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Kampf der Zivilisationen

10 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Entwicklung Der Völker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 18:40
Habe nichts gefunden hier im Forum.
Möchte das Thema anschneiden: Die ungleiche Verteilung der Reichtümer ist der wichtigste Schlüssel zum Verständnis der modernen Welt. Warum sind Europa und Asien in der Geschichte so dominant? Warum haben nicht die Indianer, Afrikaner und Aborigines die Europäer und Asiaten versklavt und vernichtet?

https://www.youtube.com/watch?v=xbItkfE7GK4

Also: Das Thema ist natürlich sehr breit gefächert. Aber wenn ihr nur einen Grund nennen müßtet, welchen Grund würdet ihr nennen, warum einige (z.b die Europäer) um einiges weiter waren, als andere(nehmen wir mal die Maja).

Waren es bessere Möglichkeiten des Nahrungsmittelanbaus? Also ertragreichere Nahrung? Weizen und Gerste z.b.
Ungleichheiten wegen der geografischen Lage?
Ungleichheiten wegen der verschiedenen Kulturpflanzen?
Sind Pflanzen Schuld an den Ungleichheiten der Völker?
Oder doch die Nutztiere?
Eine Kombination aus beiden(Pflanzen und Tiere)?
Domestizierung von Tieren? Also als Nutztier. In manchen Ländern oder Kontinenten gab es kein einziges Nutztier das man domestizieren konnte. Allein in Asien(vorallem vorderer Orient) gab es 13! Davon 4 von den bekanntesten. Schwein, Kuh, Rind, Ziege.(Schaf)

Die Frage aller Fragen lautet also: Nehmen wir das Land Neuguinea: Wo es keine Nutztiere gab und wo es kein Weizen oder Gerste gab, sondern umständlichere Nahrung, die auch nicht lange haltbar war. (Der Ackerbau existiert dort auch wie in der übrigen Welt seit 10.000Jahren)
Waren die Europäer und Asiaten weiter, da die Menschen wie in Neuguinea oder in Nord-Südamerika all ihre Kraft auf den Nahrungsanbau setzen mußten?


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 18:56
Achso- Ein weiterer Vorteil durch die Nutztiere war die Immunisierung durch Viren, weil die alte Welt ja mit denen im engen Kontakt zusammen lebte. Durch Viren starb z.b 95 % der Bevölkerung der Maja als die Konquistadoren kamen.


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 19:30
@SirRobin
Die Maya hatten sich schon lange vor Ankunft der Spanier selbst ausgerottet. Die Spanier trafen nur noch auf einen kläglichen Rest, der munter fortfuhr sich selbst zu metzeln und die Spanier mehr oder weniger ignorierte.


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 19:37
@FrankD
Darum gehts aber hier nicht vordergründig.


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 19:45
ist neu lustige Dokumentation, die meiner Meinung auch den Kern trifft.

dazu müsste es allerdings schon ein Thema geben.


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 21:41
Einen sehr umfassenden und recht aktuellen Lösungsansatz präsentiert Jared Diamond in seinem kurzweiligen und gut verständlichen Buch: Arm und Reich: Die Schicksale menschlicher Gesellschaften.

http://www.amazon.de/Arm-Reich-Schicksale-menschlicher-Gesellschaften/dp/3596172144/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1337629040&sr=8-1


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Monod ehemaliges Mitglied

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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 21:46
@SirRobin

Besorg Dir mal von Jared Diamond "Arm und Reich" und "Kollaps". Dort wird erklärt, wie geographische Gegebenheiten auf die Kulturentwicklung Einfluss genommen haben. Im Fall von Europa und Asien war es u.a. die West-Ost-Verlaufsrichtung der großen Gebirgszüge, die Ackerbau, Viehzucht und Handel über weite Strecken möglich gemacht haben. Außerdem war die Alte Welt gegenüber der Neuen Welt im Vorteil hinsichtlich der nutzbaren Großtiere (Ziegen, Schafe, Rinder und Pferde hier und Lamas dort) und energiereichen Getreidesorten (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse und Reis hier und Mais dort).

Die Ackerbauer in Neuguinea bauten lediglich Hackfrüchte an, die sich nicht lagern ließen. Damit entfiel die Möglichkeit des Fernhandels. Außerdem lebten die Menschen dort in ihrem Hochland relativ isoliert von der übrigen Welt. Das umliegende Tiefland war von Urwald bedeckt und von primitiven Stämmen besiedelt, die keine Kontakte zu anderen Hochkulturen besaßen. Seehandel z.B. nach Java oder China und Indien konnte sich damit nicht entwickeln. Damit entfiel die Möglichkeit des Kulturaustausches, der hätte bereichernd sein können.


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 21:49
genau um diese Doku geht es.

also um die Doku basierend auf seinen Büchern,


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Kampf der Zivilisationen

21.05.2012 um 22:42
ja danke für die Infos. @Monod
Im Prinzip hast du es nochmal zusammen gefasst. Gut gemacht!:-)


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Monod ehemaliges Mitglied

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Kampf der Zivilisationen

22.05.2012 um 08:14
@SirRobin

Danke für das Lob! :-)

Als Zugabe noch ein weiterer Literaturtipp zum Thema:

Ian Morris: Wer regiert die Welt? Warum Zivilisationen herrschen oder beherrscht werden. Campus Verlag Frankfurt/New York 2011

Morris meint, dass die Entwicklung der menschlichen Zivilisation nach dem Ende der letzten Eiszeit im Wesentlichen bipolar war, wobei der westliche Pol beginnend im fruchtbaren Halbmond sich im Lauf der Jahrtausende schrittweise in Richtung der Peripherien verlagert hat, also zunächst in die Stromgebiete von Euphrat/Tigris und Nil, danach in Richtung Ägäis, schließlich über Rom und Westeuropa nach Nordamerika, wo er gegenwärtig festsitzt (und wohl auch bleiben wird, denn nach Westen hin kommt nur noch der Pazifik).

Der östliche Pol hingegen blieb im Wesentlichen manifest in den ostchinesischen Tiefebenen von Gelbem Fluss und Jangtse. Diese Konstanz wirkte zum einen konsolidierend, bewirkte andererseits jedoch auch infolge der fehlenden Ausweichmöglichkeiten einen Niedergang der gesamten Kulturentwicklung in Krisenzeiten (Als Beispiel führt Morris u.a. den Mongoleneinfall im 13. Jahrhundert an, der die beginnende Industrialisierung in der späten Sung-Dynastie abwürgte, die durchaus zu einer Dominanz Chinas in der weiteren globalen Entwicklung hätte führen können).

Der Grund für die Dominanz des Westens nach dem Mittelalter liegt also einerseits darin begründet, dass größere Flexibilität (globaler Seehandel) sich mit der erschlossenen Verfügbarkeit neuer und effizienterer Energiequellen (Kohle und Öl) paarte, was den industriellen Durchbruch bewirkte, der u.a. auch die Militärtechnik und Kriegsführung revolutionierte. Andererseits besteht ein Grund in der Isolation des Ostens, die sich ab dem 15. Jahrhundert auch in der Politik niederschlug (Abbruch der Kolonisationsunternehmung Tscheng Hos).


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