Niselprim schrieb:Also die normale Haushaltswaage (Personen- oder Küchenwaage) - da gibt es doch mechanische oder digitale Arten von - wie funktioniert das - Federkraft?
Genau, es gibt mechanische und elektronische Wiegeverfahren.
Nehmen wir als Beispiel mal die Personenwaage.
Im Falle einer mechanischen Waage befindet sich unter der Wiegefläche eine bzw. Mehrere Federn.
Wird die Waage nun mit einem Gewicht belastet verformt sich die Feder.
Nun kann man anhand der Materialeigenschaften und der jeweiligen Federkonstanten (dimensionslose Konstante) eine darauf wirkende Gewichtskraft in Newton messen. Diesen Wert rechnet man nun einfach in Kg um und schon hat man ein Ergebnis. (1kg = 9,81N). Hier muss man jetzt nur eine geeignete Methode finden um das Messergebnis optisch darzustellen (beispielsweise eine Übertragung per Federn auf einen Zeiger der auf einer Skala angebracht ist)
Das ganze funktioniert allerdings nur im linearen Dehnungsbereich der Feder (ab einem gewissen Punkt ist die Dehnung nicht mehr linear zur kraftwirkung). Außerhalb dieses Bereichs würde man extrem abweichende Messergebnisse erhalten.
Beachte, dass Dehnung nicht gleich „verlängern“ heißt. Es kann auch negative Dehnung stattfinden, diese wird dann stauchung genannt und ist das was wir im Fall einer Druckmessung vor uns haben.
Bei heutigen, gewöhnlichen digitalen Personenwaagen läuft das ganze etwas anders.
Unter der Wiegefläche befindet sich ein Dehnungsmessstreifen (DMS). Dieser hat die Eigenschaft, dass er seinen elektrischen widerstand unter Verformung ändert. Weiter hat ein DMS einen sogenannten k-Faktor welcher das Verhältnis von Verformung zu Widerstandsänderung angibt.
Nun kann Mithilfe eines Druckmessumformers dieser Widerstand gemessen und ein entsprechender Druck ermittelt werden.
Viele moderne Waagen arbeiten jedoch nicht nur mit einem DMS sondern mit sogenannten Messzellen. Diese sind jedoch eigentlich nichts anderes als kompaktierte DMS.
Dadurch, dass nun aber mehrere DMS in Form von Messzellen eingesetzt werden, kann auch ein präziseres Ergebnis gewonnen werden.
Das ist jetzt natürlich alles stark vereinfacht ausgedrückt. Dahinter stecken eine Menge physikalischer und mathematischer Prinzipien. Stichwörter: Ohm‘sches Gesetz, Hook‘sches Gesetz, spezifische Widerstände, relative Änderungen etc pp.
Außerdem kommt es stark auf den Verwendungszweck an, gerade wenn es um Materialauswahl und Dimensionierung geht.