Erfahrungen mit Infrarotheizungen?

Leider gibt's auf meiner "Ruine" auch kein Solar...
aber die Frage war auch....schadet die direkte Erwärmung PC und Router und Co. mit diesen Infrarotpaneelheizungen nun oder nicht?

@Ruthle

Ruthle schrieb:aber die Frage war auch....schadet die direkte Erwärmung PC und Router und Co. mit diesen Infrarotpaneelheizungen nun oder nicht?

Wenn du Router oder PC nicht direkt davor stellst, sollte da auch nicht mehr Schaden-Potential zu erwarten sein, wie mit konventionellen E-Heizungen.

mfg
kuno

Im Grunde läuft es auf das alte Thema Konvektionsheizung versus Strahlungsheizung hinaus und damit auch auf subjektive Bewertungskriterien. Ist ja fast schon ein Glaubenskrieg, von wegen wieviel an Strahlung direkt am Körper ankommt und was mit Strahlung passiert, wenn sie irgendwo auftrifft, oder das Kaltefüsse-Problem.

Wenn Verkäufer sagen, eine Infrarotheizung eigne sich besonders gut wenn das Haus gut isoliert ist, ist das leider kompletter Unfug! Warum? Infrarotheizungen erwärmen die Wände und Decken etwas weniger, infolge dessen ist die Gebäudedämmung auch etwas weniger wichtig. Also genau das Gegenteil.

Aber man will ja Heizkosten sparen, das Problem bei der Sache ist; Strom ist viel teuerer bei gleicher Energiemenge als Oel. Vergleich Strom<->Oel

Der Energieinhalt pro Kilogramm Oel beträgt grob: 42,6 MJ/kg

42.6.3MJ sind rund 11.87 kWh, die kWh Strom kostet im Mittel 26,4 Cent (Amt für Statistik, Eurostat)
--> 11.87 kWh Strom kosten 3 Euro und 13 Cents

Für drei Euro kann ich mir aber mehr als dreimal soviel Oel kaufen, je nach Oelpreis sogar das 6 Fache.

Eine konventionelle Heizung heizt zwar im Haus tendenziell alles etwas auf, eine Infrarotheizung mehr Punktuell und weniger Wände/Decken, aber da Oel mindestens dreimal günstiger ist, rechnet sich eine Infrarotheizung meisten eben doch nicht, zumal der Strompreis eher steigt, als der Oelpreis tut!

Zudem; Da Häuser immer besser isoliert sind (und sein werden), spricht das künftig auch gegen Infrarotheizungen.

Da Häuser immer besser isoliert sind (und sein werden), spricht das künftig auch gegen Infrarotheizungen. Eine Infrarotheizung macht z.B. Sinn, wenn ich im Winter in einem Schuppen stehe der nicht isoliert ist und Spälte hat. Diesen Raum kriege ich nie gut geheizt, weil die Wärme gleich wieder entweicht. Da könnte man sich einen Infrarotstrahler an die Decke machen um nicht zu erfrieren.

@mayday die sind auch nett fürs badezimmer, beim abtrocknen vor das ding stellen ist sehr angenehm.

@25h.nox
Jap, ich stand auch schon unter einer, die war allerdings in einem Badezimmer, die sind praktisch und angenehm zum Trocknen. Wenn man diese kurzzeitig für solche Zwecke nutzt, ist das ja auch ok. Es gibt aber immer mehr "Händler" die eine Infrarotheizung für die ganze Wohnung oder ein Haus verkaufen wollen..das ist aus einer Sicht nicht sinnvoll bzw. die Stromkosten werden höher sein, als wenn man sich dafür Oel kauft. Die Investitionen sind vielleicht geringer, aber langfristig rechnet sich das nicht, zumal gerade in DE durch die Energiewende die Strompreise noch kräftig steigen werden.

@mayday gibt ja nicht nur öl oder strom. ich halte beides nicht für wirklich ideal(außer nachtspeicher um nachts den überschüßigen strom zu verbrauchen)

Jap gerade bei einem Neubau, würde ich mein Geld in eine gute Wärmepumpe investieren, am Besten eine Sondewärmepumpe (im Wasser) und dazu gleich eine Bodenheizung, da die geringe Vorlauftemperatur einer Bodenheizung den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe nochmals steigert und man hat so auch nie kalte Füsse ;)

oder ein Mini-Blockheizkraftwerk (mit Gas), da gibt es mittlerweile auch welche die bezahlbar geworden sind. Vorteil dabei ist, dass man nebst Wärme auch gleich selbst etwas Strom für das eigene Haus produziert.

@mayday

Am besten WP mit PV im Neubau und BHKW im Altbau, weil dort höhere VL-Temperaturen wegen kleinerer Heizflächen nötig sind und sich auch meist nur schlecht gute Wärmequellen für eine WP erschließen lassen.

mfg
kuno

Ist bei Dir auch das Badezimmer mit einer IR-Heizung ausgestattet? Wenn ja, wo befindet sich diese? Unser Vermieter hat schon vor mehreren Jahren Infrarotheizungen in alle seine 3 Wohnungen einbauen lassen, weil er von dieser Heizmethode überzeugt war. Wir haben so eine Spiegelheizung bekommen http://www.infrarotheizung-experten.de/infrarotheizung-bad/ (1.Bild). Der große Vorteil ist, dass sie gar nicht als Heizung zu erkennen ist und somit keinen zusätzlichen Platz beansprucht. Vor allem für kleine Badezimmer ist sie gut geeignet. Da hier auch die Frage zu den Stromkosten aufkam. Die Spielgeheizung verbraucht nur sehr wenig Strom. Je nach Größe des Badezimmers ca. 10-15 Cent pro Stunde.

Ich bin zur Zeit nebenberuflich im Masterstudium was erneuerbare Energien in der Gebäudetechnik betrifft und ein bisschen haben wir dort auch die Infrarotheizung angeschnitten.

Vorweg sei gesagt: Strom ist der mit Abstand teuerste Energieträger um ein Wohngebäude zu heizen, Gas nach wie vor der Günstigste. Also sollte man mit Mehrkosten rechnen wenn man sich eine Infrarotheizung anschafft und das nicht zu knapp.

Vorteile sind hingegen:
- Es ist eine natürliche Wärme in Form von Strahlung. Die Wärme entsteht dort, wo sie auf einen Gegenstand oder die Haut trifft, es wird also nicht die Raumluft aufgeheizt wie bei üblichen Heizungen.
- Bei einer Heizungsanlage mit Radiatoren bzw. Heizkörpern wird eine Wärmezone meist im Bereich des Fensters erzeugt. Dies führt zu einer Zirkulation der Raumluft und wirbelt Staub auf. Für Leute mit Hausstauballergie kann das sehr lästig sein. Bei der IR-Heizung wird der Raum quasi gleichmäßig erwärmt.
- Die Infrarotheizung lässt sich als Wanddekoration oder Spiegel tarnen.

Diese Punkte sind mir so spontan eingefallen, ich kann aber bei Bedarf noch ein bisschen in meinen Unterlagen schauen.

kuno7 schrieb am 17.03.2014:Am besten WP mit PV im Neubau und BHKW im Altbau, weil dort höhere VL-Temperaturen wegen kleinerer Heizflächen nötig sind und sich auch meist nur schlecht gute Wärmequellen für eine WP erschließen lassen.

Ja beim Neubau idealerweise auch gleich Bodenheizung einplanen, was die Heizfläche vergrössert und damit die Vorlauftemperatur des Wassers senkt.

Umso geringer die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und z.B. Wassertemperatur (in der sich die Erdsonde befindet) ist, desto höher ist der COP einer Wärmepumpe. Eine Bodenheizung ergänzt sich daher sehr gut mit einer WP, weil es hilft den COP zu heben (wie auch eine gute Isolation). Eine ganz leicht temparierter Boden finde ich pers. auch etwas vom Besten, angenehm, keine kalten Füsse. Es gibt auch eine gleichmässige Erwärmung im gesamten Raum. Die Problematik Konvektion; Luftverwirbelungen/Staub, existiert dann auch nicht.

@mayday

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, du scheinst ein echter Ahnungstyp zu sein. :D

mfg
kuno