wir die größten in der ganzen Region werden wollen, vor allem im Technologiebereich."
Suche nach Kunden auf der ganzen Welt
Lange galt in der Türkei der Spruch: Der einzige Freund des Türken ist der Türke. Jetzt werden Freunde, vor allem Kunden, auf der ganzen Welt gesucht - und gefunden. In der Industrie schon lange, aber jetzt auch im Hightech-Bereich. Der türkische Wirtschaftskolumnist Hakan Özenen weiß, dass westliche Länder die Türkei dafür kritisieren, gerade, wenn es um Geschäfte im Nahen Osten geht: "Die Türkei möchte auf diesen Märkten aktiv sein, das ist nur natürlich. Politisch gesehen gibt es nichts, was sich die Türkei aus diesen Ländern, in deren Richtung sie sich angeblich bewegt, importieren könnte. Kein politisches oder soziales System. Kurzum: Die Türkei wird überall dort Absatzmärkte suchen, wo sie meint, dass es sich für die türkische Wirtschaft lohnt. Sei es nun Brasilien, Malaysia oder eben der Nahost-Raum."
Istanbul soll Internet-Zentrum werden
Welche Rolle die Türkei im Hightech-Bereich in der Region in Zukunft spielen möchte, zeigt die neueste Großinvestition: eine mehr als 7000 Kilometer lange Glasfaserleitung von Istanbul über Syrien, Jordanien und Saudi-Arabien bis in die Vereinigten Arabischen Emirate. Zwei Milliarden Menschen in der Region sollen so zuverlässigen Zugang zum schnellen Internet bekommen. Damit soll Istanbul noch in diesem Jahr zu einem bedeutenden Internet-Zentrum werden.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/tuerkei384.html (Archiv-Version vom 02.03.2011)
https://www.youtube.com/watch?v=G2EF3LjE-fk (Video: Turkey: More than you know)
CeBIT-Partnerland Türkei
Auf dem Weg zum Hightech-Land?
Die Türkei ist das Partnerland der CeBIT. International ist das Land noch nicht so sehr als Hightech-Land aufgefallen. Allerdings wächst der Markt rund um neue Medien, Telekommunikation und Hightech rasant. Die Wirtschaft boomt - und die Türken investieren in Handys und schnelles Internet.
Auf das, was wirtschaftlich in der Türkei passiert, könnten andere Länder neidisch werden. Die Wirtschaft boomt. Um rund acht Prozent ist sie im vergangenen Jahr gewachsen. Mit dem CeBIT-Auftritt will die Türkei dem Rest der Welt zeigen, dass sie auch in Sachen Spitzentechnologie schneller wächst als andere europäische Länder.
Marc Landau, Chef der deutschen Außenhandelskammer in Istanbul, vergleicht die Türkei sogar mit China: "Von der wirtschaftlichen Entwicklung her gibt es eine Reihe von Parallelen. Die Türkei gehört schon seit einiger Zeit zu den 20 größten Volkswirtschaften der Erde. Der wirtschaftliche Aufschwung dauert nun mittlerweile fast das ganze Jahrzehnt an", sagt Landau.
Keiner telefoniert so lange mit dem Handy wie die Türken
Je besser die wirtschaftliche Situation in der Türkei, desto mehr Geld haben die Leute im Land auch auf der Hand. Und das geben die Türken sehr gern und spontan auch aus. Für Elektronik, für das Internet, für Dinge, die man im Internet bestellen kann und für das Handy: Keiner auf der Welt telefoniert so lange mit dem Handy wie die Türken: Im Schnitt 76 Minuten pro Tag. Und in keinem anderen Schwellenland steigt die mobile Internetnutzung so stark an wie in der Türkei.
Hersteller erwarten zweistelliges Wachstum
Verliebt in die Technik sind die Türken auch beim Einkaufen. Selbst kleine Beträge werden mit Kreditkarte bezahlt. Das Vertrauen in die Sicherheit und die Technologie der Banken ist enorm. Entsprechend schnell wächst auch die IT und der Bedarf an Servern und Hochsicherheits-Datenbanken. Hersteller wie Hewlett Packard erwarten ein riesiges Wachstum. "Der Markt wächst zwischen 20 und 30 Prozent jedes Jahr", sagt Taner Ayas, IT-Manager von HP in der Türkei. "Wenn der Rest der Industrie und Wirtschaft wächst, dann wächst der Datenbanken-Bereich erst recht."
Der türkische Mobilfunkriese Turkcell ist zum drittgrößten Mobilfunkanbieter in Europa geworden und wächst weiter - vor allem in Richtung Osten, in Aserbaidschan, in der Ukraine oder in Kasachstan. Türkische Technik soll sich durchsetzen, sagt Zihni Uğurbil von Turkcell: "Wir investieren sehr viel in die Technologie, weil wir die größten in der ganzen Region werden wollen, vor allem im Technologiebereich."
Suche nach Kunden auf der ganzen Welt
Lange galt in der Türkei der Spruch: Der einzige Freund des Türken ist der Türke. Jetzt werden Freunde, vor allem Kunden, auf der ganzen Welt gesucht - und gefunden. In der Industrie schon lange, aber jetzt auch im Hightech-Bereich. Der türkische Wirtschaftskolumnist Hakan Özenen weiß, dass westliche Länder die Türkei dafür kritisieren, gerade, wenn es um Geschäfte im Nahen Osten geht: "Die Türkei möchte auf diesen Märkten aktiv sein, das ist nur natürlich. Politisch gesehen gibt es nichts, was sich die Türkei aus diesen Ländern, in deren Richtung sie sich angeblich bewegt, importieren könnte. Kein politisches oder soziales System. Kurzum: Die Türkei wird überall dort Absatzmärkte suchen, wo sie meint, dass es sich für die türkische Wirtschaft lohnt. Sei es nun Brasilien, Malaysia oder eben der Nahost-Raum."
Istanbul soll Internet-Zentrum werden
Welche Rolle die Türkei im Hightech-Bereich in der Region in Zukunft spielen möchte, zeigt die neueste Großinvestition: eine mehr als 7000 Kilometer lange Glasfaserleitung von Istanbul über Syrien, Jordanien und Saudi-Arabien bis in die Vereinigten Arabischen Emirate. Zwei Milliarden Menschen in der Region sollen so zuverlässigen Zugang zum schnellen Internet bekommen. Damit soll Istanbul noch in diesem Jahr zu einem bedeutenden Internet-Zentrum werden.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/tuerkei384.html (Archiv-Version vom 02.03.2011)
