Heide_witzka schrieb am 08.10.2019:Bei einer Schutzkleidung, und das ist es was im worst case zählt, würde ich das Beste nehmen und keine Kompromisse machen.
Ja, das hört sich natürlich super vernünftig an!
Bedenke aber, das sicherste wäre erst gar nicht Motorrad aus Spaß zu fahren, das Risiko getötet zu werden ist immerhin 4x höher als beim PKW und die Verletzungen können schrecklich sein!
Steht also die Vernunft und Sicherheit an aller erster Stelle, ist das schon mal grundsätzlich das falsche Hobby.
Entscheidet man sich aber doch für's Zweirad aus Jux, macht man schon mal den ersten Kompromiss, man geht bewusst ein unnötiges Risiko ein, um des Spaßes Willen!
Es gilt also eine gute Balance zu finden zwischen Sicherheit und Spaß.
Wenn ich nun im Sommer bei 40° im Schatten im Stadtverkehr in super-sicherer Lederkombi an der roten Ampel stehe ist der Spaß aber sehr schnell vorbei.
Da aber Spaß Primärziel der ganzen Aktion ist und ich mich nicht mit meinen viel zu warmen Klamotten quälen will, ziehe ich natürlich etwas den Temperaturverhältnissen besser Angepasstes an.
Wenn's regnet ist eine Lederkombi auch nicht so das Pralle. Wird trotz Fetten irgendwann pitsche-nass und nicht so schnell wieder trocken. Also Regenkombi drüber. Das ist dann aber sehr umständlich anzuziehen und man wird in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt, was die ganze Sache nicht wirklich sicherer macht - ganz im Gegenteil.
Wer als Tierfreund, Veganer oder Vegetarierer verständlicherweise ein Problem damit hat sich in Tierhäute zu hüllen, hat auch mehr Spaß am Mopedfahren wenn er / sie eben auf Lederklamotten verzichtet.
Zum Glück steht der Lederkombi (oder auch Lederhose + Jacke) nicht als einzige Alternative Flipflops, Hawaaihemd und Badehose gegenüber.
Der Vorteil einer Lederkombi gegenüber textilen Motorradklamotten liegt in der Festigkeit / Beständigkeit wenn man über längere Strecken rutscht, so wie man es bei Motorradrennen häufig sieht. Die haben aber auch hindernisfreie, lange und breite Straßen und jede Menge Platz zum Rutschen.
Dies stellt aber bei den Spassfahrern im öffentlichen Verkehr nicht das Hauptrisiko dar.
Hier sind eher Hindernisse gegen die man prallt das Hauptrisiko, also Leitplanken, Bäume, und eben Autofahrer die auf die Vorfahrt des Motorradfahrers verzichten und gegen die man dann halt im 90°Winkel aufschlägt. Mit Glück geht's dann über das Auto und man bricht sich nur die Extremitäten.
Ein guter Helm ist also sehr wichtig, Rücken-, Knie-, Arm- und Schulterprotektoren ebenfalls.
Für mein Dafürhalten gibt es mit textilen und protektorbewährten Motorradklamotten völlig ausreichende Leder-Alternativen.
Persönlich steht aber auch hier der Spaß- und Wohlfühlfaktor an oberster Stelle, so dass auch ich schon mal in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs bin. Allerdings mit einer ganz natürlich eintretenden, viel defensiveren Fahrweise.