fritzchen1 schrieb:Im heutigen Standardmodell der Teilchenphysik haben Neutrinos keine Masse.
Nach dem, was ich gehört habe, ist eine Ruhemasse der Neutrinos ungleich Null längst nachgewiesen worden. Demzufolge sollte man diesen Punkt eigentlich aus dem Standardmodell (in der heutigen Form) ausklammern, da es für diese Beobachtung keine Erklärung liefern kann. Ob es jemals möglich sein wird, die Vorhersagen eines erweiterten Standardmodells, oder gar der GUTs experimentell zu bestätigen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Die Beschleuniger, die dafür nötig wären, hätten unvorstellbare Ausmaße. Vielleicht gelingt es uns ja irgendwann, aktive galaktische Kerne (Quasare) als Labor zu nutzen, da diese Objekte Teilchen auf die höchsten Energien beschleunigen können, die wir bisher im Universum beobachtet haben. Eine weitere Möglichkeit, die starke WW mit ins Boot zu holen wäre, wenn es gelänge, Protonenzerfälle zu beobachten. Leider gestaltet sich dies ebenso schwierig, weil die Wahrscheinlichkeit eines solchen Zerfalls irgendwo zwischen 10^30 und 10^36 liegt. Hinzu kommt, dass unser Standardmodell sagt, die Baryonenzahl wäre eine Erhaltungsgröße.
Man hat lange nach einem solchen Zerfall gesucht, bisher jedoch ohne Erfolg. Immerhin kann man mit dem Ausbleiben eines solchen Zerfalls schon mal die Mindestenergie bestimmen, unter der es zu keiner Vereinheitlichung kommt ( derzeit 10^24 eV bzw. 160.000 Joule ).
Aber so weit muss man auch gar nicht gehen, um die Ruhemasse von Neutrinos weiter einzugrenzen. Noch liegen diese Grenzen zwischen ungleich Null und 2eV. Mit dem KATRIN Experiment erhöht sich die Auflösung auf ca. 0,2eV, also eine komplette Größenordnung besser, als alles was zuvor möglich war.