Rainlove schrieb:Die Mamiya kannte ich noch garnicht, ich befasse mich schon seit 20 Jahren mit der analogen Fotografie habe mir auch über die Bucht viele alte Zeitschriften besorgt sicherlich 30-40 Colorfoto, Magazin etc aber diese Mamiya kannte ich noch garnicht sehr auf jeden Fall sehr robust aus, ich liebe es ja auch wenn man alles manuell einstellen kann, da hat man die volle kontrolle.
Wobei die besagte Mamiya jetzt eher ein schlecht gewähltes Beispiel war, um die Vorzüge von reiner Mechanik zu illustrieren. Ohne Batterien funktioniert sie nämlich nicht richtig, die Verschlusszeit beträgt dann immer 1/1000s. Wobei die Mamiya aber auch meine "modernste" analoge Kamera ist und die Batterien recht lange halten.
Rainlove schrieb:Ich vermute die Original Linsen kosten das Stück im oberen 3 stelligen Bereich?
Kameras und Linsen waren (ca. 2005) spottbillig. Beide NC1000 (eine davon ist eine NC1000s), die vier Festbrennweiten und ein paar Zoom-Linsen (die ich eigentlich nicht wollte) haben mich ca. 150 Euros gekostet. Allerdings habe ich den grössten Teil meiner analogen Ausrüstung auch zu einer Zeit gekauft, als es noch viele kleine Fotogeschäfte gab, bei denen zu dieser Zeit viele alte analoge Kameras wie Blei "rumlagen". Damals sind viele Leute von analoger Fotografie auf digitale Fotografie umgestiegen und die alte Ausrüstung haben sie häufig beim Kauf einer digitalen Kamera für einen (kleinen) Rabatt in den Geschäften zurück gelassen.
Allerdings war natürlich nicht alles günstig. Leica (M-Reihe) oder Nikon (F-Reihe) war auch damals noch relativ teuer und sämtliche Linsen, die man mit irgendeinem Adapter an eine digitale Kamera montieren konnte, waren auch nicht gerade preisgünstig zu haben. Lange habe ich nach einer alten Nikon (F2 oder F3) oder einer Leica (M4) gesucht und irgendwann aufgegeben, weil mir das damals einfach zu teuer war. Auch der vermeintliche Geheimtip, die Konica Hexar rf, war nicht wirklich günstig zu haben, so dass ich mich irgendwann nach unbekannteren Marken umgesehen habe.
Irgendwann habe ich mich dann auf das Konica Autoreflex-System festgelegt, da diese Linsen an keine digitalen Kameras montiert werden konnten (zumindest nicht ohne Umbau am Objektiv selbst) waren fast alle Linsen für ein Taschengeld zu kaufen. Einzig das Hexanon 57mm/f1.2 blieb immer teuer, aber das war für mich zu verschmerzen. Häufig konnte man auch keine einzelnen Objektive in den Geschäften kaufen, sondern musste eine Kamera mit einem schlechten Zoom-Objektiv kaufen, damit man die gewollte Festbrennweite dann dazu geschenkt bekam. Aber das waren häufig zweistellige Beträge und meist war diese Strategie deutlich günstiger, als auf online-Aktionshäusern bei einzelnen Objektiven mitzubieten.
Meine erste NC1000 wollte ich gar nicht kaufen, eigentlich war ich wegen einer Mamiya 645 in einem kleinen Fotofachgeschäft, aber die im Schaufenster ausgestellte Mittelformatkamera stand dann plötzlich doch nicht mehr zum Verkauf.
Der Verkäufer hat mir dann als "Wiedergutmachung" eine nichtausgestellte NC1000 gezeigt und einen so tiefen Preis genannt, dass ich sie (etwas widerwillig, weil ich eigentlich die 645 wollte) gekauft habe. Rückblickend war das natürlich der bessere Kauf. Die 645 war zwar relativ günstig angepreist, hatte aber starke Gebrauchsspuren. Die NC1000 hingegen sah aus wie neu, war sogar noch in der originalen Verpackung und die Objektive hatten noch die Aufkleber drauf. Als ich dann die ersten Dias erhielt, die ich mit der NC1000 belichtet hatte, habe ich mich dann gleich nach einer weiteren NC1000 umgesehen.
Rainlove schrieb:Ja Analoge Fotografie verschlingt mehr Zeit als digitale, bei der Digitalen Fotografie siehst du im Display wie sich die Belichtung verändert, analog brauchst du einen Belichtungsmesser, dann das entwickeln ist ja sehr kompliziert, ich habe in meiner Stadt den Fotohändler meines Vertrauens und da zahle ich für einen entwickelten film so 13€.
Einen externen Belichtungsmesser habe ich bei meinen S/W-Fotos nie verwendet. Allerdings haben fast alle meiner Kameras einen Belichtungsmesser eingebaut und bei den meisten Kameras ist der genügend genau, so dass man zumindest bei S/W keine Probleme hat, viele S/W-Filme sind da sehr tolerant. Dias kann ich allerdings nicht mit allen Kameras belichten, aber die Mamiya hat einen sehr guten integrierten Belichtungsmesser, da sind Negativfilme und auch Dias kein Problem.
S/W-Entwicklung ist eigentlich recht einfach und deshalb habe ich das auch immer selbst gemacht. Farbfilme sind aber deutlich aufwendiger und deshalb habe ich das nie selbst gemacht, beziehungsweise habe mit den analogen Kameras nur S/W gemacht. Überhaupt bin ich mehr der "Formentyp", Farben sind mir nicht so wichtig, von daher war S/W schon das Richtige für mich
:DRainlove schrieb:Jetzt mal zu den Filmen: Wieso hast du am Ende nurnoch analog SW fotografiert, was hatte es für dich für einen Reiz, z.b. gegenüber digitaler SW Fotografie?
Für mich war die S/W-Fotografie ein reines Hobby, das ich ohne grosse Ambitionen betrieben habe. Mir ging es dabei um den gesamten Prozess. Also um interessante Motive, das passende Licht, die gewünschte Kameraeinstellung und eine korrekte Entwicklung des Filmes. Bei der digitalen Kamera sieht man gleich nach der Aufnahme, ob sie etwas geworden ist oder ob man etwas an den Kameraeinstellungen verändern muss, bei der analogen Fotografie braucht man etwas Geduld und auch etwas Disziplin, bevor man das Resultat sieht. Für mich war das der Reiz.
Mittlerweile kann man allerdings auch mit den (meisten) digitalen Kameras richtig schöne S/W-Aufnahmen machen, wenn man das denn möchte. Allerdings reizt mich das halt nicht so, das kann jeder, das ist keine Herausforderung. Meist nehme ich deshalb mit der digitalen Kamera in Farbe auf, selbst wenn ich schon vorher weiss, dass ich das am Ende in S/W umwandeln werde.
Beruflich muss ich relativ viel fotografisch festhalten/dokumentieren und häufig muss das halt schnell gehen, so dass ich da meistens den "Trottelmodus" an der Kamera aktiviere und einfach nur "knipse".
Aber meine analoge Kameraausrüstung habe ich ja noch immer und irgendwann werde ich die sicher auch wieder aktivieren.
emodul