Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz
Sonderausstellung ab März 2013 im Bremer Landesmuse um
„Graben für Germanien“ – damit ist die Rolle der Ar
chäologie in der Zeit des Nationalsozialismus treffend beschrieben. Das Focke-Museum, Bremer
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, zeit unter dem Titel „
Graben fürGermanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“vom10. März bis 8. September 2013 eine große Sonderausstellung, die erstmals das spannungsvolle Verhältnis von Politik und Archäologie im Nationalsozialismus beleuchtet. Der Schirmherr der Ausstellung, Kulturstaatsminister Bernd Neumann, betonte: „Die Ausstellung leistet einen Beitrag zur Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte und verdeutlicht darüber hinaus den hohen Stellenwert der Freiheit von Wissenschaft und Forschung“.
http://www.focke-museum.de/downloads/pm_germanien_11_2012.pdf (Archiv-Version vom 12.05.2013)Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz
10. März bis 8. September 2013
Mit dem Begriff „Germanien“ verbinden sich ganz unterschiedliche Vorstellungen und Assoziationen. Dabei gab es kein Volk, das sich selbst Germanen nannte oder seine Heimat als Germanien titulierte. Dieser einst von den Römern erfundene Oberbegriff für die auf der rechten Rheinseite lebende Bevölkerung erlebte über die Zeit hinweg verschiedene ideologische Aufladungen. Während des Nationalsozialismus arbeiteten Archäologen der Politik selbstständig zu und lieferten angebliche Belege für die germanische Hochkultur und ihr großes Siedlungsgebiet. Damit wollte das NS-Regime die eigene Überlegenheit beweisen und Besitzansprüche auf Territorien in den Nachbarländern legitimieren.
Die Ausstellung deckt die enge Verzahnung von Archäologie und Politik im Dritten Reich auf und zeigt, wie Ausgrabungsfunde der medialen Propaganda dienten. Zeitschriften, Bücher, Schulwandbilder, Sammelbilder, Filme und Radiosendungen belegen, wie das ideologisch geprägte Germanienbild während des Nationalsozialismus zum Allgemeinwissen mutierte. Ein Bild, das sich so verfestigte, dass der Spuk auch nach 1945 seine Fortsetzung fand. Die Ausstellung legt dar, wie diese falschen Vorstellungen bis heute in der rechten Szene weiter propagiert werden.
Die Sonderausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes mit 150.000 Euro gefördert und stützt sich auf neueste Forschungsergebnisse, die seit 2010 im Rahmen des Projektes „Vorgeschichtsforschung in Bremen unterm Hakenkreuz“ erarbeitet werden. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Forschungsvorhaben in ihrer Förderinitiative „Forschung in Museen“ mit rund 265.000 Euro. Das Forschungsprojekt wird vom Focke-Museum in Kooperation mit der Bremer Landesarchäologie und dem Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen durchgeführt.
Film zur Ausstellung und zur Eröffnung:
https://www.youtube.com/watch?v=DsfG9yzjss0 (Video: Focke-Museum - Graben für Germanien)http://www.focke-museum.de/downloads/flyer_zum_download.pdf (Archiv-Version vom 02.06.2013)Focke-Museum
Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Stiftung des öffentlichen Rechts
Schwachhauser Heerstr. 240
28213 Bremen
http://www.focke-museum.de/de/service_kontakt/oeffnungszeiten_und_eintrittspreise (Archiv-Version vom 03.06.2013)http://www.focke-museum.de/de/service_kontakt/kontakt_und_anfahrt (Archiv-Version vom 24.06.2013)...liegt doch glatt bei mir um die Ecke
;)