Im Normalfall weist das Magnetfeld der Sonne eine Dipol-Struktur auf.
Ähnlich einem Stabmagneten gibt es einen magnetischen Nord- und einen Südpol...
Bei jedem Sonnenzyklus kehrt sich die Polarität um, die Pole vertauschen die Plätze.
Beim aktuellen Zyklus verläuft die Polumkehr jedoch scheinbar asymmetrisch.
Wie es scheint, bildet sich deshalb eine so genannte Quadrupolstruktur mit vier statt zwei Magnetpolen ....
Auf der Sonne verläuft der Prozess natürlich ungleich komplizierter. Sie ist eben kein einfacher Stabmagnet, sondern ein brodelnder Gasball, dessen Materie als Plasma vorliegt. Durch Hitze und Druck wurden den Atomkernen darin die Elektronen der Atomhüllen entrissen, so dass die Materie elektrisch leitend ist. Im Sonneninnern bildet das Plasma den „solaren Dynamo“. Es handelt sich dabei um eine rund 61 000 Kilometer dicke Gasschicht, die im Sonneninnern in 216 000 Kilometer Tiefe rotiert. Der Dynamo erzeugt das solare Magnetfeld, das seinerseits die auf der Sonne sichtbaren Phänomene wie Sonnenflecken oder Protuberanzen hervorruft. Die feurigen Bögen der Protuberanzen stehen oft monatelang mehr als 100 000 Kilometer über der Sonne. Zudem weist unser Zentralgestirn eine „differenzielle Rotation“ auf: Es dreht sich am Äquator schneller als an den Polen.
Durch diese turbulenten Prozesse bildet sich auf unserem Zentralgestirn keine reine Dipol-Struktur wie beim Stabmagneten aus, sondern es entstehen viele magnetische Pole. „Sie überlagern den Dipol. Dieser
sinkt im Verlauf des Sonnenzyklus
in sich zusammen und wechselt das Vorzeichen.
Die anderen Multipol-Elemente bleiben aber, wie sie waren, und sie können sich verstärken oder abschwächen“, erklärt der Physiker Bernd Inhester vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPIS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. „Ab einem gewissen Zeitpunkt versinkt der Dipol sozusagen im Sumpf der anderen Elemente, bis er auf der anderen Seite wieder auftaucht.“
Erwartete Polumkehr: Mai 2013
Normalerweise vollzieht sich die Polumkehr während des Aktivitätsmaximums eines Sonnenzyklus. Beim aktuellen Zyklus – es ist der 24. seit Beginn der offiziellen Zählung – wäre dies für Mai 2013 zu erwarten. Doch offenbar geschieht es nun deutlich früher als gedacht. „Der magnetische Fluss in der Nordpol-Region nähert sich dem Wert null. Die Feldumkehr dort dürfte in schätzungsweise einem Monat vollendet sein, also ein Jahr vor dem normalen Zeitpunkt“, verlautbaren die Hinode-Forscher. „Im Gegensatz dazu bleibt der magnetische Fluss in der Südpol-Region sehr stabil und hält seine Polarität aufrecht.“
Eine zweite Studie, durchgeführt von Forschern der US-Raumfahrtbehörde Nasa, kommt zum gleichen Resultat. Ihre Autoren maßen mit dem Satelliten SOHO die von der Sonnenatmosphäre über den Polen ausgesandte Mikrowellenstrahlung, die ebenfalls auf die magnetische Aktivität an der Oberfläche schließen lässt.
„Im Moment haben wir ein Ungleichgewicht zwischen dem Nord- und dem Südpol“, konstatiert der Studien-Mitautor Jonathan Cirtain vom Marshall Space Flight Center der Nasa in Huntsville (US-Staat Alabama). „Der Norden befindet sich bereits im Übergang. Er ist dem Südpol weit voraus, und wir verstehen nicht warum.“ Jedenfalls widerspreche die Asymmetrie den bisherigen Modellen der Sonne, die einen gleichzeitigen Übergang erkennen lassen.
Der überraschende Schluss der japanischen Forscher
Aus diesen Beobachtungen zieht die Hinode-Forschergruppe einen überraschenden Schluss:
Aufgrund der asymmetrischen Polumkehr von Zyklus 24 werde sich nicht wieder die gewohnte Dipol-Struktur des solaren Magnetfelds ausbilden. Vielmehr könnten in der Nähe des Sonnenäquators zwei zusätzliche Magnetpole entstehen. Auf unserem Zentralgestirn würde dann eine so genannte Quadrupol-Struktur entstehen. Daraus könne ein schwächeres Magnetfeld resultieren – und damit eine insgesamt viel niedrigere Sonnenaktivität.Auf einen generellen Rückgang der solaren Aktivität deutete bereits das ausgedehnte Minimum des Zyklus 23 hin, das die Sonne im Frühjahr 2007 erreichte. Regulär hätte der folgende Zyklus 24 im Dezember 2008 beginnen sollen. Tatsächlich startete er erst im Herbst 2009. Zugleich verharrte die Zahl der Sonnenflecken – sie ist ebenfalls ein Maß für die magnetische Aktivität der Sonne – auf einem Tiefpunkt. Im Jahr 2008 gab es 266 fleckenfreie Tage, 2009 waren es 260 Tage. Seit 1849 hatte es nur drei Jahre mit noch längeren Perioden ohne einen einzigen Sonnenfleck gegeben.
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Quadrupol-Struktur: Wie der Sonnenzyklus funktioniert - weiter lesen auf FOCUS Online:
http://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-25979/quadrupol-struktur-bringt-die-sonne-die-naechste-eiszeit-wie-der-sonnenzyklus-funktioniert_aid_760561.html@pipapo pipapo schrieb:Nur weil vor ein paar Jahrzehnten die Messtechnik besser geworden ist, kommt jetzt jeder, der auf einem Oszilloskop einen winzigen Hüpfer entdeckt hat, mit neuen Thesen.
"Die Ausserirdischen verstecken sich da"
"Wir haben alle Asteroiden berechent...ausser denen, die sich hinter der Sonne verstecken"
"Die Sonne wird schneller untergehen, als erwartet.."
Keine Angst! Ich glaube für alle Mitdiskutierenden zu sprechen, wenn ich sage; auf L3 parken keine Ausserirdischen!^^