Weso? Kann man doch behandeln lassen...
Quelle:
Wikipedia: Herpes simplex#HSV-2 und HIVBehandlung
Außer den Virustatika Aciclovir und Penciclovir wird u. a. und seltener auch noch Tromantadin eingesetzt. Es ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Amino-adamantan-Derivate zur Behandlung von Herpes-simplex-Infektionen. Zu seinen häufigsten Nebenwirkungen zählen Allergien der Haut.[32] Eine Alternative zu Virustatika sind wirkstofffreie Herpespflaster, die mittels Hydrokolloiden (Hydrokolloid-075 Partikeln) ein Feuchtigkeitspolster über den Herpesbläschen erzeugen.[33] Diese Hydrokolloid-Pflaster verhindern die Verbreitung der Herpesviren durch Schmierinfektionen, allerdings besitzen sie keine antivirale Wirkung.
Spezifische Therapie
Nukleosid-Analoga
Strukturformel: Aciclovir
Helikase-Primase-Inhibitoren
Ein essentielles Protein der Herpesviren bei der viralen DNA-Replikation ist der Helikase-Primase-Enzymkomplex. Antivirale Wirkstoffe wie Helikase-Primase-Inhibitoren zeigen eine überlegene Wirksamkeit im Tierversuch (z. B. BAY 57-1293).[34] Erste Entwicklungskandiaten werden derzeit in klinischen Studien (PhaseI/II) getestet.
Symptomatische Therapie
Moderne Medikamente
Moderne Medikamente bringen vorübergehend meist gute Ergebnisse. In Deutschland zur Behandlung zugelassen sind Stoffe wie Aciclovir, Valaciclovir, Ganciclovir, Valganciclovir, Brivudin, Penciclovir, Melissenextrakt und Zinksulfat, auch in Kombination mit Heparin. Cremes oder Salben mit diesen Wirkstoffen sind auch rezeptfrei erhältlich.
Durch den weit verbreiteten Einsatz von Aciclovir für diese leichte Symptomatik wird die Häufigkeit von Aciclovir-resistenten Herpes simplex Viren gesteigert. Es gibt jedoch mittlerweile einige andere Virostatika.
Die Abheilung der Lippenbläschen sollte innerhalb von zehn bis zwölf Tagen erfolgen. Kinder, Schwangere und Personen mit schweren Verläufen und längerer Erkrankung sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Bei häufigen Ausbrüchen, etwa mehrmals im Jahr, wird von einigen Betroffenen behauptet, das frühzeitige Aufstechen der Bläschen beschleunige den Heilungsverlauf und vermindere die Ansteckungsgefahr durch das geringere Volumen der auslaufenden Flüssigkeit. Tatsächlich erhöht sich durch das Aufstechen jedoch das Risiko, zusätzlich an einer bakteriellen Infektion des Gebiets, einer sog. Superinfektion, zu erkranken. Da die Flüssigkeit in den Bläschen nur ein Symptom und nicht die Ursache der Erkrankung ist, tritt die Heilung durch das Aufstechen auch keineswegs schneller ein, das Risiko andere Menschen zu infizieren wird durch das dauerhafte Aussickern der Flüssigkeit aus dem Wundgebiet jedoch erhöht.
Eine vollständige und dauerhafte Heilung ist bisher nicht möglich, denn die Einwirkung auf infizierte Stellen der Hauteffloreszenz erreicht nicht die Viren, die sich im Körperinneren in Nervenganglien aufhalten.
Hausmittel und alternative Behandlungsmöglichkeiten
Unterschiedlichen Hausmitteln wird einen Nutzen in der Behandlung von Herpes zugeschrieben. Die Wirksamkeit von Hausmitteln konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Zu diesen Methoden gehört das Betupfen mit einer frisch aufgeschnittenen Knoblauchzehe, Zahnpasta, Honig, Melissengeist, mit heißem, frisch abgekochtem Wasser oder das Einreiben mit feingemahlenem schwarzen Pfeffer. Auch konnten Wirkung und Sicherheit von Sonnenhut, Taigawurzel, L-Lysine, Zink, Bienenprodukten und Aloe vera nicht sicher belegt werden.[35] Die Erforschung der antiviralen Wirksamkeit von Teebaumöl oder Ähnlichem hat noch keine Hinweise auf eine Wirkung am Menschen erbracht. Bei Teebaumöl gibt es inzwischen Hinweise auf Hautirritationen nach mehrfacher Anwendung.
Nach einigen medizinischen Fachartikeln, die vorwiegend aus den 1980er Jahren stammen, kann das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT) die Dauer der Bläschenbildung von durchschnittlich 2,4 auf 2,0 Tage verkürzen.[36] Die Häufigkeit und Schwere des Auftretens von Herpeserkrankungen wurde jedoch nicht verkürzt. Zusätzlich wurden bei systemischer Einnahme des BHT Vergiftungserscheinungen und Pseudoallergien beobachtet,[37] so dass von dieser Behandlung abgeraten werden muss. Behenylalkohol, Synonym: n-Docosanol, soll die Dauer eines akuten Herpes simplex-Ausbruchs um einen halben bis einen Tag verkürzen. Seit 1994 bewährt sich eine Lippenpflege basierend auf derselben Stoffgruppe (duftende Fett-Alkohole meist aus Lamiaceen): Die Dauer von akuten Herpes-Attacken sollen sich damit wesentlich verkürzen. Darüber hinaus sollen neue Attacken von Lippenherpes seltener auftreten. Das Wirkungsprinzip 'Andocken' der OH-Gruppe der Fett-Alkohole an Herpes-simplex-Viren dürfte dem der OH-Gruppe der Helikase-Primase-Inhibitoren entsprechen.
Vorbeugung
Einige Vorbeugemöglichkeiten, welche einen Herpes-Ausbruch verhindern können, werden kontrovers diskutiert. Dazu zählt die Vermeidung zu starker Sonnenbestrahlung (Lippen mit Sunblocker-Lippenstiften schützen), sowie die allgemeine Stärkung der Abwehrkräfte durch gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf.
In Untersuchungen an Gewebekulturen kam es zu einer Verringerung des Viruswachstums, wenn das Verhältnis der Aminosäuren Lysin und Arginin zugunsten des Lysin verschoben ist. In einer kleinen klinischen Studie konnten des weiteren Hinweise für die positive Wirkung einer lysinreichen Diät gewonnen werden.[38] Die Aussagekraft dieser Daten ist jedoch weitgehend unklar, eine lysinreiche und argininarme Kost könnte jedoch die Häufigkeit, Dauer und Schwere von Herpeserkrankungen positiv beeinflussen. Die besten natürlichen Lysinquellen sind u. a. Fisch (besonders Lachs), Huhn, Rind, Schaf, Schwein, Milchprodukte (Käse, besonders Greyerzer), Bohnen, Hefe und Soja. Arginin findet sich vor allem in Nüssen (besonders in gerösteten Erdnüssen, da Lysin empfindlich auf trockene Hitze reagiert[39] und somit dann der Arginingehalt in diesem Nahrungsmittel extrem hoch ist), Kartoffelchips, Sesam, Schokolade, Kokosnuss, Vollreis und Vollkornbrot.
Behandlung des Lippenherpes
Der Lippenherpes wird vorwiegend mit Aciclovir und Valaciclovir behandelt. Aciclovir wird neben der Tablettenform auch als Creme angeboten. In stärkeren Fällen des Lippenherpes (Herpes simplex labialis) sollte aber immer ein Facharzt aufgesucht werden, um eine eventuelle Sekundärinfektion auszuschließen. Der Lippenherpes heilt aber in aller Regel nach ca. zehn Tagen vollständig ab und hinterlässt keine Narben.
Behandlung des Genitalherpes
Eine Behandlung des Herpes simplex der Geschlechtsorgane ist mit Tabletten oder Infusionen möglich. Hierbei werden Wirkstoffe wie Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir angewendet. Cremes oder Lösungen sind in leichteren Fällen auch ausreichend wirksam.
Behandlung von Aciclovir-resistenten Infektionen
Bei der Behandlung von Aciclovir-resistenten Infektionen wird in der Regel der Wirkstoff Foscarnet (Foscavir® oder Triapten®) eingesetzt. Im Augenbereich wird Ganciclovir eingesetzt.