http://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Galgano_Guidotti.htmlHier ist noch etwas zu Galganos Leben, der Geschichte der Kirche und des Klosters zu lesen unter dem Link:
„Galgano, Sohn von Guidotto und Dionigia Guidotti, einer Familie von lokalen Adel, wurde zum Ritter ausgebildet in der Zeit der Kämpfe der lokalen Herrscher Gherardesca, Pannocchieschi und anderer um die politische und militärische Vorherrschaft. Er führte in jungen Jahren ein ruchloses Leben nach dem Stil jener Zeit mit Gewalt, Missbrauch und Vergewaltigungen als einer Manifestation von Kraft und Vitalität. Nachdem er Visionen des Erzengels Michael empfangen hatte, gab er sein vergnügliches Leben auf und zog sich als Einsiedler zurück auf einen Berg nahe seines Heimatortes. Um seinen Willen zur Änderung seines Lebens zu dokumentieren, steckte er dort sein Schwert in die Spalte eines Steines am Montesiepi, woraufhin sich das Schwert in ein Kreuz verwandelte. Als sich ihm immer mehr Gefährten anschlossen, ging er ratsuchend zu Papst Alexander III. nach Rom, starb aber im Alter von 33 Jahren, bevor es zur Gründung eines Ordens kam.“
Der Kult um Galgano verbreitete sich rasch, vor allem in ritterlichen Kreisen. Die Geschichte von Galgano, in der das Schwert, die Waffe des Krieges und des Todes, zu einem Instrument des Friedens und der Hoffnung verwandelt wurde, und seinem Mantel, dem Stolz eines jeden Ritters, der ein Zeichen der Armut und Demut des Einsiedlers mutet an wie eine Vorwegnahme der Geschichte des Franziskus. Galganos Geschichte hat auch viele Gemeinsamkeiten mit dem Mythos von König Artus und den Rittern der Tafelrunde: ähnlich ist darin die Erlangung der Reinheit des Geistes, die Weltverachtung, das Schwert im Stein und auch der Name Galgano, der sehr ähnlich ist dem des Ritters Galvano. Galgano Lebenszyklus antizipiert die Bretonische Erzählung und hat sie vielleicht sogar inspiriert.
Über Galganos Grab auf dem Montesiepi entstand eine Rundkirche, die bald schon von vielen Pilgern besucht wurde. Die Rotunde weckt Erinnerungen an Sakralbauten der Etrusker, der Kelten und auch der Templer. Es gibt Vermutungen, dass der Bau zurückgeht auf den Versuch der Tempelritter, hier ihren Standort in der Toskana aufzubauen. 1220 entstand über der Einsiedelei ein Zisterzienserordenkloster, das vier Jahre später einige hundert Meter weiter ins Tal verlegt wurde - die heutige Ruine der Abbazia San Galgano. Die Abtei wurde schnell religiös, kulturell und wirtschaftlich bedeutsam; aus ungeklärten Gründen fan im 15. Jahrhundert ihr Niedergang statt, im 16. Jahrhundert wurde sie aufgegeben, seitdem zerfiel sie. 1961 wurde dem Zisterzienser Romualdo Gilli erlaubt, in die Ruine zu ziehen und das Kloster wieder zu beleben, was ihm mit Mönchen des Olivetanerordens gelang.“