5okrates schrieb:Sondern eben nur Spannungen und Spannungsintervalle die von Menschen angeordnet wurden damit es Sinn macht ...
Genau das habe ich gesucht ...
Die Einsen und Nullen, der gesamte Quellcode wird dem Menschen nur vorgegaukelt,
Die werden nicht vorgegaukelt. Einsen und Nullen sind Darstellung für physikalisch vorhandenen Dinge. Auf Leiterbahnen werden Dir diese als Spannungen begegnen. Eine Logische 1 in der TTL Logik ist 5V, eine Logische 0 ist 0V im Idealfall, im Realfall können diese Spannungen auch etwas abweichen. Moderne CPUs arbeiten mit Spannungspegeln deutlich geringer (aufgrund nicht resistiver Beläge der physischen Leiterbahnen könnten sonst so hohe Taktraten nicht mehr erreicht werden). Das ist alles Prozessorspezifisch, daher macht es Sinn von '1' und '0' zu sprechen.
Vielleicht magst Du mal hier lesen:
Wikipedia: LogikpegelÜbrigens, im Falle von Magnetspeichern entsprechen '1' und '0' keinen elektrischen Spannungen sondern magnetischen Feldstärken!
Entsprechend komplizierter wird es nun, wenn wir mit MLC oder SLC Flashspeichern anfangen, denn dort sind es Ladungen.
Am einfachsten zu sehen ist es an Papierstreifen bzw, Lochkarten, mit denen früher "programmiert" wurde, denn da ist tatsächlich aus einem physisch vorhandenen Papier ein Loch ausgestanzt, oder eben nicht, was auch dem Binärmuster '1' und '0' entspricht.
Auf einer CD ROM entsprechen die '1' und '0' unterschiedlich hohen Vertiefungen in den Rillen der CD ('Pits' und 'Lands').
Optische Übertragung (Glasfaser, SPDIF) entspricht dann 'kein Licht' / 'Licht', das kann man sogar sehen! Halte doch einfach mal die Smartphonekamera vor eine IR Fernbedienung eines Fernsehers und drücke eine Taste auf der FB.
Um nochmal den alten 8051 zu bemühen. Wenn Du via Programmcode am Datenbus die Zahl 85 ausgeben willst, entspricht das in hexadezimaler Schreibweise 0x55, was (wie oben beschrieben) 0101 0101 entspricht, dann hat der (8 Bit breite parallele Datenbus) an seinen Leitungen halt
D7: 0V
D6: 5V
D5: 0V
D4: 5V
D3: 0V
D2: 5V
D1: 0V
D0: 5V
anliegen, physisch messbar!
Über einen Seriellen Bus, der ja nur eine Leitung hat, würde dann in einem zeitlichen Abstand 0V-5V-0V-5V-0V-5V-0V-5V messbar sein, auch das kann man physisch messen (im Beispiel positive Logik verwendet).
Also, long story short, es wird dir nichts vorgegaukelt oder virtualisiert, es wird sich einer Symbolsprache bedient, hinter der eine real existierende Physik steht! Aufgrund der Komplexität und Vielfältigkeit der physikalischen Prinzipien, macht es aber hier Sinn zu abstrahieren.
Und ja, es existiert in der Maschine sowohl "Soft" als auch "Hard"-ware. Die Hardware sind die Leiterbahnen, Transistoren, etc, die Software die veränderlichen Komponenten, also die Spannungspotentiale, Feldstärken, etc.